Bei Apple TV+ gibt es seit März dieses Jahres die Eigenproduktion „Tetris“ zu sehen, ein Film, der auf der wahren Geschichte des amerikanischen Computerspiele-Unternehmers Henk Rogers, gespielt von Taron Egerton, und seiner Entdeckung des Spiels Tetris im Jahr 1988 basiert. „Als er sich aufmacht, das Spiel in die Welt zu bringen, gerät er hinter dem Eisernen Vorhang in ein gefährliches Netz aus Lügen und Korruption“, lässt Apple in der Filmbeschreibung zu Tetris bei Apple TV+ verlauten.
Eine neue Klage beschuldigt nun jedoch Apple, die Tetris Company und andere, ein vom Chefredakteur von Gizmodo geschriebenes Buch als Grundlage für den Film verwendet zu haben. Wie Reuters berichtet, wurde die Klage von Dan Ackerman gegen Apple, den Drehbuchautor Noah Pink, Marv Studios, die Tetris Company und andere eingereicht. In der Klage wird behauptet, dass „Tetris“ seinem 2016 veröffentlichten Buch „The Tetris Effect“ „in fast allen wesentlichen Punkten“ ähnele.
In seiner Klage (PDF, via Reuters) erklärte Ackerman, er habe der Tetris Company und ihrer Geschäftsführerin Maya Rogers 2016 ein Vorab-Exemplar seines Buches geschickt. Später im selben Jahr erhielt sein Agent ein „deftig formuliertes Unterlassungsschreiben“, das ihn davon abhalten sollte, Film- und Fernsehmöglichkeiten zu verfolgen.
Ackerman beschuldigt Rogers, mit dem Drehbuchautor Noah Pink zusammenzuarbeiten, um ein Skript zu entwickeln, das Inhalte aus seinem Buch ohne sein Wissen oder seine Zustimmung verwendet. Offenbar zeigten zahlreiche Produzenten Interesse an einer Adaption seines Buches, aber die Tetris Company weigerte sich, ihr geistiges Eigentum für das Projekt zu lizenzieren. „Dies geschah auf Anweisung und Geheiß von Frau Rogers, damit sie und die Tetris Company ihre eigenen Projekte und Möglichkeiten auf der Grundlage von Herrn Ackermans Buch verfolgen konnten, ohne ihn zu entschädigen“, heißt es in der Klage.
Ackerman fordert 6 Prozent vom Produktionsbudget
In seiner Klage erklärte Ackerman, dass die Option, Arbeiten für Film und Fernsehen zu lizenzieren, normalerweise eine wichtige Einnahmequelle für Autoren und Autorinnen darstellt. Deshalb sieht er das Vorgehen der Tetris Company nicht als Mittel zur Verhinderung der unbefugten Nutzung seines geistigen Eigentums, sondern als „wirtschaftlichen Angriff“ auf sein Unternehmen.
Um dem Nachdruck zu verleihen, hat Ackerman in seiner Klage eine recht lange Liste von „eklatanten Ähnlichkeiten“ zwischen seinem Buch und dem Film aufgeführt. Mehrere Punkte in der Liste erklären, wie Szenen im Film seine Version der Ereignisse widerspiegeln. Allerdings basierten diese Ereignisse auf wahren Begebenheiten, so dass es abzuwarten bleibt, ob das Gericht ihm Recht geben wird. Ackerman fordert Schadenersatz, Entschädigung und Strafschadenersatz in Höhe von 6 Prozent des Produktionsbudgets des Films, das bei 80 Millionen USD liegt.