Threads: Neues soziales Netzwerk startet weltweit – aber nicht in der EU

Interview mit Instagram-Chef Adam Mosseri

Die neue Instagram-Plattform Threads ist heute offiziell weltweit in den App Stores für iOS und Android gestartet. Interessenten aus der EU werden das soziale Netzwerk mit starken Anleihen an Twitter allerdings nicht herunterladen können: Wie auch wir schon berichtet haben, verhindern die strengen Datenschutzregularien in der EU einen Start. Wann und ob Threads überhaupt in der EU veröffentlicht werden wird, ist bisher noch unklar.

„Threads ist ein Ort, an dem Communities zusammenkommen, um über alles zu diskutieren – von den Themen, die Sie heute interessieren, bis hin zu den Trends von morgen. Was auch immer Sie interessiert, Sie können Ihren Lieblingsautoren und anderen, die die gleichen Dinge lieben, folgen und sich direkt mit ihnen verbinden – oder eine eigene treue Fangemeinde aufbauen, um Ihre Ideen, Meinungen und Kreativität mit der Welt zu teilen.“

Insbesondere die aktuellen Unwägbarkeiten um Elon Musks Twitter-Netzwerk habe den Meta-Konzern dazu bewogen, unter dem Dach von Instagram ein neues soziales Netzwerk im Twitter-Stil zu entwickeln. In einem Interview mit The Verge erklärt Instagram-Chef Adam Mosseri die Chancen, die sich daraus für Instagram ergeben haben.


„Offensichtlich hat Twitter in diesem Bereich Pionierarbeit geleistet. Und es gibt viele gute Angebote für öffentliche Konversationen. Aber in Anbetracht all dessen, was vor sich ging, dachten wir, dass es eine Möglichkeit gibt, etwas zu schaffen, das offen ist und gut für die Community ist, die bereits Instagram nutzt.“

Meta erwartet „zig Millionen“ neue User in den ersten Tagen

Meta erwartet, dass insbesondere durch die letzten Nutzungs-Einschränkungen von Seiten Twitters „zig Millionen“ Menschen Threads innerhalb der ersten Tage der Verfügbarkeit ausprobieren werden. Nichtsdestotrotz sei Threads laut Mosseri noch immer ein „riskantes Unterfangen“, da es sich um eine neue App handle, die die User erst einmal herunterladen müssten. Meta hat allerdings den Einführungsprozess vereinfacht, indem man Kontoinformationen und die Follower-Liste automatisch von Instagram übernehmen kann.

Zum Start wird Threads in 100 Ländern weltweit erhältlich sein, aber eben nicht in der EU. Laut Aussage von Adam Mosseri sei Threads zunächst von der EU ausgeschlossen, weil „die Einhaltung einiger Gesetze, die nächstes Jahr in Kraft treten, sehr komplex ist“. Damit spielt der Instagram-Chef wahrscheinlich auf den Digital Markets Act der EU, der sogenannten „Gatekeeper“-Plattformen wie Meta eine Reihe neuer gesetzlicher Verpflichtungen auferlegt, an.

Langfristig plant Meta, Threads auch in ActivityPub einzubinden, dem dezentralen Protokoll für soziale Medien, das auch Mastodon betreibt. Zum Start von Threads ist diese Integration jedoch noch nicht vorhanden. Sobald sie aktiviert ist, können Threads-User mit Mastodon-Usern interagieren und ihre Konten zu anderen Clients mitnehmen, die den ActivityPub-Standard unterstützen. Im Fediverse wird aktuell diskutiert, wie man mit dem Vorstoß Metas in das dezentrale Netzwerk umgehen wird. Eine Einführung in Threads findet sich auf der Meta-Website.

Falls ihr über Umwege Threads schon installiert habt (zum Beispiel über den US App Store), könnt ihr uns gerne schon folgen: www.threads.net/@appgefahren.de – die Beiträge lassen sich übrigens im Browser ohne jegliche Anmeldung ansehen.

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Kommentare 1 Antwort

  1. Neues soziales Netzwerk startet weltweit – aber nicht in der EU
    >finde den Fehler. Unten wird es dann zwar konkretisiert „100 Ländern weltweit“ aber es gibt 195 Länder, entsprechend startet Thread nicht nur in der EU nicht.

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