Unfallerkennung beim iPhone 14: Apple liefert spannende Einblicke

Neues Interview mit TechCrunch

Mit dem iPhone 14 hat auch eine Unfallerkennung als neues Sicherheits-Feature Einzug gehalten. Über die verschiedenen im Gerät verbauten Sensoren kann das Apple-Smartphone erkennen, ob man einen Autounfall gehabt hat, und danach automatisch die Rettungsdienste und Notfall-Kontakte alarmieren.

In einem neuen Interview mit Brian Heater von TechCrunch sprachen Apples Vice President of Worldwide iPhone Product Marketing, Kaiann Drance, ebenso wie Apples Vice President of Sensing and Connectivity, Ron Huang, über die neue Unfallerkennung und verrieten einige technische Aspekte, wie die neuen iPhone- und auch Apple Watch-Modelle Autounfälle identifizieren können.


Die neuen Apple-Geräte verfügen über aktualisierte Sensoren, die unter anderem plötzliche Bewegungs- und Druckänderungen erkennen und zusammen mit anderen Daten des iPhones einen Alarm auslösen können. So kann der überarbeitete Beschleunigungssensor im iPhone 14 G-Kräfte bis zu 256 G messen. Ron Huang erklärt dazu, dass man bei der Entwicklung des Features „ein grundlegendes Verständnis dafür, was bei einem Unfall passiert“, benötigte.

„Bei diesen Unfällen sieht man Aufprallkräfte von über 100 Gs. Wir haben bei 256 G angefangen. Jedes Mal, wenn man versucht, diesen Bereich zu vergrößern, muss man Kompromisse eingehen, was die Präzision im höheren Bereich und die Energiekosten angeht. Es hat das Team viel Arbeit gekostet, die Sensoren auf diese Weise zu bauen.“

Trotzdem gebe es laut Huang „kein Patentrezept für die Aktivierung der Unfallerkennung“. Er berichtet, dass es keine bestimmte Anzahl von Faktoren gibt, die erfüllt sein müssen, bevor die Unfallerkennung ausgelöst und der Rettungsdienst verständigt wird.

„Es ist schwer zu sagen, wie viele dieser Faktoren vorliegen müssen, denn es ist keine einfache Gleichung. Je nachdem, wie schnell die Fahrgeschwindigkeit vorher war, hängt es auch davon ab, welche Signale wir später sehen müssen. Ihre Geschwindigkeitsänderung, kombiniert mit der Aufprallkraft, kombiniert mit der Druckänderung, kombiniert mit dem Schallpegel, das ist alles ein ziemlich dynamischer Algorithmus.“

Darüber hinaus gibt es auch Autounfälle, bei denen das iPhone 14 oder neuere Apple Watch-Modelle absichtlich keinen Rettungsdienst kontaktieren. „Als ich vorhin in New York war, hatte ich tatsächlich einen Unfall mit Blechschaden. Meine Unfallerkennung hat nicht ausgelöst“, berichtet Kaiann Drance. „Das ist nur eine dieser Kleinigkeiten, bei denen man einfach aus dem Auto steigt und weiterfährt. Das ist ein Teil der Sensorfusion und der Genauigkeit, denn wir wollen nicht viele falsche Notrufe tätigen, wenn sie nicht notwendig sind.“

Apple platzierte das iPhone 14 an verschiedenen Stellen im Auto

Trotz der Bemühungen von Apple, solche Notrufe zu reduzieren, sind kürzlich Berichte aufgetaucht, wonach iPhone 14-Geräte beim Achterbahn fahren Notrufe absetzen. Diese Fehlalarme sind wohl darauf zurückzuführen, dass die Sensoren des iPhones das plötzliche Bremsen und die Bewegung der Achterbahn fälschlicherweise als Kollision mit einem anderen Fahrzeug interpretieren. Andere Faktoren, die das iPhone nutzt, sind Geräusche wie Motor- oder Straßengeräusche sowie WLAN-Router in der Nähe eines iPhones, die sich in einem fahrenden Fahrzeug schnell verändern.

Ron Huang ging im Interview auch auf Apples Tests zur Aufprallerkennung ein: Man habe das iPhone an vielen Stellen rund um ein Auto platziert und mit Kameras ausgestattet, um den Aufprall zu analysieren. Zudem untersuchte man auch Daten des Verkehrsministeriums und der National Highway Traffic Safety Administration, um zu verstehen, welche Arten von Unfällen die Hauptursachen für Verletzungen sind.

„Wir haben iPhones an vielen verschiedenen Stellen im Auto angebracht – an den Dummys und im Auto selbst, an Halterungen und so weiter. Und dann sammeln wir alle rohen Sensordaten, die während eines solchen Unfalls von diesen Geräten kommen. Wir bringen auch Kameras im und außerhalb des Fahrzeugs an, so dass man anhand des Filmmaterials den tatsächlichen Aufprall und das, was die Drucksensoren beim Auslösen des Airbags sehen, in Zeitlupe verfolgen kann. Wir sind in der Lage, die Daten in hoher Genauigkeit zu betrachten. Wir ziehen auch Daten des Verkehrsministeriums oder der NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) heran, um herauszufinden, welche Arten von Unfällen die häufigsten Ursachen für Verletzungen sind.“

Die Unfallerkennung ist für das iPhone 14, iPhone 14 Pro, Apple Watch SE, Apple Watch Series 8 und Apple Watch Ultra verfügbar. Einen Unfalltest mit dem neuen iPhone 14 Pro hat der YouTuber TechRax durchgeführt, den ihr zum Nachlesen und -schauen hier findet. Weitere Infos zum Feature findet ihr auch auf der Support-Seite von Apple.

Fotos: TechRax/Apple.
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