Drive On Moscow: Strategiespiel simuliert Russlandfeldzug im Zweiten Weltkrieg

Auch wenn der Titel der App eher nach einem lustigen Autorennen in Russlands Hauptstadt klingt – in Drive On Moscow geht es um weitaus ernstere Angelegenheiten.

Drive On Moscow 1 Drive On Moscow 2 Drive On Moscow 3 Drive On Moscow 4

In dieser für das iPad konzipierten Applikation agiert man als taktischer Entscheider im Zweiten Weltkrieg, genauer gesagt als Anführer einer der Truppen, die im Jahr 1941 Russland erobern wollen. Wer will, kann sich auch auf die Seite der sowjetischen Truppen stellen und das Land verteidigen. Zum Preis von 8,99 Euro lässt sich Drive On Moscow (App Store-Link) auf eure Apple-Tablets laden. Wichtig zu wissen ist dabei, dass ihr mindestens 344 MB an Speicherplatz freihalten solltet, über iOS 7 verfügt und auch gute Englischkenntnisse vorweisen könnt. Letzteres ist von großer Bedeutung, da das gesamte Spiel bislang nur in englischer Sprache vorliegt und taktische Anweisungen, Erklärungen im Tutorial und generelle Hinweise nur in dieser Sprache ausgegeben werden.


Wie anfangs schon erwähnt, befindet man sich in Drive On Moscow im Russlandfeldzug, der ab dem 22. Juni 1941 stattfand und letztendlich mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht im Mai 1945 endete. Insbesondere die Schlacht um Moskau, die am 2. Oktober 1941 begann, wird in diesem Strategie-Game thematisiert. Es ist am Spieler selbst, diesen Kampf entweder in den Stiefeln der Roten Armee oder den der deutschen Streitkräfte auszutragen. 

Nach einem kurzen Tutorial, in dem die wichtigsten Schritte und Vorgehensweisen erklärt werden, kann man direkt ins Spiel einsteigen und eine erste Mission beginnen. In Drive On Moscow lässt sich dabei sowohl gegen einen künstlichen Computergegner, als auch im lokalen oder Online-Multiplayer-Modus spielen.

Auf einer detailliert gezeichneten Übersichtskarte sind die jeweiligen Truppen in blauer und roter Farbe dargestellt, die über einfache Fingertipps auf dem Touchscreen verschoben oder aktiviert werden können. Vorgegangen wird dabei nach einem rundenbasierten Prinzip: Die Spieler wechseln sich mit ihren Aktionen ab. Nach jedem Tag erhält der Spieler eine kurze Zusammenfassung über die Fortschritte der eigenen Truppen und kann selbige am nächsten Tag wieder für neue Kämpfe aktivieren. Für das Vordringen in besondere Gebiete gewinnt der Gamer zusätzliche Victory-Punkte, und geografische Eigenheiten wie das Vorhandensein von Wäldern oder nahegelegene Zugschienen wirken sich positiv auf das Spielgeschehen aus. Im Laufe der Zeit ändern sich auch die klimatischen Verhältnisse – es gibt sogar eine weiß getünchte Karte im Winter.

Das komplette Gameplay mit all seinen spezifischen Eigenarten hier ausführlich zu beschreiben, würde bei weitem den normalen Umfang eines Artikels sprengen. Eines wird allerdings schon nach kurzer Spielzeit klar: Hier geht es nicht um kleine Missionen, die man „mal eben“ beim Warten auf den nächsten Bus auf die Schnelle erledigen kann – Drive On Moscow richtet sich an erfahrene Strategie-Gamer, die voll und ganz in einen taktischen Kampf mit all seinen Details eintauchen wollen.

Zu diesem Spielerlebnis trägt neben der aufwändig gestalteten Karte auch eine beeindruckende, teils beängstigende Soundkulisse bei – so hört man bei Kämpfen durchaus des öfteren Gewehrsalven krachen oder das Jaulen eines tieffliegenden Flugzeuges. Mit einem Kaufpreis von 8,99 Euro und dem vollständigen Verzicht auf In-App-Käufe lässt sich Drive On Moscow der Entwickler der Shenandoah Studios daher auf jeden Fall als absolutes Premium-Game bezeichnen.

Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Bei Käufen über diese Links erhalten wir eine Provision, mit dem wir diesen Blog finanzieren. Der Kaufpreis bleibt für euch unverändert.

Anzeige

Kommentare 28 Antworten

    1. Geshmacklos? Nur weil der 2. Weltkrieg thematisiert wird?
      Bei The Battle of the Buldge (sozusagen der Vorgänger dieses Games) gab es historische Infos, keine dahinphatasierten Geschichten. Hier wird die Geschichte korrekt widergespiegelt, das ist lehrreich – hier wird Geschichte noch gelernt! Ich weiß nicht, was hieran verachtlich sein sollte? Das war damals nun einmal Realität, wieso sollte man das spielerisch nicht nacherleben dürfen?

      Hier wird nichts verherrlicht, das wäre geschmacklos…

    2. Um dich jetzt noch vollends zu schocken:
      Ich werde jetzt ( zumindest in dem Spiel) erst mal die Geschichtsschreibung gerade rücken!! Hahaha!! Auf zum Bolschewikenschlachten!!! ;-p

  1. Eines der grössten Verbrechen an der Menschheit in einem Spiel zu verherrlichen ist nicht nur geschmacklos sondern widerlich. Dieses Spiel hier überhaupt vorzustellen ist verwerflich und finde ich von der Redaktion nicht in Ordnung. So etwas gehört auf den Müll und nicht in unsere Gesellschaft.

    1. Richtig! Und wenn wir schon dabei sind, sollten wir alle Kriegsfilme verbieten… Die gehören alle aus dem Verkehr gezogen. Und zu guter letzt verbrennen wir noch alle Geschichtsbücher, damit so etwas nie wieder geschehen kann 😉

        1. @klein (und all die anderen Gutmenschen):
          Ein Spiel über die Judenverfolgung/-vernichtung wäre geschmacklos und DAS ist eines der größten Verbrechen der Geschichte. In diesem Spiel geht es aber um den 2. Weltkrieg und über den habe ich u.a. auch durch Spiele mehr gelernt, als in der Schule.

          Statt andere Leute zu beleidigen, solltet ihr versuchen anderen Meinungen gegenüber offen und tolerant zu sein. Durch Verleugnung oder gar Verbote wird nichts verbessert!

          Wie sagt man so schön: „Wer nicht aus der Geschichte lernt, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“

        2. Ich finde gerraldo hat es gut auf den Punkt gebracht.

          @klein:
          Hast du in deiner Kindheit nie Räuber und Gendarm oder Cowboy und Indianer gespielt?

    2. Größte Verbrechen? Ich denke, es wird größer gemacht, um von den noch viel größeren und schwereren Verbrechen der Amis der Welt gegenüber abzulenken… Will den WK2 nicht gutheißen, aber Kriege gabs vorher und wirds auch immer geben… Napoleon war ja auch kein Milchmädchen…

  2. liebe appgefahren redaktion, mich würde schon auch interessieren, warum ihr euch entschieden habt so ein spiel zu bewerben. von dem schon sehr offensichtlich ein bräunlicher landserheftchenmuff ausströmt. und das in den kommentaren auch gleich wieder die üblichen gutmenschenkeulenschwinger, geschichtsrevisionisten und beleidigten (von wem? wo?) „zensur- und „verbotsopfer“(von wem? wo?) auf den plan ruft. ich bitte um eine stellungnahme!

    1. Vielleicht ganz einfach weil es ein neues Spiel für iOS ist!!?? Sollen sie dieses einfach ignorieren weil bestimmte Leute ein Problem mit sich selbst und der Welt haben!? Ich denke nicht.

    2. Ok, welche Themen sind denn dann für Strategiespiele akzeptabel?

      Der Vietnamkrieg?
      Die Kreuzzüge?
      Der 1.Weltkrieg oder der 3.?
      Cowboy gegen Indianer?

      Natürlich habe ich vollstes Verständnis dafür, daß gerade die Zeit des Hitlerregimes besondest kritisch gesehen wird, und die Greultaten, bis hin zu Industriell organisierter Völkervernichtung in Konzentrationslagern sind mit das perfideste, das sich in der Menschheitsgeschichte bislang ereignet hat … aber:

      … deswegen jedes Spiel, jeden Film, der sich damit befasst von vorneherein zu verdammen, allein nur wegen der Thematik ist kontraproduktiv, und alles andere als aufgeklärt.

      Braunes Gedankengut ist abscheulich, und Menschen, die die Greultaten leugnen gehören in die Klapse – aber jeden, der ein Kriegsspiel spielt oder darüber berichtet gleich mit diesem braunen Abschaum gleichzusetzen ist naiv und unreflektiert.

      1. sorry, ein spiel, das den vernichtungskrieg nazideutschlands „nachspielen“ läßt, ist für mich dreck (andere spiele, filme etc. sind es aus anderen gründen vielleicht auch, vielleicht nicht – das ist hier aber nicht das thema). dem braunen abschaum wurde deshalb hier bisher niemand zugeordnet, weder von mir noch von einem anderen spielverderber,
        soweit ich es überblicke.
        wenn aber die appgefahren-REDAKTION entscheidet, über ein spiel mit so „ernsthaftem thema“ zu berichten, hätte ich schon eine kritischere herangehensweise erwartet. oder zumindest jetzt im nachhinein eine erklärung…

        1. @Suri Pfote: Ich finde es sehr gut, dass die Appgefahren-Crew keinerlei Probleme hat, über dieses Spiel zu berichten. Es sind Menschen wie du, die es zum Problem machen und tw. selbstherrlich über gut, böse, erlaubt und verboten etc. entscheiden.

          Es ist keine Erklärung der Redaktion nötig, weil es kein „ernsthafteres Thema“ ist, als z.B. reihenweise Zombies per Headshot abzuschlachten, bei Schach zwei Armeen aufeinander zu hetzen oder mit PS-Boliden jegliche Vorsicht vergessend durch den Stadtverkehr zu rasen oder, oder, oder…

          BTW: Ich bin es leid vor jeden Satz auch schön ein IMHO zu tackern, weil sonst die Forumstrolle über mich herfallen könnten. Na klar ist das hier nur meine eigene, bescheidene Meinung… Wessen sonst, ich bin ja keine Partei oder Land bzw. halte mich nicht dafür!?

          Und du bist mit deiner Meinung genauso „allein“ wie ich, und solange bei Appgefahren neutral und sachlich über ein Thema berichtet wird, ist hier niemand irgendwem eine Rechenschaft schuldig!

  3. Das Spiel vorzustellen ist aus journalistischer Sicht ok – es ist ja jedem selbst überlassen, wie er den Artikel interpretiert und was er für Schlüsse daraus zieht.
    Das Spiel zu programmieren sehe ich schon eher kritisch. Frage mich bei solchen Spielen schon manchmal, was da im Kopf der Produzenten so vorgeht. Nicht viel, glaube ich. Um es vorsichtig zu formulieren: im realen Leben werden wir keine Freunde. 😉

    1. Dieses Spiel kommt aus Amerika. Und ja, dort gibt es viele komische Gesetze, Sichtweisen usw., aber auch manches das besser ist als hierzulande.

      Eines davon ist die Herangehensweise an den zweiten Weltkrieg…

      BTW: Und nur so mal zur Info – ich bin 40+, Ex-Zivi, ernähre mich vegetarisch, sehe Gewalt (vor allem gegen Frauen/Kinder/Tiere) sehr negativ, halte Kriege für nutzlos (sollen sich doch die Anführer duellieren, wenn sie möchten) und hege trotzdem Interesse an Geschichte und ja, ich besitze und spiele auch sogenannte Konflikt-Simulationen…

  4. Mensch Leute, bleibt mal locker!

    Wem es nicht gefällt: Einfach die App nicht kaufen.

    Ich bin alt genug (41) und mag Strategie-Spiele. Dieses hier auch.

    Der wirkliche Wahnsinn findet übrigens selten in Spielen statt, sondern eher draussen in der Realität.

  5. Battle of the bulg, war achon toll gemacht. Aber bestand wenn ichs richtig kapiert habe eigentlich nur aus eienm level mit max 12 zuegen oder so. Dafuer fand ich 8,99 recht teuer. Ist das beim nachfolger auch so?

  6. Da es ja hier so einige Diskussionen gegeben hat, eine kurze Stellungnahme zum Spiel.
    Sicherlich ist gerade für die deutsche Bevölkerung die Thematik des Zweiten Weltkriegs auch heute noch problematisch. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass es sich bei diesem Game um ein reines Strategiespiel handelt, bei dem weder ein Face-to-Face-„Abschlachten“ noch eine Verherrlichung des Krieges stattfindet.

    Vor dem Schreiben des Artikels habe ich besonders auf diese Aspekte geachtet, und ich denke, dass es den Entwicklern gelungen ist, ein umfangreiches Strategiespiel zu kreieren, ohne sich auf eine Seite zu schlagen. Im Game wird beispielsweise nie von „German Wehrmacht“ oder „Nazis“ gesprochen, sondern immer nur der Begriff „the Axis“ verwendet.

    Letztendlich steht es jedem Gamer frei, sich eine Meinung zum Spiel zu bilden. Da es aber eben ein neutral gehaltenes Strategiespiel ist, sehe ich nichts Verwerfliches darin, darüber auch zu berichten. Weitaus problematischer sind meiner Ansicht nach eher Games wie „Medal of Honor“, bei dem man in bester Ego-Shooter-Manier die Landung der Alliierten in der Normandie nachspielt und blutspritzend um sich ballernd alles auslöscht, was sich einem in den Weg stellt. DAS ist abscheulich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Copyright © 2024 appgefahren.de