Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich über das damals neu vorgestellte Huawei MatePad Pro 12,2 hier im Blog berichtet habe. Das über 12 Zoll große Tablet positioniert sich als Alternative zum iPad Pro, ist aber mit einem aktuellen Preis von 749 Euro deutlich günstiger zu haben – nutzt aber auch gleichzeitig ein angepasstes Android-System, Harmony OS, mit einem alternativen Google-App Store namens Aurora Store. Nun hat Huawei aus der MatePad-Tablet-Serie eine weitere Neuerscheinung präsentiert, nämlich das Huawei MatePad 11,5 aus dem Modelljahr 2025 (Amazon-Link).
Wie man an der Namensgebung bereits erkennt, fehlt bei diesem Modell das „Pro“ im Titel, zudem steht hier eine 11,5- statt 12,2-Angabe zu Buche. Mit anderen Worten: Die Neuerscheinung ist mit einem 11,5 Zoll großen LCD-Display mit matter Beschichtung („PaperMatte Display“), einer Auflösung von 2,5K und einer Spitzenhelligkeit von 600 Nits kleiner und einfacher ausgestattet, und kann daher auch in der Preisklasse unter 400 Euro als Einstiegsgerät gesehen werden.
Huawei hat mir das MatePad 11,5 2025 freundlicherweise zum Ausprobieren zur Verfügung gestellt und liefert auch gleich entsprechende Spezifikationen für das Gerät mit. Mein Testexemplar wurde in der „Space Grey“-Farbvariante mit 8 GB RAM und 256 GB internem Speicher sowie inklusive des optional erhältlichen Huawei M-Pencils in weißer Farbe sowie des Huawei Smart Keyboards in schwarzer Farbe – leider im US-amerikanischen QWERTY-Layout – geliefert.
Generelle Specs und Ausstattungsmerkmale
Wer sich für die generelle Ausstattung des Huawei MatePad 11,5 2025 interessiert, dem sei gesagt, dass das 17,7 x 26,2 x 0,61 cm große und etwa 515 Gramm leichte Tablet mit einem 10.100 mAh-Akku mit Unterstützung von 40 Watt SuperCharge ausgeliefert wird. Das besonders beworbene 11,5″ PaperMatte-Display verfügt über eine Auflösung von 2.456 x 1.600 Pixel bei 256 ppi, ist ein TFT LCD (IPS)-Panel mit einer Bildwiederholrate bis 120 Hz, einer Screen-to-Body-Ratio von 86 Prozent und 16,7 Millionen Farben. Auch Multitouch mit bis zu zehn Berührungspunkten wird unterstützt.
Im Inneren des MatePad 11,5 2025 werkelt ein Octa-Core Kirin T82B, der von 8 GB RAM und einem internen Speicher von entweder 128 oder 256 GB unterstützt wird. Auf der Rückseite gibt es eine 13 MP-Kameralinse mit f/1.8 AF und einer Auflösung von 4.169 x 3.120 Pixel, bei Videos wird in FullHD aufgenommen. Die ebenfalls integrierte Frontkamera verfügt über 8 MP mit fester f/2.0 Blende und einer Auflösung von 3.264 x 2.448 Pixel sowie einer Videoaufnahme mit FullHD.
Im Hinblick auf die Konnektivität gibt es neben WiFi 802.11a/b/g/n/ac/ax mit 2,4 sowie 5 GHz auch OTG, Huawei NearLink und Bluetooth 5.2 mit den Codecs BLE, SBC, AAC und LDAC HD Audio. Der kabelgebundene Datenverkehr erfolgt über einen USB-C-Port mit USB 2.0. Ebenfalls mit an Bord sind vier Lautsprecher sowie zwei Mikrofone für eine optimale Soundwiedergabe und -aufnahme. Mein Exemplar enthält im Lieferumfang neben dem Tablet selbst auch ein USB-C-Kabel, ein Poliertuch und eine Anleitung in Papierform. Auch das optionale Zubehör, das Huawei Smart Keyboard (ohne Trackpad) und der Huawei M-Pencil, waren in meinem Paket enthalten.
Huawei setzt wieder auf Harmony OS und den Aurora Store
Als Betriebssystem fungiert beim MatePad Pro 12.2″ 2025 das Huawei-eigene Harmony OS in Version 4.3, das auf Android basiert und gerade im Hinblick auf die Einrichtung doch einige Unterschiede zu meinem iPad Pro aufweist. So hat man zur Nutzung des Tablets mit all seinen Diensten ein Huawei-Konto einzurichten und die üblichen Rechte einzuräumen. Hier kamen mir die zahlreichen Bestätigungen, die ich Hauwei und den eigenen Services gestatten musste, im Vergleich zu Apple-Geräten deutlich mehr vor.
Gerade bei der Erstinstallation von wichtigen Apps kam ein erstes Problem auf, das aktuell allen Geräten von Huawei gemein ist: Bedingt durch die diplomatischen Differenzen zwischen den USA und China gibt es auf den Geräten des chinesischen Herstellers keinen Google Play Store und weitere Dienste des amerikanischen Konzerns Google mehr. Huawei setzt daher auf eine Kombination aus dem eigenen Store „App Gallery“, sowie auch dem Workaround für den Google Play Store, dem Aurora Store.
Aurora Store: Einfache Installation und große App-Auswahl
Der Aurora Store bietet eine vergleichsweise simple Möglichkeit, auch auf den Google Play Store mit den dort verfügbaren Apps zugreifen zu können: In der Huawei App Gallery steht die App „Aurora Store“ zur Verfügung, die über ein zusätzliches Plugin eine Verbindung zum Google Play Store herstellt. Das Interface vom Aurora Store ähnelt dem des Google Play Stores stark und bietet verschiedene Kategorien, eine Suchfunktion und mehr.
Hier finden sich dann auch Google-Anwendungen wie Google Maps, Google Docs, YouTube, Gmail und weitere, ebenso wie bekannte Apps wie Reddit, Bluesky, Mastodon, die Mediatheken-Apps der öffentlich-rechtlichen Sender, Mozilla Firefox, Apple Music, Apple TV+, Signal, MagentaTV, WOW, DAZN, Amazon Prime Video, Amazon, eBay, PayPal, Chefkoch, Twitch, DeepL, FotMob, Tagesschau, Sportschau und viele weitere mehr. Wirklich verzichten muss man also auf keine der großen Android-Apps: Ich habe zumindest bei meinem Stöbern im Aurora Store keine Anwendung vermisst und konnte alles, was ich benötigt habe, problemlos herunterladen.
Huawei selbst stellt dazu auch noch eigene Anwendungen bereit, um das Nutzererlebnis zu verbessern, beispielsweise „WPS Office“ als Alternative zu Microsofts Office-Suite, „Petal Maps“ statt Google Maps oder eine KI-gestützte Suche namens „Petal Search“. Und leider Gottes gibt es für typisch Android-Geräte auch wieder einiges an Bloatware, die zum Glück in vielen Fällen nur als Verknüpfung auf dem Huawei-Tablet existierte: Hier musste ich erst einmal zahlreiche Löschvorgänge vornehmen, um App-Verknüpfungen zu AliExpress und Co. vom Gerät zu werfen. Grundsätzlich wird man sich in Huaweis Harmony OS als Apple-User aber gut zurechtfinden, da das Betriebssystem im Hinblick auf Gesten und Design einige deutliche Anleihen an iOS bzw. iPadOS bietet.
Zu dunkles LCD-Display als kleines Manko
Gespannt war ich bei diesem Einstiegsmodell vor allem auf das als Kernfeature beworbene PaperMatte-LCD-Display des MatePad 11,5 2025. Dank des leicht texturierten, mit einer matten Beschichtung versehenen Displays lässt sich der Bildschirm auch ohne störende Spiegelungen gut bei Gegen- und Sonnenlicht ablesen. Lediglich die vergleichsweise geringe Maximalhelligkeit von 600 Nits und die typische Eigenschaft des LCD-Displays, nur einen geringen Blickwinkel für die volle Farbwiedergabe zu bieten, fällt in dieser Hinsicht auf. Ich muss in dieser Hinsicht allerdings auch sagen, dass ich von meinem iPad Pro mit seinem Liquid Retina Display sehr verwöhnt bin, und zudem auch kurz zuvor das tolle PaperMatte-Display des Huawei MatePad Pro 12,2 noch im Hinterkopf hatte.
Diese natürlich nicht vergleichbare Tablet-Konkurrenz sorgte auch beim mitgelieferten Smart Keyboard für etwas Verwirrung: Mittlerweile bin ich es schon so gewöhnt, mein iPad Pro mit dem Magic Keyboard inklusive Trackpad, oder auch das MatePad Pro 12,2 mit dem Glide Keyboard (ebenfalls mit integriertem Trackpad) zu nutzen, dass ich während der Verwendung des Smart Keyboards immer wieder die Hände von der Tastatur nahm, um zum – nicht vorhandenen – Trackpad zu wechseln. Dies bedurfte einiges an Umgewöhnung, ebenso wie das QWERTY-Layout der Tastatur, die man mir mitgeliefert hatte. Die Tasten des Smart Keyboards allerdings sind sehr gut gestaltet im Hinblick auf Haptik und Tastenhub, und gestalten das Tippen daher absolut angenehm. Und klappt man die Tastatur dann zu, ist das MatePad 11,5 2025 auch gleich rundum geschützt, denn das Keyboard dient gleichzeitig auch als Schutzhülle.
Super geeignet für den Einstieg und Office-Arbeiten
Ich bin immer noch der Meinung, dass es sich lohnt, immer wieder einen Blick über den Apple-Tellerrand zu werfen und zu schauen, was andere Hersteller leisten und anbieten können. Das neue Huawei MatePad 11,5 2025 ist inklusive der Smart Keyboard-Tastaturhülle schon für unter 400 Euro zu haben und durchaus auch als produktives und mobiles Arbeitsgerät einsetzbar. Man sollte dann aber auch mit anderen Geräten im Android- und Google-System verankert sein, um von den entsprechenden Synergien profitieren zu können. Auch für reines Web-Surfing, E-Mails schreiben und YouTube-Videos ansehen ist das MatePad 11,5 2025 als Einsteigergerät leistungstechnisch absolut ausreichend.
Das Huawei MatePad 11,5 2025 wird in den Farben Grau und Violett im Webshop von Huawei in meiner vorhandenen Konfiguration zum Preis von 319 Euro ausgeliefert, inklusive Tastaturhülle mit deutschem Layout zahlt man 369 Euro. Bei Amazon gibt es das Tablet ohne weiteres Zubehör in der 8 GB RAM- plus 256 GB Speicher-Variante für 309 Euro, inklusive des Smart Keyboards zahlt man 369 Euro. Alle Infos zum neuen Huawei-Einstiegs-Tablet finden sich auch auf der Produktseite des Herstellers.
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Danke für den Bericht!
Das hört sich echt interessant an. Ich suche immer noch zwei ca. 11″ großes Tablets, die die Nachfolge von zwei Amazon Fire Tablets 10 antreten können. Die sind vorrangig zum Konsum von Disney+/Netflix/etc. gedacht, wofür ein iPad einfach zu Schade ist, da dort der Akku extrem beansprucht wird.
Die Fire Tablets sind vom Preis nahezu unschlagbar, nur sind sie natürlicherweise auch ziemlich träge. Ein paar Apps sind auch nur über den Play Store (der ist drauf) installierbar, aber nach einem Firmwareupdate laufen sie auf einmal nicht mehr, weil sie nicht auf dieses System angepasst sind. Das dauert dann immer mehrere Monate bis sie wieder funktionieren.
Daher suche ich eher zwei, die ohne Probleme mit Apps aus dem Playstore laufen und auf denen auch alle Playstore Apps laufen. Netflix z.B. muß man aus dem Amazon Store installieren, da sich das aus dem Playstore nicht installieren läßt.
Aber die 309€ (die sind aber gerade nicht verfügbar, nur 128GB für 299€, was aber auch schon viel zu viel Speicher wäre) sind dann doch schon etwas viel.
Nicht mal, wenn die mir monatlich Geld überweisen würden.
Ein Android Tablet ohne offizielle Playstore Lizenz, wer nötig hat und frickeln möchte, nur zu.