Apple News+: Apples Nachrichten-Service verärgert schon nach kurzer Zeit viele Verlage

Nur einen Monat nach Marktstart gibt es jede Menge Frust bei Verlagspartnern.

Bei der Apple-Keynote im März dieses Jahres hat Apple erstmals die eigene Magazin- und Zeitungs-Flatrate Apple News+ vorgestellt. Mit dabei sind rund 300 Magazine aus den Kategorien Fashion, Gesundheit, Lifestyle, Reisen, Essen, Technik und mehr. Die News-App wurde dabei so optimiert, dass das Lesen von Magazinen noch mehr Spaß macht, unter anderem mittels eines animierten Coverbildes und einem Inhaltsverzeichnis.

Mittlerweile ist der Dienst, der monatlich im Abonnement für 9,99 USD erhältlich ist, in den USA und auch in Kanada gestartet, später in diesem Jahr sollen auch noch die Märkte in Großbritannien und Australien folgen. In Deutschland ist Apple News+ bisher noch nicht verfügbar – ob sich dies je ändern wird, kann bisher noch nicht beantwortet werden. 


In den verfügbaren Ländern sorgt Apple News+ derzeit allerdings für einiges an Frust bei den Vertragspartnern von Apple, die ihre Inhalte in der Nachrichten-Anwendung zur Verfügung stellen. Wie das Magazin Digiday berichtet, sollen einige teilnehmende Verlage unzufrieden sein. „Fünf teilnehmende Verleger beklagten unter anderem Probleme mit der Formatierung von Apple News-Artikeln, Verwirrung über Benutzererfahrung und Design, Sorgen über die Gefährdung großer digitaler Werbekampagnen und die Kritik, dass Apple große Publisher auf Kosten kleinerer Unternehmen bevorzugt“, heißt es im entsprechenden Artikel.

Einige der Medienunternehmen scheinen gar so frustriert zu sein, dass sie die Probleme von Apple News+ als so gravierend ansehen, dass sie dem Dienst keine große Zukunft voraussagen, sollte Apple nicht am eigenen Ansatz arbeiten. Apple selbst hat sich gegenüber Digiday zu dieser Thematik nicht geäußert. 

„Im Grunde genommen haben sie ihre Favoriten“

Laut Angaben der betroffenen Verlage stünde ein kleines Team von Apple-Designern unter der Leitung des früheren Wired-Redakteurs Jason Tanz zur Verfügung, um bei Designfragen zu Artikeln oder Paketen der Medienpartner zu helfen. Allen teilnehmenden Verlagen wurde eine E-Mail-Adresse mitgeteilt, an die sie Entwürfe schicken könnten, auf die auch zum größten Teil von Apple-Mitarbeitern reagiert wurde. Offenbar wurde eine kleine, ausgewählte Gruppe von Verlagen jedoch eingeladen, einem privaten Slack-Kanal beizutreten, um direkter kommunizieren zu können. „Im Grunde genommen haben sie ihre Favoriten“, erklärt eine der Quellen gegenüber Digiday. „Für die Großen scheint das gut zu sein, aber nicht für den Rest von uns.“

Zudem macht Apple sich bei den Verlagen nicht beliebter, da man darauf verzichte, ihnen Vorlagen für Inhalte oder Artikel zur Verfügung zu stellen. Vor allem kleinere Verlage stehen damit vor großen Problemen: Oft haben sie nicht die Mittel, um eigene Templates zu erstellen und müssen trotzdem Arbeitskraft und finanzielle Mittel bereitstellen, um etwas Ansprechendes zu erstellen, ohne zu wissen, ob es dafür überhaupt ein Zielpublikum gibt. Nutzen sie vorhandene Vorlagen, unterscheiden sich die eigenen Inhalte nicht von anderen Anbietern. Verwenden sie hingegen einfach eine PDF-Lösung, müssen sie darauf hoffen, dass die alternative Bedienung keine Leser kostet. 

Hinzu kommt, dass das als bedienerfreundliche und um ansehnliches Design bemühte Apple offenbar genau in dieser Hinsicht für einiges an Verärgerung unter den teilnehmenden Verlagen sorgt. Einige Veröffentlichungen sprengen das individuelle Design, andere Medienpartner laden einfach PDFs ihrer Druckausgaben hoch. „Man denkt an Apple und weiß, sie sind sehr designbewusst“, klagt einer der Verlage. „So fühlt es sich aber überhaupt nicht an.“

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Kommentare 4 Antworten

  1. Also ich bin ja Fan von Apple aber ehrlich die chance das ich dafür Geld bezahlen würde liegt bei 0%.

    iTunes nutze ich allerdings auch nicht warum auch mit Netflix und Amazon gibts genug Inhalte. Also für mich persönlich und damit fahre ich seit Jahren besser als iTunes zu nutzen. Ich bin der Meinung, braucht kein Mensch.

  2. War mir sowieso klar das das nach hinten los geht die sollen sich mal lieber was Neues ausdenken statt sich immer in der Schlange hinten an zu stellen.

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