Bowers & Wilkins PX7 ausprobiert: Konkurrenz für Sony und Bose

Over-Ear-Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung

Schafft es Bowers & Wilkins mit dem neuen PX7 die etablierten Marken und die Bestseller Sony WH-1000XM3 und Bose Headphones 700 zu attackieren? Bekommt man aus der britischen Audio-Schmiede eine wohlklingende Alternative? Genau das habe ich in den vergangenen Wochen versucht für euch herauszufinden. Mein Fazit kann ich dabei gleich vorwegnehmen.

Bei allen drei Kopfhörern ist die aktive Geräuschunterdrückung das Prunkstück. Alle sind etwas anders abgestimmt, alle haben einen etwas anderen Klang. Schlecht ist keiner der drei Kandidaten – und am Ende kommt es auch auf euren persönlichen Geschmack an. Einen echten Sieger gibt es in diesem Dreikampf nicht – das beutetet aber auch, dass sich der Bowers & Wilkins PX7 hervorragend schlägt.


Bowers & Wilkins PX7 kann beim Tragekomfort punkten

Vor allem eines hat Bowers & Wilkins beim neuen PX7 im Vergleich zum einen oder anderen Kopfhörer der Vergangenheit verbessert: Den Tragekomfort. Und der ist für mich am Ende mindestens mit den Klang-Qualitäten gleichzusetzen. Denn was bringt der tollste Sound, wenn Kopf und Ohren schon nach einer Viertelstunde Schmerzen signalisieren?

Bei diesem Over-Ear-Kopfhörer ist das glücklicherweise nicht der Fall. Das Kunstleder fühlt sich geschmeidig an, der Kopfhörer sitzt fest, aber eben nicht zu fest auf dem Kopf. Sehr praktisch ist der stufenlos verstellbare Bügel, hier sollte jeder Nutzer eine passende Einstellung finden. Mit einem Gewicht von 310 Gramm ist er etwas schwerer als die Konkurrenz von Bose, mir ist der Unterschied auf dem Kopf aber quasi nicht aufgefallen. 

Und wenn ein Hersteller das zusätzliche Gewicht so klasse investiert wie es bei Bowers & Wilkins der Fall ist, dann habe ich wirklich nichts zu meckern. So kommen im Bügel unter anderem Karbonfaser-Composite-Materialien zum Einsatz, die besonders langlebig und stabil sein sollen. Und auch bei der Akku-Kapazität hat man wohl ein paar Gramm mehr Gewicht in Kauf genommen, bietet dafür aber auch 30 Stunden Laufzeit – und die können bei normaler Lautstärke tatsächlich erreicht werden.

Schnellladefunktion: 5 Stunden in 15 Minuten

Im Bezug auf den Akku ist das aber gar nicht mal mein persönliches Highlight. Hier hat mich vielmehr die Schnellladefunktion überzeugen können, denn binnen 15 Minuten kann man den Kopfhörer per USB-C mit 5 Stunden zusätzlicher Akkulaufzeit versorgen. Mit der langen Laufzeit und der Schnelllade-Funktion sollte unterwegs kaum etwas schiefgehen. Es wird aber noch besser: Der Kopfhörer kann im Betrieb per USB-C aufgeladen werden – und gleichzeitig könnte man sogar noch den Klinken-Anschluss nutzen, wenn man die Musik mal nicht per Bluetooth streamen kann.

Letzteres dürfte im Alltag aber üblicherweise aktiviert sein – und damit auch die Verbindung des PX7 zur Bowers & Wilkins Headphones-App. Die Installation lohnt sich definitiv, unter anderem um die verschiedenen Einstellungen der Geräuschunterdrückung zu verwalten oder die Umgebungsdurchschaltung zu aktivieren. Neben diversen Einstellungen und Optionen bietet Bowers & Wilkins auch sechs verschiedene Klanglandschaften an – vom Meeresrauschen über einen Gebirgsbach bis hin zu einem Wald voller Laub. Für so etwas kann man im App Store auch Geld ausgeben – umso besser, wenn man es gleich dabei hat.

Die Geräuschunterdrückung des Bowers & Wilkins PX7 ist meiner Meinung nach sehr gut, kommt aber nicht ganz an die Bose Headphones 700 heran – wobei der Unterschied am Ende kaum relevant ist. Viel spannender finde ich die Umgebungsdurchschaltung, die ich bereits bei den AirPods Pro kennen und lieben gelernt habe. Bei den PX7 kann man diese sogar stufenlos steuern und so selbst bestimmen, wie viele Umgebungsgeräusche über die integrierten Mikrofone und die Kopfhörer zum eigenen Ohr gelangen sollen.

Fünf Knöpfe am Bowers Wilkins PX7 ermöglichen einfache Steuerung

Grundsätzlich ist die Steuerung aber auch ohne App direkt am Bowers & Wilkins PX7 möglich. Neben dem Power-Schalter gibt es an der rechten Ohrmuschel drei Tasten zur Lautstärke-Regulierung und für Aktionen wie Anrufe annehmen oder zum nächsten Titel springen. Der mittlere Aktionsbutton ist dabei mit einer kleine Welle hervorgehoben, so dass die Steuerung schon nach kurzer Zeit in Fleisch und Blut übergeht.

Auf der linken Seite des Kopfhörers gibt es einen weiteren Knopf, mit dem man nacheinander durch die Modi der Geräuschunterdrückung wechseln kann: Hoch, Niedrig, Auto und Aus. Hält man den Knopf für zwei Sekunden gedrückt, kann man zudem die Umgebungsdurchschaltung aktivieren oder deaktivieren. Ebenfalls praktisch und bereits von anderen Herstellern bekannt: Setzt man den Kopfhörer ab oder hebt eine Ohrmuschel an, kann die Wiedergabe automatisch pausieren.

Günstig ist der ganze Spaß leider nicht. Zusammen mit Kabeln und Transporttasche kostet der in zwei Farben erhältliche Bowers & Wilkins PX7 399,99 Euro, der Straßenpreis liegt aktuell bei rund 319 Euro. Für diesen Preis wird man aber auch mit einem tollen Kopfhörer verwöhnt, dessen Klang-Akustik eher in Richtung Bass tendiert. Preislich verlangen Sony und Bose für ihre Top-Modelle ähnlich viel, der Straßenpreis liegt hier doch schon aktuell rund 50 Euro unter dem PX7.

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Kommentare 3 Antworten

  1. Auch der PX7 ist leider klanglich nichts besonderes genau wie alle anderen mobil ANC Kopfhörer. Denn alle kommen wahrscheinlich sogar aus der gleichen Chinafabrik, haben alle 40-45 mm Treiber, alle haben die gleichen Qualcomm Chips installiert , alle dürfen nicht schwerer als 250 – 320 g sein. Am besten klingt derzeit der Sennheiser Momentum 3 wobei ich den B&O H9i 3rd Gen noch nicht gehört habe. Er soll aber den typischen B&O Sound haben, daher wahrscheinlich schlechter als der Momentum 3. Die AirPods Pro können übrigens klanglich mit den Flagship ANC Over Ears locker mithalten.

    1. Ist dem wirklich so?

      Alleine aufgrund des mehr an Volumen / Gewicht, muss doch da eigentlich auch mehr Klang rauskommen (vereinfacht formuliert 😉 ) als aus den AirPods Pro, die ich auch habe, und deren Klang ich gut finde, aber einfach erwartet hätte, dass gute OverEars noch mal deutlich besser klingen.

      Die PX7 wollte ich mir eigentlich um Weihnachten rum kaufen, aber ich habe zu wenig Einsatzzwecke für diese Kopfhörer und emfinde sie für viele Gelegenheiten als zu gross, so dass ich mir dann die AirPod Pros geholt habe, da sie universeller einsetzbar sind.

      Dass die AirPod Pros aber vergleichbar klingen, stand auch in mehreren Amazon Rezessionen.

      Markus

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