Rundum sorglos Autofahren: Das Auto-Abo FINN ausprobiert

Einfach per App bestellen

Ende des vergangenen Jahres hat mich FINN eingeladen, das eigene Produkt einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Für einen Monat durfte ich einen Wagen fahren, der mir vom Anbieter zur Verfügung gestellt wurde. Viel interessanter als das Auto war in diesem Fall aber das ganze Drumherum – angefangen vom Bestellvorgang über die Lieferung bis hin zur Rückgabe. Welche Erfahrungen ich dabei mit FINN gemacht habe, möchte ich euch in diesem Artikel schildern.

Was genau ist FINN überhaupt?

FINN ist ein junges Unternehmen aus München, das nicht nur den konventionellen Autobesitz revolutionieren möchte, sondern das Autofahren auch so einfach wie einen Schuhkauf im Internet machen möchte. Im Angebot von FINN sind mittlerweile viele bekannte Marken zu finden, darunter Audi, BMW, Opel und VW oder auch Polestar und Tesla. Zur Auswahl stehen normale Verbrenner, aber auch Hybrid- und E-Fahrzeuge.


Was unterscheidet ein Auto-Abo vom klassischen Leasing?

Im Vergleich zum klassischen Leasing gibt es beim Auto-Abo mit FINN einige essentielle Unterschiede. Kurz zusammengefasst: Es ist alles inklusive, außer das Tanken. Um Versicherung, Steuern und TÜV müsst ihr euch bei FINN keine Gedanken machen. Aber auch Service-Reparaturen, Reifenwechsel oder die Überführung und Zulassung müssen im Gegensatz zum Leasing nicht gezahlt werden.

Und genau deswegen sollte man nicht sofort erschrecken, wenn man die auf den ersten Blick „hohen“ Preise in der FINN-App oder auf der Webseite sieht. Insbesondere Überführung, Versicherung und Service sind drei Posten, die ein eigentlich günstiges Leasing-Angebot gerne mal ein paar Hundert Euro im Monat teurer machen. Auf all das müsst ihr euch bei FINN nicht einstellen.

Aus meiner Sicht hat FINN aber noch einen ganz anderen Vorteil: Während ich auf meine letzten Leasing-Fahrzeuge jeweils vier bis fünf Monate gewartet habe, sind die Autos bei FINN zum Teil in weniger als 10 Tagen verfügbar. Wobei man dabei natürlich fairerweise sagen muss, dass man keinen Einfluss auf die Konfiguration der Fahrzeuge hat.

Ob FINN unterm Strich günstiger oder teurer als ein klassisches Leasing ist, kann ich so aber nicht sagen. Das ist am Ende einfach von zu vielen Faktoren abhängig.

So einfach funktioniert die Bestellung per App

FINN hat sich selbst als Ziel gesteckt, so einfach wie ein Schuhkauf im Internet zu sein. Und das kann ich nach meinem Praxis-Test bestätigen: Man wählt das gewünschte Fahrzeug, Laufzeit und die Inklusiv-Kilometer aus, gibt seine persönlichen Daten an und drückt auf den Bestell-Knopf. Im Anschluss lädt man noch Personalausweis und Führerschein per App hoch. Mehr ist tatsächlich nicht zu tun.

Anlieferung bis vor die Haustür

Wenig später wurde mir ein Liefertermin per E-Mail angekündigt und einen Tag vor diesem Termin hat sich der Fahrer, der das Fahrzeug bis zu mir vor die Tür bringen sollte, telefonisch angekündigt und eine Uhrzeit ausgemacht. Auch hier: Keine Überraschungen.

Während mein letzter Autoverkäufer im klassischen Autohaus mir den neuen Wagen bis ins kleinste Detail erklärt hat, fiel die Übergabe bei FINN allerdings deutlich kürzer aus. Dem wirklich sehr freundlichen Fahrer möchte ich das nicht ankreiden – er kann ja nun wirklich nicht jedes Auto wie seine Westentasche kennen. Und bei jedem normalen Fahrzeug wäre es wohl auch kein großes Thema gewesen.

Ein Tesla hat am Ende aber doch seine Eigenheiten. Spiegel und Lenkrad lassen sich nicht so einfach verstellen, wie man es aus einem klassischen Auto kennt. Ein Hebel für den Scheibenwischer? Gibt es nicht. Hier würde ich mir von FINN wünschen, dass es für die Besonderheiten der Fahrzeuge aus dem Fuhrpark einen kleinen Quick-Start-Guide gibt. Etwa in digitaler Form in der FINN-App.

Der Support hat sich ein besonderes Lob verdient

Gleich am ersten Tag habe ich per E-Mail nachgefragt, ob mein Account in der Tesla-App mit dem Fahrzeug verknüpft werden könnte. Ein paar Minuten später kam die positive Antwort und wie versprochen wurde der Account im Laufe des Tages freigeschaltet.

Ein paar Tage später dann aber eine Überraschung: Das Fahrzeug wurde wieder aus dem Account entfernt. Wäre ich jetzt ohne Schlüsselkarten unterwegs gewesen, hätte ich das Fahrzeug weder öffnen noch starten können. Auch wenn ich bis heute nicht weiß, warum und wieso die Verbindung entfernt wurde: Nach einem Anruf beim Support hat es keine 15 Minuten gedauert, bis die Verknüpfung zwischen Auto und Account wieder hergestellt war.

Das Fahrzeug wird auch wieder abgeholt

Nach ein paar Wochen war der Spaß dann aber schon wieder vorbei. Überraschenderweise hat sich zunächst eine Gutachter-Firma per Mail bei mir gemeldet und nicht FINN selbst. Da der vorgeschlagene Termin nicht passte, war es am Ende ein kleines Hin und Her zwischen insgesamt drei Parteien. Nach der Terminfindung lief die Rückgabe aber ebenso problemlos wie die Lieferung.

Nach jeweiliger telefonischer Rücksprache am Vortag kam zunächst ein Gutachter und kurze Zeit später ein Fahrer vorbei, um sich den Wagen komplett anzusehen und mitzunehmen. Auch hier muss man bei einer Leasing-Rückgabe meiner Erfahrung nach deutlich mehr Zeit investieren. Allerdings: Die Abholung berechnet FINN mit 199 Euro. Diese Gebühr entfällt bei einem Folge-Abo oder bei einer Rückgabe des Fahrzeugs an einem Standort von Autokontor Bayern. 

Das Fazit: Rundum sorglos Autofahren

FINN selbst wirbt mit dem Slogan „Rundum sorglos Autofahren“. Nach meinem Testmonat kann ich das definitiv bestätigen. Insbesondere der Service bis vor die Haustür, den es sogar bei anfallenden Inspektionen während der Laufzeit gibt, ist aus meiner Sicht ein echter Pluspunkt. 

Für kurze Laufzeiten über sechs und zwölf Monate sehe ich FINN aufgrund der nicht anfallenden Überführungs- und Zulassungskosten gegenüber dem klassischen Leasing im Vorteil. Insbesondere, wenn man innerhalb weniger Tage ein Fahrzeug benötigt. Denn zwei Sachen habe ich feststellen dürfen: Die Bestellung ist wirklich kinderleicht und der Service absolut lobenswert.

‎FINN | Auto Abo
‎FINN | Auto Abo
Entwickler: finn GmbH
Preis: Kostenlos
Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Bei Käufen über diese Links erhalten wir eine Provision, mit dem wir diesen Blog finanzieren. Der Kaufpreis bleibt für euch unverändert.

Anzeige

Kommentare 6 Antworten

  1. Die „gesparten“ Kosten machen deutlich unter 100 Euro im Monat aus. Für Elektroautos fallen z.B. keine Steuern an, für neue Autos kein TÜV, und ein Werkstatt-Servicevertrag kostet ca. 25 Euro im Monat. Bleibt die Versicherung als einziger nennenswerter Posten, aber die wiegt bei Weitem nicht die überhöhten Preise für ein Abo auf.

    1. Das mit dem Werkstattpreis kommt hin.

      Überführung und Zulassung sind in der Regel auch 800 Euro. War zumindest bei meinen letzten drei Autos so in den letzten 10 Jahren.

      Mein Octavia kostet im Jahr ca 650 Euro bei der HUk24. Und das ist noch ein relativ günstig zu versicherndes Auto dieser Klasse.

      Ich denke es kommt immer auf den Einzelfall an, wie auch im Text geschrieben. Insbesondere was Dauer und Lieferzeit angeht.

      Ich persönlich fahre mit Leasing über 4 Jahre recht gut. Insbesondere dank Umweltbonus ist der Octavia sehr günstig.

  2. Mit den klassischen Leasing habe ich mich nie beschäftigt aber sowohl das MA-Leasing über meine Frau wir auf BMW/Mini zugriff haben oder auch das MA-Leasing von meiner Firma wo uns Mercedes/Smart anbietet. Haben wir auch keine Kosten bzgl. Versicherung, Steuern, Überführung und Zulassung, da gibst eine monatliche Leasing Rate und das war es. Service und TÜV sind auch nicht fällig, da die Autos eh nur maximal 12 Monate geleaste werden können.

    Und die Preise von Finn, finde ich komplett abschreckend. 380€ für einen Fiat500e… 230€ kostet mich mein Smart EQ fortwo Coupe 60 kW mit ICV prime.

    Der nächstes Jahr zu mir kommende BMW i4 eDrive40 Grand Coupe mit M Paket kostet mich dann 530€ monatlich. Zum Vergleich Finn will für einen Tesla Model 3 zwischen 630 und 720€, i4 hat Finn ja nicht aber wenn ich mir die Preis (850) von normalen 3er ansehe, kann ich mir schon denken was Finn für einen i4 verlangen würde.

  3. @ Fabian: Wie würdest du die Ausstattung deines Wagens einschätzen? Die Ausstattung ist ja für gewöhnlich das, was den Wagen finanziell und emotional die Würze gibt. Also ich könnte jetzt so von dem was auf der Webseite steht nicht sagen ob das ein gutes Angebot ist.

  4. Also ich habe genau die gegenteilige Erfahrung gemacht.

    Bei mir hat der Support mehrere Tage auf eine Antwort warten lassen.
    Es ging um ein technisches Problem am Fahrzeug. (Sicherheitsrelevant)

    Mal gucken wie die Rückgabe bei mir läuft.
    Erwartungen, sind auf jedenfalls niedrig.

    1. Wundert mich nicht dass du andere Erfahrungen gemacht hast.

      Oben schrieb Fabian ja „Ende des vergangenen Jahres hat mich FINN eingeladen, das eigene Produkt einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.“ da wäre Finn ja ziemlich blöd wenn sie sich nicht von Ihrer besten Seite zeigen würden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Copyright © 2024 appgefahren.de