Scriby: Inhalte einfach digitalisieren lassen

Scriby ist eine neue App im Store, deren Konzept wir in dieser Art noch nicht gesehen haben. Wir stellen es vor.

Wir haben schon viele Apps vorgestellt, die als Scanner dienen und geschossene Bilder direkt umwandeln oder bearbeiten. Doch Scriby (App Store-Link) ist mehr als nur ein herkömmlicher Scanner für das iPhone: Scriby ist ein neuer mobiler Service für die manuelle Digitalisierung durch Facharbeiter und setzt damit dort an, wo herkömmliche OCR-Apps (Wikipedia-Link) versagen.


Scriby bietet die Möglichkeit Text, Grafik und Text oder Visitenkarten digitalisieren zu lassen. Mit wenigen Klicks ist ein Foto von Text oder Visitenkarte erstellt, danach schickt man es an das Team von Scriby und binnen weniger Stunden erhält man eine komplette Datei, zum Beispiel ein Word-Dokument, mit dem eingescannten Text.

Insgesamt stehen die drei oben genannten Optionen zur Verfügung, um seine Daten zu digitalisieren. Die Oberfläche ist bei jedem Bestellschritt gleich: Man wählt ein Foto aus dem eigenen Album oder erstellt direkt ein neues aus der App heraus, skaliert dieses durch Zoomen, wählt das Format (.doc, .ppt, .vcf usw.) aus und schickt das Dokument an die Mitarbeiter von Scriby.

Um den vollen Umfang der App nutzen zu können, muss man nur seine Email-Adresse angeben, da man per Email benachrichtigt wird, wenn ein Dokument bearbeitet wurde und zum Download bereit steht. Eine Registrierung mit persönlichen Daten ist nicht erforderlich.

Der erste Praxis-Test
Natürlich haben auch wir Dokumente eingescannt und zur Bearbeitung eingeschickt, um die Qualität objektiv beurteilen zu können. Bei reinem Text wird die Ausgabe als Word-Dokument produziert. Wir haben den handschriftlichen Text „Das ist ein Testtext um die App Scriby zu testen“ eingeschickt und haben ein Word-Dokument mit einem formatierten Text erhalten. Der Text wurde zu 100% richtig erkannt, allerdings konnte uns das Layout nicht überzeugen (siehe Screenshot 2). Hier fehlen uns weitere Optionen bei der Bestellung wie Schriftart oder Textgröße.

Die Bearbeitung von Visitenkarten läuft problemlos ab und bringt das gewünschte Ergebnis mit sich. Man kann Vorder- und Rückseite einscannen und nach spätestens 1 Stunde bekommt meine eine .vcf Datei mit allen Daten, die auf der Visitenkarte zu sehen waren. Die digitale Visitenkarte kann nun an Freunde oder Mitarbeiter gesendet werden.

Zudem haben wir zwei Testdokumente für die Bearbeitung mit Text und Grafik eingesendet. Hier handelte es sich einmal um eine Buchseite, sowie eine handschriftliche DIN A4 Seite mit Text, Grafik und mathematischen Formeln. Die Buchseite sollte als .ppt Datei wieder kommen, die DIN A4 Seite als normales Word-Dokument.

Mit der Digitalisierung der Buchseite waren wir sehr zufrieden, da es sehr nah an das Originalbild herankommt. Wer an der Datei im Nachhinein noch etwas ändern möchte, kann selbst Hand anlegen, da alle Elemente editiert werden können.

Nicht ganz perfekt bei Handschrift
Unsere handschriftliche Seite mit Text, Grafik und Formeln konnte nicht 100%ig umgesetzt werden: Der Office Formeleditor wandelt Formeln automatisch in Grafiken um, so dass man diese später nicht editieren kann, falls der Mitarbeiter zum Beispiel ein Zeichen falsch interpretiert hat. Das Team von Scriby sucht derzeit schon nach einer Lösung für das bekannte Problem. Auch bei unserem Text wurde aus einer Kovarianzmatrix eine Rovarianzmatrise oder aus Mittelwert wurde Ritulwert.

Und genau hier sehen wir ein Problem: Nicht jede Handschrift kann entschlüsselt werden. Man kann das Dokument zwar selber nachbearbeiten oder reklamieren und bekommt das Guthaben gutgeschrieben, doch das kostet wieder Zeit und Aufwand, den man eigentlich sparen wollte. Natürlich ist es für die Bearbeiter keine leichte Aufgabe alle Handschriften 100%ig richtig zu erkennen. Hier gilt folgendes Prinzip, welches auch im integrierten User-Guide hinterlegt ist: „Wenn Sie das fotografierte Dokument nicht lesen können, dann können es unsere Bearbeiter auch nicht. Sie sollten in einem solchen Fall das Dokument nicht übermitteln“.

Das Konzept von Scriby (App Store-Link) ist gut, doch an einigen Stellen muss nachgebessert werden, um nicht an Qualität zu verlieren. Wir wünschen uns mehr Optionen bei der Bestellung sowie ein Kommentarfeld, um wichtige Informationen direkt mitschicken zu können.

Zum Schluss bleibt noch die Frage offen, was der ganze Spaß eigentlich kostet: Zur Markteinführung wird Scriby zunächst gratis erhältlich sein. Der Kaufpreis der App selbst liegt danach bei 1,59 Euro, wofür man aber drei kostenlose Testdokumente erstellen lassen kann. Der Preis pro Visitenkarte liegt bei weiteren 79 Cent, reiner Text schlägt mit 1,59 Euro pro Seite zu Buche, wer Text und Grafik digitalisieren lassen möchte muss pro Seite 4,99 Euro zahlen. Bezahlt wird jeweils via In-App-Kauf. Vergleicht man diese Preise zum Beispiel mit dem Stundenlohn einer Sekretärin, stellt man schnell fest, dass die Preise von Scriby deutlich günstiger sind.

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Kommentare 12 Antworten

  1. An und für sich eine interessante App, aber auf Dauer ist das aber nur was für Leute, die sich das leisten können, mit der Zeit haut das rein. Vermutlich wäre es möglich, eine Handschrifterkennung wie in den Sortierzentren der Dt. Post zu nutzen, aber das würde den Preis wohl noch steigen lassen.

    Interessant fände ich noch, was ein Fachmann zum Datenschutz bei denen sagt. Könntet ihr euch da noch mal schlau machen?

    MfG Fabian

    1. Hallo,

      Scriby arbeitet gemäß deutscher und europäischer Datenschutzrichtlinien. Die Erfassung ist gemäß DIN ISO 27001 TÜV geprüft und damit unabhängig auditiert. Ein Datenschutzbeauftragter steht gern für Fragen zur Verfügung.

      Beste Grüße

      Niels

  2. „So ich schick dann mal meine ganzen Geschäftlichen Visitenkarten einem Unternehmen das damit machen kann was es will“ das kann doch nicht deren ernst sein oder?

    1. Das Geschäftsmodell basiert auf der Erfassungsdienstleistung. Deswegen kostet der Service. Alle Daten werden ausschließlich zum Zweck der Erfassung genutzt und nach einer für den Kunden eingerichteten Aufbewahrungsfrist vollständig gelöscht.

      Grüße

      Niels

  3. Ich schließe mich an. Ich Lade doch keine vertraulichen Dokumente hoch um sie von wildfremden abtippen zu lassen. Oder noch besser mein kleines Poesiealbum 😉 Im Ernst was sagen die zum Datenschutz? Nix, weil dann deren Geschäftsmodell kaputt ist. n

  4. Hallo!
    Weil es zum Thema passt: Auch wir bieten mit bitCard eine iPhone-App an, mit der man (allerdings ausschließlich) Visitenkarten manuell erfassen lassen kann. Wir sind dabei aber ein Stück günstiger als die o.g. App – aber Scriby schau‘ ich mir jetzt auch an!
    Mehr Informationen zu unserer App gibt es unter http://www.bitcard.de.
    Viele Grüße!
    Fabian
    PS: Auch wir arbeiten konform zu den deutschen Bestimmungen und Gesetzen zum Datenschutz, was auch unser Datenschutzbeauftragter bestätigen kann 🙂

  5. @Timo 625

    Versteh ich nich…. Du hast doch die Visitenkarten von jemandem bekommen? Lagerst Du die 2011 etwa noch im Ständer 😉

    Bei mir sind alle im CRM, aber noch macht es mein Sekretariat! 😉

    Aber wo da jetzt der Datenschutz ins Spiel kommt, is mir noch nich klar!

    Puszta

  6. Der Artikel ist leider veraltet. Die App funktioniert jetzt nur noch mit Visitenkarten. Das ist zwar etwas schade, aber dafür ist der Service jetzt komplett kostenfrei. Spart echt viel Arbeit!

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