Tile-Tracker sollen auf Satelliten statt Apple- oder Google-Partnerschaft setzen

Konkurrenz für Apples "Wo Ist"-Dienst

Life360, ein Unternehmen für Familienlokalisierung und Sicherheitsdienste, hatte im Jahr 2021 den Anbieter von Bluetooth-Trackern, Tile, gekauft. Nun kündigt man eine Partnerschaft mit dem Satellitenunternehmen Hubble Network an und führt „Find with Life360“ ein, ein globales Netzwerk zur Standortverfolgung mit einer API, die auch anderen Entwicklern und Entwicklerinnen zur Verfügung steht. Mit Hilfe der Hubble-Satelliten sollen Tile-Tracker in Zukunft in der Lage sein, Gegenstände auf Android- und iPhone-Geräten zu finden, auch außerhalb der Reichweite von Mobilfunknetzen.

Mit der Satellitenverbindung für die Bluetooth-Tracker von Tile könnte sich das Unternehmen als unabhängige Alternative zu den Big-Tech-Rivalen etablieren: Apples Wo Ist-Netzwerk und Googles neu gestaltetes Find My Device-Netzwerk. Hubble hat nach eigenen Angaben bereits zwei Satelliten in Betrieb und plant, bis 2028 94 weitere Satelliten in die Umlaufbahn zu bringen. Das „Find with Life360“-Netzwerk wird mit den kommenden Tile Pro- und Tile Slim-Trackern kompatibel sein, die in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 auf den Markt kommen sollen.


Die erweiterte Reichweite des Life360-Netzwerks lässt immer noch Fragen zur Sicherheit und zum Datenschutz offen, die im Zusammenhang mit Bluetooth-Ortungsgeräten aufgekommen sind. Life360 hat sich 2022 aus dem Verkauf präziser Standortdaten zurückgezogen – allerdings wurde im vergangenen Jahr eine Sammelklage gegen das Unternehmen eingereicht, in der behauptet wurde, dass es vor dem Verkauf von Daten keine Zustimmung eingeholt habe. Letztes Jahr reichten Stalking-Opfer eine Sammelklage ein, in der sie Life360 vorwarfen, keine nützlichen Sicherheitsfunktionen zu implementieren und Werbekampagnen zu starten, die zum Stalking ermutigten.

Satelliten-Anbindung statt Wo ist?

Im Jahr 2023 führte Tile „Scan and Secure“ als Anti-Stalking-Funktion ein, mit der User sehen können, ob sich Tile-Tracker in der Nähe befinden. Sie haben jedoch die Möglichkeit, die Technologie zu deaktivieren, „wodurch absichtlich jeder Regress oder Schutz, den ein potenzielles Opfer haben könnte, vereitelt wird“, heißt es in der Beschwerde.

Tests im Jahr 2022 haben gezeigt, wie Geräte wie AirTags missbraucht werden können. Apple hat jedoch zumindest einige sinnvolle Verbesserungen eingeführt, mit lauteren Tonsignalen und iPhone-Benachrichtigungen, wenn sich ein AirTag mit jemand anderem als dem Besitzer bzw. der Besitzerin bewegt. Zudem kündigten Apple und Google an, dass sie eine neue Branchenspezifikation, Detecting Unwanted Location Trackers, unterstützen, die sowohl unter iOS als auch unter Android funktionieren soll.

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Kommentare 6 Antworten

  1. Den Betrieb von knapp 100 Satelliten dürfte man wohl kaum mit ein paar Schlüsselanhängern finanzieren können. Es sei denn diese sind sehr teuer oder setzen ebenfalls teure Abos voraus.

    1. Ich vermute mal das die Satelliten nicht alleine dafür nutzt. Im Artikel klingt es auch so als wenn diese AirTag Firma sich mit ihrem Vorhaben bei den Satelliten mit eingekauft haben, also diese einfach mitnutzen wollen.

      Ich hoffe es zumindest. Durch SpaceX und co wird es immer günstiger die Dinger da hoch zu schiessen. Und wenn man dann dafür sogar noch mehr Weltraumschrott verursachst nur um AirTags einer einzelnen Firma nutzen zu können, führt das bald echt dazu das da oben nur noch Chaos entsteht

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