U-Scan von Withings: Urin-Analyse-Tool fĂŒr Zuhause

Ab Q2 2023 in Europa erhÀltlich

Auf der internationalen Tech-Messe CES in Las Vegas werden diese Woche allerhand Produktneuheiten und Erfindungen vorgestellt. Auch der französische Connected-Health-Anbieter Withings ist mit einem spannenden Produkt vertreten: dem U-Scan, einem Urin-Analyse-GerĂ€t fĂŒr den Heimgebrauch.

Der menschliche Urin enthĂ€lt ĂŒber 3.000 Stoffwechselprodukte, die sogenannten Biomarker, die Aufschluss ĂŒber den allgemeinen Gesundheitszustand einer Person geben können. Ärztlich untersucht wird der Urin einer Person im Schnitt etwa einmal pro Jahr. Mit U-Scan von Withings sollen nun auch Privatanwender die Möglichkeit haben, ihren Urin analysieren zu lassen – und zwar auf tĂ€glicher Basis mit dem in der heimischen Toilette festinstalliertem kleinen U-Scan-GerĂ€t.


TschĂŒss, Probenbecher und Teststreifen!

U-Scan ist ein kugelförmiges LesegerÀt mit austauschbarer Analysekartusche, das einfach in die Toilette eingehÀngt wird. Auf diese Weise werden Probenbecher und Teststreifen obsolet. Die Daten werden einfach bei den tÀglichen ToilettengÀngen der Anwenderinnen und Anwender gesammelt. In der dazugehörigen Health-Mate-App können die erfassten Daten dann abgerufen werden.

Das wiederaufladbare, 9 cm messende U-Scan-LesegerĂ€t funktioniert, indem es zwischen externen FlĂŒssigkeiten und Urin unterscheidet und Proben automatisch fĂŒr die Analyse trichtert. Der Urin fließt dabei in einen Sammeleinlass am GerĂ€t. Stellt ein Temperatursensor dann das Vorhandensein von Urin fest, wird eine Pumpe aktiviert, wodurch die Probe in eine Testkapsel geleitet wird. Dort stattfindende chemische Reaktionen werden von einem optischen Modul abgelesen. Am Ende jeder Messung kehrt der Kreislauf in den Ruhe-Modus zurĂŒck, die verbleibende FlĂŒssigkeit wird durch einen Abfluss abgeleitet. Anschließend wird das System bei jeder SpĂŒlung gereinigt. Die gesammelten Daten werden per WiFi an die Health-Mate-App geschickt.

Mittels sogenannter Stream-ID-Funktion kann U-Scan dabei sogar zwischen verschiedenen Benutzern unterscheiden. In das LesegerĂ€t eingebettete Niedrigenergie-Radarsensoren messen mehrere Variablen, um die individuelle Signatur des Urinstrahls einer Person zu identifizieren, indem sie die Bewegung und Entfernung des Strahls erfassen. Über die App können die Nutzenden die Analyse von Stream-ID bestĂ€tigen.

Kartuschen fĂŒr die Zyklus- und ErnĂ€hrungsĂŒberwachung

In einem ersten Schritt wird es fĂŒr den U-Scan zwei Kartuschen geben, ĂŒber die jeweils unterschiedliche Werte analysiert werden können.

Die Kartusche Cycle Sync richtet sich dabei an Frauen, die mehr Informationen ĂŒber ihren Zyklus sammeln möchten. In der Health-Mate-App werden dabei Zyklusvorhersagen visualisiert, wie das Eisprungfenster und das Datum, an dem die Periode voraussichtlich einsetzen wird. Zudem werden auch der pH-Wert und Werte zur FlĂŒssigkeitszufuhr und der ErnĂ€hrung sowie dem Gewicht der Anwenderin erfasst.

Über die Kartusche Nutri Balance können Analysen zur ErnĂ€hrung vorgenommen werden. So werden auch anhand dieser Kartusche beispielsweise Daten zu pH-Wert und Gewicht der Anwendenden gesammelt; zusĂ€tzlich werden aber auch deren Vitam-C- und der Ketonspiegel erfasst. Aus den gesammelten Daten kann die App dann die Kohlenhydrate-Balance einer Person errechnen und gegebenenfalls Trainings- und DiatvorschlĂ€ge bereitstellen.

Das Testing funktioniert anhand verbauter Testkapseln; pro Test wird dabei eine Testkapsel benötigt. Eine Kartusche enthĂ€lt Testkapseln fĂŒr etwa drei Monate Tests.
Weitere Kartuschen fĂŒr den U-Scan sind derzeit nach Angaben von Withings in Planung und werden veröffentlicht, sobald diese behördlich genehmigt sind.

500 Euro Erstinvestition

U-Scan wurde auf der diesjĂ€hrigen CES bereits in den Kategorien Smart Home, Fitness & Sports und Digital Health mit dem Innovation Award ausgezeichnet. Das Produkt soll voraussichtlich im zweiten Quartal diesen Jahres in Europa erscheinen. VerfĂŒgbar sind dann die Kartuschen Nutri Balance und Cycle Sync. Das Starterkit, in dem das LesegerĂ€t und eine Kartusche enthalten sind, die ĂŒber einen Zeitraum von drei Monaten Tests durchfĂŒhren kann, soll 499,95 Euro kosten. Wechselkartuschen können dann einzeln oder im Abo ĂŒber Withings nachgekauft werden.

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Kommentare 21 Antworten

  1. Wie stellt man so etwas auf einer Messe vor?

    „Unsere Hostess demonstriert Ihnen gerade mal wie das vonstatten geht!“ Lena, Liebes, wĂ€rest du so lieb?.
    FĂŒr die Damen unter uns. So gewöhnen Sie ihrem Mann das Pinkeln im Stehen ab. Ist doch ein schönes Nebenfeature, oder? Ha, ha, ha
“

    1. Die Krankenkassen wĂŒrden sich freuen. Vor noch gar nicht so langer Zeit musste man in jedem Quartal 10 Euro fĂŒr den Arztbesuch bezahlen.

  2. Ich find so Technik garnicht uninteressant. Der Arzt wird nicht ersetz, aber es kann einem helfen z.b FrĂŒhzeit was zu erkennen. Z.b bei Frauen BlasenentzĂŒndung

    1. FĂŒr eine FrĂŒherkennung könnte es nĂŒtzlich sein aber die ganzen Werte die das Teil ermittelt werden keinen Arzt der Welt interessieren. Zumal die Werte eh mit Vorsicht zu genießen sind, zum einen kann einen keiner garantieren dass die stimmen und zum anderen kennt keiner von uns seine normal Werte.

      1. „…keinen Arzt der Welt interessieren…“ Das stimmt und ist auch richtig so. Mein Kardio-Doc belĂ€chelt den EKG in der AW auch nur. Aber wer will schon seinen Beruf von ein Spielzeug bedrĂ€ngen lassen? Wohl keiner – was fĂŒr alle Berufsgruppen gilt. Kein Pro lĂ€sst sich etwas von einem „Spielzeug“ sagen und selbst wenn ein Kunde mit einer Aussage von einem anderen Pro kommt, so MUSS der Hinweis auch erst ĂŒberprĂŒft werden.

        Wenn man nicht gerade farbenblind ist, kann man ĂŒber die Urinfarbe schon sehr viel erkennen. Das zumindest spart schon mal 499,99 EUR 😉

    2. Klar ist das kein Arzt sag ich ja. Aber es ein Anfang. Das erste iPhone war auch nicht perfekt, aber man muss ja erst mal anfangen. Also mal sehn was noch so kommt. Und wenn dir das System sagt geh mal zum Arzt, es könnte sein das was ist? Besser als wenn es so weit ist das man mit schmerzen oder so zum Arzt geht. Technik hilft einen nur da bei

  3. Das hat sich doch bestimmt eine Frau ausgedacht. Als Mann beurteile ich die Bilder so, dass ich da unten mit einem unvermeidlich hĂ€ngenden Körperteil an das GerĂ€t stoße, wenn ich auf der Toilette sitze.

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