F-Secure ID Protection: Datenlecks erkennen und sichere Passwörter erstellen

Für iOS und Mac erhältlich

Identitätsdiebstahl ist ein großes Problem im Internet der heutigen Zeit. Auch ich kann mittlerweile leider aus Erfahrung sprechen: Vor nicht allzu langer Zeit wurde eine meiner privaten E-Mail-Adressen gehackt und nicht nur über das Mailkonto massenhaft Spam versendet, sondern auch versucht, über Informationen aus den E-Mails auf andere Dienstleister zuzugreifen. Glücklicherweise wurde das Problem an mehreren Stellen gleich erkannt und der Zugriff verweigert. So brauchte es einiges an Aufwand, um neue Passwörter zu vergeben und alles neu einzurichten – letztendlich ist dieser Hack aber für mich noch glimpflich ausgegangen.

Immer wieder jedoch versuchen Kriminelle im Internet, E-Mail-Adressen zu hacken und auf diese Weise Identitätsdiebstahl zu betreiben, die Informationen für weitere kriminelle Aktionen zu verwenden und Spam zu versenden. Das aus finnischer Entwicklung stammende F-Secure ID Protection setzt an dieser Stelle an und bietet über eine iOS-App eine Kombination aus Identitätsschutz im Internet sowie einen Passwort-Manager, der beim Erstellen und der Verwaltung von sicheren Passwörtern behilflich sein will.


F-Secure ID Protection (App Store-Link) lässt sich kostenlos auf iPhones und iPads herunterladen und auch in einer macOS-Variante (nur Passwort-Manager) verwenden. Der Download der mobilen App ist grundsätzlich kostenlos, erfordert aber zur Nutzung ein kostenpflichtiges Abonnement. Dieses ist zum Preis von derzeit vergünstigten 29,99 Euro im Jahr auf der Website von F-Secure oder als In-App-Kauf im App Store erhältlich. Die Installation unter iOS ist ab iOS 13.0 oder neuer möglich und erfordert zudem etwa 26 MB an freiem Speicherplatz auf dem Gerät. Alle Inhalte können in deutscher Sprache genutzt werden.

F-Secure-Team scannt sogar das DarkNet

Mit F-Secure ID Protection soll verhindert werden, dass die eigene Identität durch eine Datenpanne gestohlen wird. Die App überwacht dabei kontinuierlich, ob persönliche Informationen veröffentlicht worden sind. Der Nutzer kann nach Abschluss des kostenpflichtigen Abonnements bis zu fünf zu überwachende E-Mail-Adressen auf bis zu fünf verschiedenen Geräten nutzen. Von Seiten F-Secures heißt es dazu:

„Dank einer Kombination aus menschlicher Intelligenz und Dark Web Monitoring wissen wir als Erste, ob Ihre persönlichen Daten im Internet veröffentlicht worden sind. Wenn es zu einem Datenleck kommt und Ihre Informationen im Internet veröffentlicht worden sind, erhalten Sie von uns für jede einzelne Art von persönlichen Daten individuelle Expertenratschläge. Identitätsdiebstahl und Kontoübernahmen gehen oft auf ein schwaches Passwort zurück. Erstellen Sie starke Passwörter, bewahren Sie sie sicher auf, und greifen Sie von überall aus darauf zu.“

F-Secure ID Protection ist dabei kein Viren-, Browser- oder Bankingschutz und bietet auch keine VPN-Lösung, sondern konzentriert sich allein auf die stetige Überwachung der eingepflegten E-Mail-Adressen und versendet entsprechende Datenpannen-Alarme, wenn Gefahr besteht, dass eine der Mailadressen kompromittiert sein könnte. 

Dazu muss der Nutzer nach der Installation der App unter iOS zunächst ein Masterpasswort eingeben, das zur Sicherung der App dient, und auch ein eigenes F-Secure-Konto erstellen. Hat man ein Abonnement abgeschlossen, können die Mailadressen eingepflegt werden. Dazu wird eine Bestätigungs-Mail an die Adresse versendet, um diese zu verifizieren. Im Anschluss erfolgt dann für selbige in Echtzeit ein kontinuierliches Monitoring und die Ausgabe von Warnhinweisen, wenn Gefahren eines Datenlecks bestehen. Die dann erkannten Datenpannen selbst werden hinsichtlich ihres Gefahrenstatus in verschiedenen Farben unterschieden und bieten weitere Handlungsempfehlungen für den Nutzer. Bei einem mittleren Schweregrad beispielsweise wird empfohlen, umgehend das Passwort für den jeweiligen Account zu ändern, auf der Hut zu sein vor eventuellem Phishing und für Konten die Zwei-Faktor-Authentifizierung zu aktivieren. Bei hohem Schweregrad sind die empfohlenen Maßnahmen identisch – auch wenn hier beispielsweise  neben der E-Mail-Adresse auch der Benutzername, vollständiger Name und das vergebene Passwort veröffentlicht wurde.

Um direkt schon vor einem möglichen Angriff durch Hacker oder Kriminelle tätig werden zu können, bietet F-Secure ID Protection gleichzeitig auch einen Passwort-Manager an, der sich im zweiten großen Reiter im Menüpunkt „Tresor“ befindet. Hier können User starke Passwörter erstellen, selbige verwalten und diese auch automatisch einfügen, wenn sie sich bei Online-Services anmelden oder im Internet bezahlen möchten. Sind bereits Passwörter eingepflegt worden, gibt es eine praktische Passwort-Analyse, die über ein Dashboard die Stärke der aktuellen Passwörter feststellt und gegebenenfalls zu Änderungen aufruft. Die Möglichkeiten der Passwort-Einbindung sind bei F-Secure ID Protection allerdings lediglich auf Passwörter und Kreditkarten beschränkt – andere Passwort-Manager wie 1Password bieten hier deutlich mehr Optionen wie Logins, Server, Software-Lizenzen und weiteres. 

Gute Ansätze bei F-Secure ID Protection

Den Passwort-Manager kann man dann auch über den kostenlosen macOS-Client verwenden. Schade ist hier, dass die Identitäts-Überwachung noch nicht gegeben ist und auf dem Mac keine Warnungen ausgegeben werden, wenn eine E-Mail-Adresse von Datenpannen betroffen war. Auch die Verknüpfung von verwendeten Geräten geschieht nicht automatisch, sondern muss über die Eingabe eines mehrstelligen Zahlencodes erfolgen. Dies dient sicherlich der Sicherheit, ist aber für den Nutzer umständlich. 

Als Fazit bleibt festzuhalten: F-Secure ID Protection liefert gute Ansätze und bietet eine gute Kombination aus E-Mail-Überwachung vor Identitätsdiebstahl und einem soliden Passwort-Manager. Leider ist die Mac-Variante des Dienstes bisher nur in abgespeckter Form vorhanden und wird hoffentlich noch erweitert. Vergessen sollte man zudem nicht, dass auch Sicherheitsexperten keinen vollumfänglichen Schutz vor den eigenen Daten bieten können – auch wenn sie, wie von F-Secure in einem kleinen YouTube-Video beschrieben, das DarkNet durchforsten. Schaden kann eine Extra-Portion Sicherheit am Ende des Tages aber auch nicht, das dürfte klar sein.

‎F-Secure ID PROTECTION
‎F-Secure ID PROTECTION
Entwickler: F-Secure Corporation
Preis: Kostenlos+

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Kommentare 3 Antworten

  1. Hallo Mel,
    ich habe mir die App geladen und mich angemeldet für den Gratis Test.
    Nachdem ich die App F-Secure ID Protection geöffnet hatte, kam der Anmeldebildschirm mit dem Hinweis „Senden Sie uns nicht personenbezogene Nutzungsdaten“ mit einem Auswahlschalter. Was soll ich denn jetzt dort auswählen um meine personenbezogene Nutzungsdaten nicht zu senden? An (grün) oder aus (weiß). Oder ist es unumgänglich die personenbezogene Nutzungsdaten zu senden, damit die App schützen kann.

    Was muss ich auswählen damit die App meine Daten schützen kann?

    1. Wenn du die personenbezogenen Nutzungsdaten (beziehen sich in der Regel auf die Nutzungsstatistiken der App selbst, z.b. von welchem Gerät genutzt, welche iOS-Version, Standort usw.) ausschalten willst, deaktivierst du den Schalter (weiß). Die Verwendung des Identitätsschutzes in der App wird dadurch nicht beeinflusst.

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