Jabra Elite 4: Günstiges True Wireless-Einsteigermodell mit ANC ausprobiert

Für 99,99 Euro in vier Farben erhältlich

Das neueste Modell aus der Jabra Elite-Reihe der True Wireless-Kopfhörer des dänischen Herstellers hat es vor etwas mehr als einem Monat in die Verkaufsregale des Handels geschafft. Auch wir haben seinerzeit über die Neuerscheinung, die Jabra Elite 4, berichtet, die erstmals im Einsteigersegment des Unternehmens auch mit einer integrierten aktiven Geräuschunterdrückung ausgestattet wurden. Bisher war diese Funktion noch den höherpreisigen Modellen vorbehalten.

Als Nachfolger des Einsteigermodells Jabra Elite 3 sollen die Elite 4 den Nutzern und Nutzerinnen zusätzliche Flexibilität und eine leichtere Navigation zwischen Beruf und Alltag ermöglichen. Ausgestattet mit ANC (Active Noise Cancellation), ermöglichen es die Kopfhörer per Knopfdruck, den Umgebungslärm auszublenden und sich stattdessen auf die Lieblings-Playlist oder den Austausch mit anderen Personen zu konzentrieren.


Bluetooth Multipoint gestattet die Verbindung des Kopfhörers mit zwei unterschiedlichen Geräten zur selben Zeit. Ein stressfreies Umschalten vom Notebook zum Handy, wenn beispielsweise ein Anruf reinkommt, ist so jederzeit problemlos möglich. Darüber hinaus ist die Verbindung der Kopfhörer mit dem Smartphone, Laptop oder PC per Google Fast Pair und Microsoft Swift Pair unkompliziert und schnell hergestellt.

Auch die Akkulaufzeit kann sich sehen lassen: Bis zu 5,5 Stunden bei aktiviertem ANC (bis zu 22 Stunden mit dem Ladecase und 28 Stunden bei deaktiviertem ANC) ermöglichen eine Nutzung für den ganzen Tag, sei es bei der Arbeit oder auf dem Weg zum Urlaub. Eine Schnellladefunktion ermöglicht eine einstündige Wiedergabe bei nur zehnminütiger Ladezeit. Jabra beschreibt die Elite 4 auf der eigenen Produktseite als „deine perfekten Earbuds für Arbeit und Freizeit“.

Jabra Elite 4: Auch einzeln im Mono-Modus nutzbar

Ich hatte nun die Gelegenheit, die Neuerscheinung, die zudem mit Bluetooth 5.2, IP55-Zertifizierung für Staub- und Regenbeständigkeit, einem Mono-Modus mit einem Earbud, einer 4-Mikrofon-Technologie für beste Gesprächsqualität bei Anrufen sowie einem Support für Siri und Google Assistant ausgestattet wurde, selbst auszuprobieren. Seit wenigen Wochen liegen mir die Jabra Elite 4 in der Farbvariante Navy, einem edlen Dunkelblau, vor, und werden inklusive des farblich passenden Ladecases, einem ebenso farblich passenden kurzen USB-A-auf-USB-C-Ladekabel und Silikonstöpsel in insgesamt drei Größen ausgeliefert.

Das Pairing der InEar-Kopfhörer ist wie von Jabra gewohnt schnell und einfach erledigt. Nach der ersten vollen Aufladung werden die Earbuds einfach aus dem Ladecase entnommen und tauchen dann alsbald in den Bluetooth-Einstellungen als „Jabra Elite 4“ auf, wo sie dann problemlos gekoppelt werden können. Für die Nutzung der Earbuds gibt es neben den Silikonstöpseln in den drei Größen S, M und L leider keine weiteren Anpassungsoptionen. Ich habe mich bei meinen Tests aufgrund meines engen Gehörgangs für die Option in Größe S entschieden, konnte aber auch zugleich feststellen, dass die Passform der Earbuds insgesamt nicht ganz mit meiner Ohrmuschel-Anatomie kompatibel ist – die Ohrhörer wackelten ein wenig und wurden nur über die Silikonstöpsel sicher im Ohr gehalten.

Im Hinblick auf die Abschirmung leisten die Jabra Elite 4 aufgrund ihrer InEar-Spezifikationen und der in den Gehörgang eingesetzten Ohrhörer samt Silikonstöpsel auch schon ohne aktivierte ANC-Funktion bereits gute Dienste. Über die Jabra Sound+ App (App Store-Link) kann die aktive Geräuschunterdrückung zudem noch weiter in ihrer Intensität und Ausrichtung am linken und rechten Ohr angepasst werden. Über den linken Ohrhörer und entsprechende Taps kann dann zwischen ANC und einem Geräusche durchlässigen Transparenzmodus gewechselt werden. Das funktionierte bei mir problemlos, allerdings war die zusätzliche Abschirmung durch die aktive Geräuschunterdrückung nur wenig vom normalen, eh schon stark abgeschirmten Modus zu unterscheiden. Wer möchte, kann in der Sound+ App auch noch die Firmware der InEars, das Anrufverhalten und mehr anpassen.

Passform dürfte nicht bei allen Ohren auf Gegenliebe stoßen

Hinsichtlich des Sounds gibt es auch bei den Jabra Elite 4 keine großen Überraschungen. In der Preisklasse für unter 100 Euro spielt Jabra wie üblich ganz vorne mit und bietet einen vollen, hochwertigen, kräftigen und ausgeglichenen Klang über die beiden Ohrhörer. Über die Soundprofile und den Equalizer in der Sound+ App kann der Sound außerdem weiter individualisiert werden. Wer schon einmal eines der Jabra Elite-Modelle ausprobiert hat, wird den vertrauten Klang auch in diesem Modell erleben.

Etwas ratlos zurück lässt mich die Passform der Jabra Elite 4. Seit der Design-Umstellung des Herstellers, die über das nun charakteristische dreieckige Button-Design verfügt, sitzen die Elite-Modelle wie oben schon beschrieben bei mir nicht mehr optimal im Ohr. Zudem dringen die schmal zulaufenden Ohrhörer sehr weit in den Gehörgang ein, was zumindest bei mir ein Gefühl erzeugt, man hätte mir einen Finger ins Ohr gedrückt: Ein unangenehmes Druckgefühl am und im Ohr macht sich breit, das auch durch den Wechsel der Silikonstöpsel nicht verschwindet. An dieser Stelle sei gesagt, dass dies mein persönliches Empfinden ist und durchaus von der eigenen Ohr-Anatomie abhängig ist. Ein Freund von mir nutzt seit längerem die Jabra Elite 3 ohne jegliche Probleme und ist sehr zufrieden mit der Passform seines Modells.

Schlussendlich empfiehlt es sich daher, die Jabra Elite 4 wie auch alle anderen True Wireless-InEar-Modelle an und in den eigenen Ohren auszuprobieren. Bei Amazon kann die Neuerscheinung zum Preis von 99,99 Euro in den vier vorhandenen Farben Grau, Beige, Lila und Navyblau zum Preis von jeweils 99,99 Euro erworben werden. Solltet ihr statt eines InEar-Modells lieber eine offene Bauweise wie bei Apples AirPods bevorzugen, lohnt ein Blick auf die ebenfalls kürzlich vorgestellten Huawei FreeBuds 5, die wir hier in einem Testbericht vorgestellt haben.

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