Nach Missachtung der App Store-Verfügung: Apple droht Entwickler-Klage

Ausgangspunkt ist der Gerichtsstreit mit Epic Games

Richterhammer auf einem Tisch

Nachdem Apple bereits in der vergangenen Woche eine gerichtliche Niederlage gegen Epic Games hinnehmen musste, droht nun neuer Ärger von Seiten einiger Entwickler und Entwicklerinnen im App Store. Diese zeigen sich unzufrieden mit der „vorsätzlichen Verletzung“ der Anti-Steering-Verfügung, der Apple nach dem Urteil im Epic Games-Verfahren im US-App Store umsetzen muss.

Wie unter anderem MacRumors berichtet, habe sich ein Unternehmen namens Pure Sweat Basketball mit der Anwaltskanzlei Hagens Berman zusammengetan, um eine Sammelklage gegen Apple einzureichen und auf diesem Weg zu versuchen, Geld für Entwickler und Entwicklerinnen einzutreiben.


In der letzten Woche hatte Apple einen Rechtsstreit mit Epic Games verloren, in dem es um die mangelhafte Umsetzung von gerichtlichen Auflagen im App Store ging, die das Gericht nun als wettbewerbswidrig einstufte. Strenge Regeln, die nur einen externen Link in App Store-Apps zuließen sowie von Apple eingestrichene Provisionen zwischen 12 und 27 Prozent für außerhalb des App Stores getätigte Käufe stießen beim kalifornischen Gericht auf Widerstand.

Apple musste daraufhin die eigenen App Store-Regularien in den USA ändern und externe Zahlungslinks ohne Einschränkungen erlauben. Die nun geplante Sammelklage gibt an, dass Apples Maßnahmen zur Umgehung der einstweiligen Verfügung Entwickler und Entwicklerinnen im App Store „Milliarden von Dollar“ an Einnahmen gekostet hätten. MacRumors berichtet dazu:

„Aufgrund von Apples Anti-Steering-Implementierung nutzten nur 34 von 136.000 Entwicklern die Option des externen Zahlungslinks, bevor die Bedingungen letzte Woche geändert wurden. Die Klage fordert eine Entschädigung für alle US-Entwickler, die zwischen dem 17. Januar 2024 und dem Zeitpunkt, an dem Apple die ursprüngliche Verfügung vollständig befolgte, In-App-Käufe zu Preisen anboten, die nicht Null waren.“

Über die Sammelklage soll Apple laut Klageschrift gezwungen werden, alle „unrechtmäßig erworbenen Gewinne“ herauszugeben. Die Anwaltskanzlei Hagens Berman, die den Fall bearbeitet, ist in dieser Angelegenheit keine Unbekannte: Hagens Berman habe laut MacRumors in der Vergangenheit bereits einen Vergleich in Höhe von 100 Millionen US-Dollar für Entwickler und Entwicklerinnen im Zusammenhang mit App Store-Gebühren von Apple erreicht.

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Ich bin seit 2011 Teil des appgefahren-Redaktionsteams und war schon immer an Innovationen im Tech-Bereich und Gadgets interessiert. Wann immer es praktisches Outdoor-Zubehör oder interessante Foto-Apps gibt, bin ich Feuer und Flamme, denn auch in meiner Freizeit bin ich gerne mit dem Rad oder der iPhone-Kamera unterwegs. Seit einiger Zeit nutze ich aktiv das Fediverse und berichte über neue Apps, Dienste und Entwicklungen.

Kommentare 13 Antworten

      1. Diese Entwickler gäbe es ohne Apple und den AppStore in dieser Form und Größe gar nicht! Sie müssten Danke sagen!

    1. Apple ist nur das, was nun ist, durch die ganzen Entwickler für den AppStore. Ohne den AppStore, der so nie geplant war, wäre das iPhone ein kompletter Flop gewesen. Steve Jobs wollte zur Einführung des ersten iPhones WebApps, die damalige nicht gute Mobile Abdeckung und dank des Jailbreaker mit den Cydia Store, haben aber gezeigt welches potenzial ein iPhone mit App Store hat.

        1. Am 28.2.2008 kam der Cydia Store

          Am 11.7.2008 kam iOS 2

          Der Jailbreak selbst kam nach iOS 1.1 und brachte auch den Baseband-Unlock mit so dass nicht nur die deutschen Telekomkunden das iPhone nutzen konnten sondern auch die mit den and Netzen.

          Diverse Erweiterungen die es anfangs nur in Cydia Store gab hat Apple dann sogar in iOS integriert.

  1. Kein Entwickler ist gezwungen für iOS auch nur eine Zeile Code zu schreiben. Jedem Entwickler steht es frei nur für Android zu entwickeln. Und wer auch da die Regeln nicht mag, soll halt sein eigenes Betriebssystem entwickeln. Das ist alles möglich. Stattdessen wollen sich die Schmarotzer lieber an den gedeckten Tisch setzen und nichts dafür zahlen. Der gesunde Menschenverstand verrät einem hier schon, dass das nicht funktioniert.

    1. Stimmt vollkommen, sie müssen es nicht aber das hätten sie zu iOS2 Zeiten und der Einführung des AppStores auch nicht müssen. Wo würde dann Apple bzw. das iPhone stehen? Vermutlich würde das iPhone auf einer Flop Liste stehen mit anderen Apple Geräten wie zum Beispiel den Pippin und Apple würde weiterhin eher Anwender bei den Kreativen finden als auf Massenmarkt.

      Es war also ganz klar ein Gewinn für Apple sass die Programmierer sich dem iPhone angenommen haben und Apps programmiert.

      Klar man kann nicht abstreiten dass diverse Entwickler davon dann auch profitiert haben, aber das betrifft vor allem die kleinen die es so geschafft haben von ihrer selbstständigen Programmierarbeit dann leben zu können und nicht mehr wo als Angestellter arbeiten müssen.

      So Firmen wie EPIC sind dagegen einfach nur noch profitabler geworden und EPIC ist da ähnlich wie Apple nur an Wachstum orientiert.

      1. Also diese win win Situation ist schon gut dargestellt ( wobei das iphone sicherlich auch kein Flop geworden wäre meiner Meinung nach ohne App Store).
        Trotz allem sollte es Apple und jeder anderen Firma freigestellt sein, mit ihren eigenen Entwicklungen und Produkten so umzugehen wie sie möchten, und auch ein geschlossenes System mit eigenen Regeln beibehalten zu dürfen.

        1. Da bin ich mir nicht so sicher, es schaffen ja jetzt auch nicht alle die WebApp API zu nutzen.

          Und bis das mobile Internet so brauchbar war, das richtige WebApps funktioniert hätten sind halt Jahre vergangen. Ob das iPhone entsprechend bis dahin wirklich weiter entwickelt worden wäre ist halt fraglich.

          Ich hatte damals das erste iPhone ohne App Store, es war halt im großen und ganz einfach ein Handy mit Touchdisplay. Smart wurde es erst als ich dann den Jailbreak genutzt habe und über Cydia mit dann Apps laden konnte.

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