Photo Transfer App: Alternative zum Photostream im Test

Spätestens seit der Einbindung des Apple‘schen Photostreams fragt man sich wahrscheinlich, warum man überhaupt noch Foto-Transfer-Apps kaufen soll.

Mit dem Photostream lassen sich geschossene Bilder drahtlos und unkompliziert zwischen verschiedenen iDevices austauschen, und auch mittels iPhoto auf den Mac übertragen. Allerdings besitzt nicht zwangsläufig jeder, der ein iDevice sein Eigen nennt, auch gleich einen Mac. Zwar gibt es auch Photostream-Lösungen für Windows, aber wie auch auf dem Mac werden dort die Fotos nur bulkartig bereit gestellt. Zudem schauen Windows XP-Nutzer in die Röhre, da die iCloud-Systemsteuerung erst ab Windows Vista unterstützt wird.


Mit der Universal-App Photo Transfer App (App Store-Link), die zur Zeit für 2,39 Euro aus dem deutschen App Store geladen werden kann, sollten sowohl Mac- als auch Windows-Nutzer in den Genuss kommen, ihre Fotos differenzierter übertragen zu können. Mit 10,7 MB ist der Download schnell erledigt und kann auch im mobilen Datennetzwerk geladen werden. Unser kleiner Test soll zeigen, ob die App einen wirklichen Mehrwert zum Photostream zu bieten hat.

Mit der Photo Transfer App ist es übrigens nicht nur möglich, Fotos und Videos vom iPhone, iPod Touch oder dem iPad auf den eigenen Rechner zu überspielen, sondern es können auch Übertragungen zwischen den iDevices selbst unternommen werden. Wichtig dabei ist, dass sich alle involvierten Geräte, auch der Rechner, im selben WLAN-Netzwerk befinden müssen, da der Transfer über selbiges Netzwerk funktioniert.

Auch umgekehrt funktioniert die Übertragung: Hat man beispielsweise ein schönes Wallpaper auf dem Mac, und möchte dies auf das iPhone übertragen, kann auch dieser Weg eingeschlagen werden. Dazu ist es zunächst einmal nötig, die App auf allen benötigten Geräten zu installieren, zu starten und dem Programm per aktivierten Ortungsdiensten Zugriff auf die eigenen Foto-Bibliotheken einzuräumen.

In einem übersichtlichen Hauptmenü der leider nur in englischer Sprache vorhandenen App kann man dann auswählen, ob man Fotos/Videos übertragen oder empfangen möchte. Ist das Empfangsgerät auch im Netzwerk verbunden und hat die Photo Transfer App gestartet, wird es in einer Liste angezeigt. Über einen Button sucht man die zu übertragenden Fotos oder Video aus, und der Transfer der Dateien kann beginnen. Bis zu 200 Dateien können mit einer einzigen Übertragung verschoben werden.

Nutzer eines Macs finden im Mac App Store zusätzlich noch eine kostenlose Mac-App (App Store-Link), die den Transfer auf den heimischen Computer um einiges vereinfacht. Alle anderen User, beispielsweise mit einem Windows- oder Linux-System, greifen auf ein Web-Interface zu, dass über den Browser und eine URL aufgerufen wird. Dort stehen dann die zu ladenden Fotos ebenfalls zum Download bereit. Über einen zip-Ordner können diese dann sogar in voller Auflösung auf den Rechner geholt werden.

Ein großer Vorteil der Photo Transfer App ist sicherlich, dass auch raw-Fotodateien, die auf dem iPad lagern, transferiert werden können. Auch die Metadaten der Bilder bleiben laut Entwickler vollständig bei jedem Transfer vorhanden. Im Gegensatz zum Apple-eigenen Photostream bleiben die Dateien dabei komplett im eigenen Netzwerk, und werden auf keinen externen Server geladen. Insbesondere auf Privatsphäre bedachte und iCloud-verweigernde Personen werden in der Photo Transfer App damit sicherlich die bessere Alternative finden.

Auch wenn hier sicherlich der Großteil der Nutzer über Apple-Smartphones und Tablets verfügt, soll die Möglichkeit, auch Dateien zu Android-Geräten zu übertragen, nicht unerwähnt gelassen werden. Auf der Website der Entwickler findet man auch den Link zu Google Play, mit dem sich die App dann auf dem Android-Gerät installieren lässt. Praktisch ist so etwas, wenn zum Beispiel die Freundin oder der Kumpel ein Android-Smartphone oder -Tablet besitzt, man selbst aber ein Apple-Gerät. So ist trotzdem der unkomplizierte Transfer gesichert. Ausprobieren konnte ich diese Möglichkeit leider nicht, da mir noch kein Andoid-Gerät zur Verfügung stand.

Im direkten Vergleich zum Photostream fällt aber auf, dass die Handhabung der App doch um einiges aufwändiger ist als die automatisch im Hintergrund arbeitende Cloud-Möglichkeit des Apple-Konzerns. Bevor die ersten Fotos transferiert worden sind, vergeht mit dem Starten der App auf zwei Geräten, dem Aktivieren der Ortungsdienste, der Auswahl der Fotos und der Übertragung dieser doch eine Menge Zeit. Immerhin kann die Photo Transfer App dank ihres Universal-Charakters bei einmaliger Bezahlung auf allen iDevices installiert werden – sofern diese mit dem selben iTunes-Account verknüpft sind. Auch die manuelle Auswahl eines Ordners, in den die Fotos transferiert werden sollen, kann der Photostream nicht leisten.

Insgesamt ist der Nutzen der App durch die Einführung des Photostreams sicher etwas eingeschränkt worden, aber insbesondere Nutzer eines PCs, aber auch mit Android-Geräten im Familien- oder Freundeskreis wird es freuen, Fotos und Videos unkompliziert austauschen zu können. Zwar benötigt der Transfer etwas Vorlaufzeit, aber dafür kann man sicher gehen, die Dateien nicht auf fremde Server hochladen zu müssen.

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Kommentare 30 Antworten

  1. Seit es die automatische Upload Funktion bei Dropbox gibt, bin ich zufrieden und benötige kein anderes Tool mehr… Oder gibt’s hier Vorteile?

  2. Wow! Was müssen meine schwachen Augen da lesen. Eben noch gemeckert und zupp kommt ein Artikel, wie ich ihn lange vermisst habe. Danke! So mag ich appgefahren!

    1. Dachte auch gerade, was das dann bitte für ein Tool auf meinem Laptop ist, wenn es scheinbar gar kein Photostream für Windoof gibt. Das Apple-Tool lädt alle Fotos in einen definierten Ordner runter und alles aus dem Upload-Ordner hoch.

  3. Weiß nicht ich lade nicht
    Zu teuer und ohne Windows oder linux brauche ich das nicht (habe zwei iMac,zwei Siebold,ein iPad,ein iPod toch,einen iPod,ein iPhone) ihr SED ich brauche den mist nicht

  4. PhotoSync ist für iOS Benutzer meiner Ansicht nach die bessere Alternative. Kostet nur 1,59 Euro und man kann von Bilder und Videos von iOS nach iOS oder PC/MAC übertragen. Natürlich geht auch der umgekehrte Weg von PC/MAC nach iOS.

    1. PhotoSync habe ich auch sehr lange genutzt. Allerdings bekomme ich seit den letzten Updates immer öfters keine Verbindung, obwohl alles wie immer im WLAN eingebunden ist.
      Auch gibt es meines Wissens nach bei PhotoSync keine Möglichkeit, zu Android-Geräten zu übertragen. Ansonsten aber funktionell fast identisch zur Photo Transfer App.

  5. Klasse Artikel Mel!! Gute Arbeit. 🙂
    Ich versteh das mit den Ortungsdiensten nicht ganz. Warum muss man diese aktivieren um dem Programm einen Zugriff auf die eigenen Fotos zu erlauben? Liegt das an Apple oder den Entwicklern der App?

    1. Die aktivierten Ortungsdienste benötigen auch andere Foto-Apps wie z.B. das weiter oben schon erwähnte PhotoSync, um auf die Fotos zugreifen zu können. Das liegt nicht an den Entwicklern der App, sondern an Apple.

    2. Fotos enthalten die Koordinaten, an denen sie aufgenommen wurden, entsprechend müssen bei der Verarbeitung von Fotos auch die Ortungsdienste freigegeben sein. Apple sollte das viel deutlicher kommunizieren. Dann würden auch nicht so viele unnötige Meckerkommentare im Store stehen.

      1. Naja, sie können Geo-Koordinaten enthalten …unabhängig davon, ob ein einziges Foto mit solchen Daten gespeichert ist oder nicht, wird aber der Zugriff auf die Ortungsdienste benötigt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt… 😉

    1. So, zum ersten Mal die Kommentarfunktion ausprobiert und direkt gefailt :-/
      Wollte schreiben, dass ich die App. hier im Urlaub sehr kennen und schätzen gelernt habe um mit Schatzi „mal eben“ die geschossenen iphone Bilder gegenseitig auszutauschen. Vor allem in den südlichen Ländern sind die internetzugänge entweder langsam oder ständig so überlastet, dass man nicht mal eben zig 100mb Schnappschüsse ins Netz/Dropbox o.ä. hochladen kann. Das lokale WLan funktioniert jedoch im Normalfall gut.

      Uns gefällts jedenfalls gut 🙂

  6. iCloud Systemsteuerung unter Windows installieren und fertig – kostet nix, Photostream immer aktuell auf dem Windows-Rechner, Upload-Funktion usw

  7. Der entscheidende Vorteil von externen Apps ist meiner Ansicht nach, dass ich Fotos von einem Gerät auf das andere direkt in einen eigenen Ordner schicken kann, das fehlt bei Apples Fotostream, der ja nur alle Bilder stur uberträgt.
    Schwach finde ich am obigen Artikel, dass wieder mal ein Bedarf suggeriert wird, der einfach nicht stimmt „….Windows Nutzer können Apples Fotostream nicht nutzen….“ das ist schlicht falsch.
    Übrigens, das oben angesprochene Problem mit PhotoSync, das ist nutze, mit den öfter auftretenden Verbindungsproblemen, einfach Device neu starten, dann werden alle Geräte wieder erkannt.

    1. Ich nutze seit geraumer Zeit keine Windows-Rechner mehr, da war mir diese Möglichkeit nicht bewusst. Werde das im Artikel noch berichtigen bzw. hinzufügen.

      1. Nein, dass Windows Nutzer Photostream nicht nutzen können ist nicht falsch!
        Bei mit trifft das zu! Es ist ganz exakt so, dass iCloud und somit Fotostream nicht unter Windows XP läuft, und dies ist nach wie vor ein weit verbreitetes Betriebssystem.

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