Studie zu Smart Home: Immer noch für viele Menschen ohne Mehrwert

Datenschutz und Kosten als Hindernis

Eine aktuelle Umfrage des vzbv (Verbraucherzentrale Bundesverband) liefert erstaunliche Ergebnisse in Bezug auf das allgegenwärtige Thema Smart Home. Auch wenn wir bei unseren Artikeln immer wieder feststellen, wie groß das Interesse der Leser an den modernen Möglichkeiten der Haussteuerung ist, scheint dieses nicht für die Allgemeinheit zu gelten. 

Laut der Studie des vzbv, bei der zwischen dem 15. und 22. November 2019 insgesamt 1.001 Personen ab einem Alter von 14 Jahren befragt worden sind, haben Smart Home-Geräte für viele Verbraucher in Deutschland keinen Mehrwert. „Viele Verbraucherinnen und Verbraucher haben kein Interesse an Smart Home. Daran hat sich gegenüber dem letztem Jahr nichts geändert. Datenschutz und Kosten sind die zentralen Kritikpunkte“, sagt Thomas Engelke, Teamleiter Energie und Bauen in einem Artikel des vzbv.


Obwohl digitale Geräte problemlos und schnell Licht ein- und ausschalten, den Stromverbrauch messen, die Heizung regulieren und auch die Luftqualität in Innenräumen analysieren können, können sich laut der Studie, die im Auftrag des vzbv über die Hopp Marktforschung durchgeführt wurde, lediglich 12 Prozent der Befragten auf jeden Fall vorstellen, Smart Home-Produkte im eigenen Zuhause einzusetzen. Immerhin 33 Prozent können sich dies eventuell vorstellen, und ganze 49 Prozent, also knapp die Hälfte aller Befragten, hat keinerlei Interesse. 

Datenweitergabe für mehr als die Hälfte ein Ablehnungsgrund

Die Gründe für diese ablehnende Haltung sind vielfältig. „An erster Stelle nannten die Befragten den mangelnden Mehrwert solcher Anwendungen“, heißt es im Bericht des vzbv. Bedeutend sind offenbar auch Sicherheitsfaktoren: Mehr als die Hälfte der Umfrage-Teilnehmer (51 Prozent) nannten Angst vor unbefugter Datenweitergabe, 46 Prozent Angst vor Zugriffen durch Hacker als Beweggründe. Ebenfalls nicht unerheblich waren mit 47 Prozent die Anschaffungskosten als Ablehnungsgrund. 

Immerhin: Die Bekanntheit von Smart Home ist in deutschen Landen durchaus gegeben. Laut Studie gaben 56 Prozent der Teilnehmer an, genau zu wissen, was Smart Home eigentlich ist. Ein Prozentsatz von 35 Prozent äußerte sich mit „Ja, ich habe schon einmal davon gehört, weiß aber eigentlich nicht genau, was das ist“. Nur insgesamt 9 Prozent hat bisher noch nichts vom Begriff Smart Home gehört oder dazu keine Angabe gemacht. Die gesamte Studie mit allen Ergebnissen kann hier im PDF-Format eingesehen werden.

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Kommentare 18 Antworten

  1. Ich denke, dass von den 56%, die meinen genau zu wissen, was ein Smarthome ist, mindestens 90% genau das eben nicht wissen. Smart Home bedeutet nicht, eine Steckdose mit dem Smartphone ein- und ausschalten zu können oder wildfremden Menschen die Tür des eigenen Heims öffnen zu können, wenn man selbst nicht zuhause ist… Aber das ist nunmal das, was uns die Werbung verspricht ?

      1. Also mein Smart Home ist mittlerweile ganz gut auf meine Bedürfnisse angepasst.
        Klingelt der Wecker, geht das Licht gestimmt an. Stoppe ich den Wecker, fahren die Rollos hoch – aber nur wenn es draußen hell ist, sonst wird das Licht einfach heller. Sobald es hell wird, fahren die Rollos hoch, wenn der Wecker geklingelt hat. Die Musik geht alleine an, Kaffee wird vorbereitet. Wenn ich das zuhause verlasse geht alles aus.
        Komme ich heim, wird der Kaffee vorbereitet, Musik geht an. Wenn’s schon dunkel ist, dann geht das Licht an. Mache ich den Fernseher an, wird die Lichtstimmung automatisch angepasst. Gehe ich ins Bett geht überall alles aus, die Rollos fahren runter, Licht im Schlafzimmer geht an.
        Wenn Gäste im Haus sind, werden bestimmte Aktionen anders ausgeführt. Zum Beispiel bleiben die Rollos im SZ und im GZ stets unverändert, damit niemand gestört wird. Für nichts davon benötige ich mein Handy, wenngleich ich alles auch darüber steuern kann. Alles kann in jedem Raum über Taster an der Wand manuell gesteuert werden, wenn man das möchte.

        Ich könnte noch ewig palavern. Fakt ist, wenn man das ernsthaft verfolgt und vernünftige Systeme einsetzt, ist wirklich viel möglich. Aber mit einer HomeKit-fähigen Steckdose ist es eben nicht getan.

        Natürlich bleibt der Fakt, dass viele Leute nichts damit anfangen können. Nichtsdestotrotz ist meiner Ansicht nach die Wahrnehmung eines Smart Homes bei der breiten Masse falsch. Und das wollte ich mit meinem Post eigentlich ausdrücken.

          1. Homematic für Rollos und Deckenlichter. Philips Hue für die Ambientebeleuchtung (wobei nur die Bridge tatsächlich original ist), Musik mit Sonos, Anwesenheitserkennung derzeit über UniFi (WLAN), die Weckersteuerung über iPhone-Kurzbefehle. Alles verknüpft über ioBroker

        1. Bastian, deine Aussage kann ich nur bestätigen. Ähnlich ist es auch in unserem Neubau aufgebaut, wobei ich gerade feststelle, das ich noch einiges optimieren kann. Grüße

    1. Ich kann das Licht, die Heizung und den Saugroboter mit SmartHome steuern. Für mich ist es ein enormer Mehrwert dies mit meiner Stimme sowie von Unterwegs steuern/starten zu können.

      1. Fortschritt erkennt nicht jeder und oftmals sind es Kleinigkeiten die einem den Alltag vereinfachen. Beispiel: vor Jahren war es normal das an der Tür gekloppft wurde, damit man sich erkennbar machen konnte. Dann kam eine simple Klingel, danach eine Freisprechanlage (später mit Video) und nun per App Anbindung. Ähnlich Öffnung der Rolladen per Hand bzw mittlerweile zeitlich bzw per Helligkeit und/oder per Temperatur) geregelt. Ach, es gibt noch einiges zu erzählen … Grüße

        1. Es wurde auf Mehrwert in der Umfrage eingegangen und nicht auf Fortschritt. Ein Fortschritt ist es sicherlich, aber auch als Technik-Junky sehe in dem was als Smarthome verkauft wird keinen Mehrwert. Wenn man ein Haus neu baut oder saniert und ein richtiges Smart-Home draus macht, mag es sicherlich anders aussehen, aber das was die Industrie unter Smart-Home propagiert, weil sie es der Masse verkaufen wollen, bietet echt wenig Mehrwert. Ob Licht per Schalter oder Stimme … wenn ich das Licht eh erst anmache beim Betreten des Raumes, macht ein smarter Schalter oder smarte Leuchtmittel wenig Sinn. So kann man das beliebig weiterspinnen.
          Dann kommt noch dazu, dass die Systeme für den Laien so alltagstauglich sind, dass Sie es entweder nur für die simpelsten Dinge nutzen – Licht an/aus – oder beim Gedanken an die Konfiguration und die Folgeaufwände es lieber gleich lassen. Zu letzteren gehöre ich mittlerweile. Es geht hier um alltägliche Dinge, die automatisiert werden sollen. Wenn ich dafür wie wild Konfigurieren und probieren muss, dann ist das definitiv massentauglich.

  2. Für mich ist der deutliche Mehrwert an jeder Lampe Dimmen zu können ohne aufwändig Schalter zu tauschen (was heute mit LED eh nicht so einfach geht) und auch Mehrfachstrahler (z.b. 4 GU10) getrennt schalten kann. Das ist für mich schon ein deutlicher Mehrwert

  3. Hätte absolut keinen Mehrwert von Smarthome Anwendebeispielen, da ich keine wiederholenden Aktionen habe, die außerhalb meiner Geräte (Smartphone/PC) stattfinden, wo ich dann auf Automatisierung setze. ??‍♂️

    Ich weiß sehr genau, was damit realisierbar ist und habe im Freundeskreis genug Erfahrung damit. Verkauft es mir jedoch kein Bisschen.
    ______
    Sobald die Supermärkte aber hierzulande einen Smart-Kühlschrank Dienst aufziehen, wäre ich zumindest daran interessiert (falls die Qualität der Zutaten einer Garantie unterliegt).

  4. Leider habe ich für mich auch keinen Mehrwert erkannt, welcher die Investitionen in all das Zubehör rechtfertigen würde. Es wäre mehr Spielerei.
    Allerdings bezweifle ich bei der Technik auch, dass sie 30 Jahre verwendbar ist, was man von einem simplen Schalter/Steckdose durchaus erwarten kann.
    Und wenn man alle 10 Jahre ersetzen muss, weil neue Standards/Software/Apps mit den alten nicht mehr funktionieren, führt sich das ganze ad absurdum. Und das wird vermutlich irgendwann passieren und schwupp kann man nochmal kaufen.

  5. Bridge und jede Glühbirne verbrauchen ja nun durchgehend Strom anstatt nur beim ein- und ausschalten. Stromersparnis somit Null. Gegenteil ist der Fall, man zahlt noch mehr Stromkosten + extrem hohe Anschaffungsgebühr.

    Hab alles verschenkt und bin wieder auf den guten alten Lichtschalter umgestiegen. Da weiss ich, dass bei Knopfdruck kein Strom fliesst und ich schaffe es auch den Lichtschalter zu betätigen, was viele wohl gar nicht mehr können, wenn man sich so einige Kommentare in Foren durchliest. („Ich steh doch nicht extra auf, um Licht auszuschalten“).

    Überflüssiger Luxus für mich. (Weshalb sollte ich auf dem Weg nach Hause die Heizung einschalten wollen? Wenn man keine 10 Minuten warten kann, bis die Bude warm ist, scheinen einuge was falsch in ihrem Leben zu machen?!)

    Witzigerweise haben alle Freunde, die mich auf Smarthome gebracht hatten ihre Sachen nach 1-2 Jahren ebenfalls abgegeben. Scheine also nicht alleine zu sein 🙂

    PS: Gleiches gilt für Alexa, Google usw. reine teure Spielerei

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