WarnWetter: Deutscher Wetterdienst schränkt Funktionsumfang der Gratis-Version ein

Die WarnWetter-App ist fortan nur noch in der Basis-Version kostenlos.

WarnWetter

Die vom Deutschen Wetterdienst betriebene Applikation WarnWetter (App Store-Link) ist ab sofort in der Gratis-Version nur noch eingeschränkt nutzbar. Im November hatte WetterOnline gegen den DWD geklagt, da sie als öffentlicher Dienst mit privaten Anbietern konkurriere und demnach ihre Applikation nicht kostenlos anbieten darf.


Der Deutsche Wetterdienst geht zwar in Berufung, muss die Änderungen aber vornehmen und hat die Applikation umgebaut. So ist die Basisversion ab sofort kostenfrei, Zugriff gibt es jetzt nur noch auf die aktuelle Warnlage sowie Warnmeldungen. Wer die Applikation nur für Warnmeldungen nutzt, kann sie weiterhin ohne Bezahlung verwenden.

warnwetter urteil

Möchte man aber zum Beispiel die 4-Tage-Vorschau, Niederschlagsradar, Diagramme, Messwerte und Co. Zugriff erhalten, muss man die Vollversion einmalig mit 1,99 Euro entlohnen. Das ist ein durchaus fairer Preis, es handelt sich hier um eine Einmalzahlung. Viele andere Wetter-Anbieter setzen auf eine monatliche Entlohnung, demnach ist WarnWetter im Preis deutlich günstiger.

Funktionen der kostenpflichtigen Vollversion der WarnWetter-App

  • Amtliche Warnungen zur Warnsituation, Infos zur Warnlageentwicklung
  • Individuell konfigurierbare Warnelemente und Warnstufen
  • Zuschaltbare Alarmierungsfunktion bei Änderung der Warnlage vor Ort
  • Frühe Alarmierung durch ‚Vorabinformation Unwetter‘ als Push-Nachricht
  • Widget auf Startbildschirm für individuell ausgewählte Orte/Warnungen
  • Unwettervideos aus dem DWD-TV-Studio bei größeren Unwetterlagen
  • Aktuelle Wetterradarbilder mit Anzeige der georteten Blitze
  • Aktueller Warnmonitor für Gewitter, Glatteis, Starkregen und Schneefall
  • Integrierte Hitzewarnungen und Angaben zur lokalen Wärmebelastung
  • UV-Warnungen in Ortsansicht und als flächige Karte
  • Hochwasserwarnungen und Hochwasserlage in den Bundesländern
  • Sturmflutwarnungen, Wasserstandvorhersagen für die deutsche Küste
  • Einschätzung der Lawinengefahr für Stationen der Bayerischen Alpen
  • Teilen von Warninformationen in Social Media
  • Weitere Wetterinformationen zur Personalisierung des Unwetterrisikos

Hans-Joachim Koppert, Vorstand Wettervorhersage des DWD:

Das Landgericht Bonn verlangt mit seinem Urteil vom nationalen Wetterdienst Deutschlands, den Bürgern wichtige Informationen über Unwettergefahren nur noch eingeschränkt bereitzustellen. Das halten wir hinsichtlich der gesetzlichen Aufgaben des DWD für außerordentlich bedenklich. Diese erzwungenen Änderungen werden ab sofort bei allen Nutzern mit schon installierten App-Versionen aktiviert. Allen Bürgerinnen und Bürgern, die auf ihre gewohnte WarnWetter-App nicht verzichten wollen, bieten wir an, sie für einmalig 1,99 Euro zu kaufen.“ 

Wetter-App des DWD muss jetzt bezahlt werden

Die Pressemitteilung zum Richterentscheid könnt ihr hier noch einmal nachlesen. Nach dem Start der App werden alle Nutzer über das neue Preismodell informiert und können sich entscheiden, ob sie weiterhin die kostenlose Basis-Version nutzen oder auf die Vollversion umsteigen wollen.

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Kommentare 39 Antworten

  1. Na dann bitte entscheidet euch endlich!

    Entweder sämtlichen GEZ-Unsinn hinter die überfällige Nutzungs-Paywall stecken oder gefälligst Steuer-bezahlte Dienste bereitstellen.

    Man kann sich nicht einfach auswählen, welche Branche laut genug ist, um die Gerichte ausreichend zu nerven.

    Was wetteronline will, interessiert mich nicht – es geht hier um Grundsatzeingriffe der Steuerverschwendung in die freie Wirtschaft.

    1. GEZ ungleich Steuern. Der DWD ist eine Staatsorganisation, die mit Steuern finanziert wird. Die Tagesschau wird aus GEZ-Gebühren finanziert. Das sind zwei komplett unterschiedliche Finanzierungsmodelle

      1. GEZ ist eine sog private Steuer mit Legitimation der Regierung (da ansonsten streng illegal).

        Die alte Legitimation wurde auf basis eines bereits ungültigen Bildungsauftrages ausgesprochen.

        Der Bildungsauftrag sieht vor Dienste bereitzustellen, die der private Sektor für den selben Preis nicht liefern kann – dies ist bereits seit vielen Jahrzehnten ungültig.
        Zudem muss ein öffentliches Interesse bestehen, welches laut Einschaltzahlen nicht mehr vorhanden ist und man somit statistisch eine Rentnerunterhaltung finanziert.

        Den Bildungsauftrag trägt heute das Internet, welches sich privat zusammensetzt und dessen Zugang für finanziell schwache Personen durch die GEZ Steuer verdoppelt wird.

        Der DWD ist nichts weiter als eine kontrollierte Informationsquelle für staatliche Einrichtungen – solche wie die Feuerwehr verlassen sich auf diesen Dienst, da der Staat den privaten Sektor in diesem Segment nicht genau reguliert.

        Ob die Informationen des DWD in die freie Wirtschaft weitergegeben werden, gehört in die allgemeine Betrachtung des Wettbewerbs.

        Wenn es keine verlässlichen Daten gibt, dann ist es eine Pflicht des Staates diese an die Bürger bereitzustellen. Da dies aber nicht der Fall ist, muss per Grundsatz eine staatliche Organisation hinter eine nicht kompetitive Paywall gesteckt werden (wenn überhaupt). Dies geschieht in vielen Branchen (besonders wo keine Gewerkschaften stören) – aber eben nicht überall.

        GEZ ist nach juristischer Ausführung eine föderale Steuer, die privat eingetrieben wird.

  2. Das Engagement von Wetteronline für die freie Marktwirtschaft möchte ich honorieren. Obwohl die App handwerklich schlecht gemacht ist, habe ich ihr im Appstore einen Stern gegeben⭐️.

  3. Habe „Wetter Online“ gerade meine Meinung mitgeteilt und alle Apps von „Wetter Online“ gelöscht – WarnWetter gekauft.
    Soll „Wetter Online“ (und deren Werbekunden!) doch zum Teufel gehen.

  4. Jetzt mal völlig unabhängig von der Zuverlässigkeit der Daten… DAS was WeatherPro in der kostenlosen Variante bietet, ist ja auch schon enorm.
    Wenn WarnWetter jetzt wegen den 7 Tagen Wettervorhersage dazu verdonnert wird, die App kostenpflichtig zu machen, dann sollte WetterOnline auf jeden Fall auch noch gegen WeatherPro vor Gericht ziehen.

    1. Ist natürlich aussichtslos, da es sich um Geschäftsmodelle handelt, statt Steuerfinanzierung.

      WetterOnline war nur neidisch, dass DWD beliebig mit Daten herumschmeißen kann, für die ein Privater zuerst hohe Investitionen in ein Netz von Messpunkten machen muss.

  5. @de Michel Es geht beim DWD ja darum, dass die App durch Steuergelder finanziert ist. WeatherPro als privater Anbieter darf die App kostenlos anbieten wenn sie möchte.

  6. Habe ich etwas übersehen? Muss der Kauf für jedes Gerät gemacht werden? Auf iPad gekauft, keine Möglichkeit zur Wiederherstellung auf dem iPhone vorhanden ?

  7. Da ich WarnWetter regelmäßig nutze, hab ich ebenfalls die 2€ bezahlt. Bei unseren beiden IPhones (gleicher Account) hat es geklappt und der Kauf wurde erkannt. Allerdings erst, nachdem wir auf „kaufen“ gedrückt hatten.

    1. Wird hier auch nicht diskutiert. Wenn der private Markt solche Vorhersagen nicht liefern kann, muss der Staat diese bereitstellen.

      Ansonsten ist es ein Eingriff in den Markt – und muss in allen Bereichen konsequent reguliert werden.

      Kostenlos ist hier schonmal gar nichts.
      Die Infrastruktur für die Nutzung für Beamten kostet einen Bruchteil dessen es auf alle zu erweitern. Du zahlst es an anderer Stelle – und die Privaten erhalten nichts.

      1. Das Wetter sollte nicht zu Markte getragen werden. Genau das gleiche, wie Verkehrsnachrichten. Oder möchten Sie zwar Falschfahrermeldungen kostenlos aber für Stau- und Blitzermeldungen bezahlen?

        1. @Jens – „Unwetterwarnung“ gehört zum Katastrophenschutz und ist eine Staatsaufgabe (Schutz der Bürger). Deswegen ist es auch noch immer kostenfrei in DWD zugänglich.

          „Wetterlage“ ist eine normale Dienstleistung. Meteorologie ist ein gewöhnlicher Studiengang und hat einen eigenen Markt. Unterschiedliche Menschen sind mit unterschiedlichen Arten dieser Dienstleistung zufrieden und wählen ihre Lieblinge aus.

          Falschfahrer währen in Ihrem Beispiel ebenfalls eine Gefahrenlage. Für zuverlässige Stau- und Blitzermeldungen zahlen Sie bereits auf die eine oder andere Weise (oft tut es die Werbung/Ihre Daten).

          Die Frage nach Verkehrsdaten ist aber in wenigen Jahren durch die autonomen Fahrzeuge obsolet.
          ____________
          @Souldream – Da muss ich dich enttäuschen – bin aber in der freien Wirtschaft zuhause und nicht bei den Beamten. Kann deren Protest verstehen, sehe es aber als eine Grundsatzfrage.

          War auch nie ein Fan ihrer Dienste – eher WeatherPro Nutzer.

  8. Ich hoffe, daß DWD mit WarnWetter in der Berufung gewinnt. WetterOnline kriegt von mir eine schlechte Bewertung im AppStore. Wenn die mehr zahlende Kunden wollen, sollen sie lieber eine bessere App machen.

  9. Hmmmm, tolles Deutschland. Warnetter vom DWD kam doch mal auf den Markt um die Bevölkerung zu warnen und wenn mich nicht alles täuscht wurde damals sogar die App von der Regierung gefördert und man sollte sich dies runterladen.. Schon echt komisch unser Land… Sorry. Die Diskussion gab es gerade in der Schweiz, wo Wetterwarnungen (amtlich) auch kostenpflichtig sein sollten und alle das Projekt der Bundesregierung unterstützten….

  10. Hallo,

    also der Preis ist nicht übertrieben, da er einmalig ist und somit die App auf allen Geräten genutzt werden kann, ich habe derzeit 2 Mobiltelefone und ein Tablet.

    Die Klage von Wetter Online hat auch ihr Recht, da hier ein staatliches Unternehmen den Wettbewerb verzerrt hat. Jetzt dieses Unternehmen zu verurteilen wäre nicht richtig, da die sich in ihrer Position bedroht sahen. Zur Qualität der App kann ich nix sagen, interessiert mich auch nicht.

    Ein ähnliches Problem haben digitale Angebote der öffentlich rechtlichen Sender mit den privaten Printmedien Anbieter auch schon seit geraumer Zeit.

    Ich sehe es einfach so, die App des DWD hat mich immer überzeugt und jetzt zahle ich halt einen kleinen Betrag, den die vielleicht wieder in die Weiterentwicklung der App oder den Support investieren.

    Was Apps und Warnungen betrifft: Man kann sich auch *noch* NINA installieren, das ist die offizielle App des Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. *hierüber bekommt man dann auch Nachrichten bei Gefahrstoffunfällen oder vielleicht ob Trump jetzt gerade in Deutschland einmaschiert oder sich doch vertan hat und die Niederlande erobern will* 🙂

    Frohes neues Jahr.

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