Der Ärger für Apple nimmt kein Ende: Wie das Wall Street Journal berichtet, wollen einige größere Verlage, die ihre Inhalte im App Store anbieten, einen höheren Anteil der Abonnement-Einnahmen von ihren Kunden einbehalten, sofern die Abos über Apples Plattform abgeschlossen werden. Damit reihen sich die Verleger in eine Reihe zahlreicher anderer Entwickler ein, die bessere Konditionen für Anbieter im App Store einfordern.
„In einem Brief an Apple-Chef Tim Cook vom Donnerstag sagte ein Handelsgremium, das die New York Times, die Washington Post, das Wall Street Journal und andere Verleger vertritt, dass die Verkaufsstellen wissen wollen, was es für sie bedeuten würde, bessere Konditionen zu erhalten. Dies würde ihnen ermöglichen, mehr Geld aus digitalen Abonnements zu behalten, die über Apples App Store verkauft werden.“
Das Handelsgremium Digital Next Content führte im Brief an Apple-CEO Tim Cook auch den Deal an, den der Konzern aus Cupertino mit Amazon getätigt hatte. Zur Erinnerung: Amazon musste für den eigenen Videostreaming-Dienst Prime Video lediglich 15 Prozent Provisionen statt der sonst wie üblich geforderten 30 Prozent im ersten Abonnement-Jahr an Apple zahlen. Auf diese Vereinbarung beruft sich nun auch Digital Next Content. Der Deal trug unter anderem zu einem Kartellverfahren gegen Apple in Bezug auf Geschäftspraktiken im App Store bei.
„Die Bedingungen von Apples einzigartigem Marktplatz haben einen großen Einfluss auf die Fähigkeit, weiterhin in qualitativ hochwertige, vertrauenswürdige Nachrichten und Unterhaltung zu investieren, insbesondere im Wettbewerb mit anderen größeren Unternehmen.“
So heißt es im Brief, der von Jason Kint, Chief Executive des Handelsorgans Digital Content Next, unterzeichnet wurde. Das Handelsgremium gibt zudem an, dass die von Apple einbehaltenen 30 Prozent Provisionen Verlage von ihren direkten Kunden entfernen und sie in „die trübe Welt der digitalen Werbung“ stoßen würde. Jason Kint erwähnt außerdem, dass Apple-Chef Tim Cook in seiner kürzlich erfolgten kartellrechtlichen Anhörung gesagt habe, dass der Deal zwischen Amazon und Apple „jedem zur Verfügung steht, der die Bedingungen erfüllt“, und fordert Apple zu Transparenz bezüglich der eigenen Geschäftspraktiken im App Store auf.
Wie es scheint, wurde mit dem Bekanntwerden des geheimen Amazon-Deals im App Store ein Stein ins Rollen gebracht. Seinerzeit wurde das Abkommen zwischen Apples Eddy Cue und Amazons Jeff Bezos getroffen, um Amazon zu animieren, den eigenen Videostreaming-Dienst Prime Video im App Store bereitzustellen. Apple hatte immer wieder betont, alle Entwickler gleich zu behandeln und keine Ausnahmen gelten zu lassen, zuletzt in Tim Cooks Statement gegenüber dem Untersuchungsausschuss des US-Repräsentantenhauses, in dem es hieß, „Die App Store-Richtlinien gewährleisten eine hochwertige, zuverlässige und sichere Benutzererfahrung. Sie sind transparent und gelten für Entwickler jeder Größe und in allen Kategorien gleichermaßen.“
Tja. Jetzt gehts Apple an den Kragen. Selber Schuld. Wenn man einmal nachgibt, kommen alle. Aber ist auch gut so. Apple hat genug Geld. Kann nur besser werden. Wenn wieder mehr Dinge einstellen weil es billiger ist, gibt es wieder mehr Auswahl
Warten wir mal wann Springer einsteigt.
Springer braucht kein Mensch.
Klar Bild liest keiner…
Bild braucht man nicht lesen, die Fotos sprechen für sich. ?
Sind doch eh nur Fotos und plakative Überschriften für den gemeinen Wutbürger, der dann denkt: „Schlimm, Schlimm, Schlimm“ und „Früher war alles besser“
Wäre ja schön, wenn Springer nur die BILD beeinflussen würde…
Man kann die Großen nicht wie die Kleinen behandeln. In welcher Welt bekommt man als Großkunde dieselben Konditionen, wie als Privatkunde?
Natürlich kann man zurecht bemängeln, dass dieses System die eh schon Großen noch mehr stärkt, wo doch eher die Kleinen das Geld brauchen, aber das ist Kapitalismus. Ändert das Spiel, aber meckert nicht über die Spielregeln!
Das würde ich so 1:1 unterschreiben! Danke.
Was wäre denn die Alternative? Alle arm? Sozialismus a la DDR? You made my day
15% Provision finde ich mehr als ausreichend für das zur Verfügung stellen des Stores. Die Arbeit haben ja die Entwickler und damit haben die auch den Lohn verdient. Apple hat genug Geld damit gemacht. Zeit etwas zurück zu geben
30% sind ok. So sind die Regeln und alles andere übernimmt apple. Jetzt auf 15% nachgeben, 10%…5% irgendwann hast du dann den crapstore wie android zu 2010 Zeiten… Grüße
+1
Apple hat bis Mitte 2018 ca. 42.000.000.000,00$ (42Mrd.$) mit dem AppStore verdient. Heißt, das es seit 2008 jährlich ca. 4,2Mrd $ nur AppStore Einnahmen sind. Ich glaube kaum, dass die Kosten des Stores so hoch sein können, dass 30% Provision gerechtfertigt sind. Meiner Meinung nach sind 15% gerechtfertigt für die Leistung und ist auch fair
Man vergisst, dass der App-Store auch betrieben werden muss. Google und Apple haben auch nicht wenig Geld dafür ausgegeben, dass Entwickler heute praktisch nur noch für 2 Plattformen programmieren brauchen. Hinzu kommen Rabattaktionen, die die Marge fressen. Entwickler sind in den Stores auch präsenter: würden die Apps nur über eigene Websites vertrieben, wie bei Windows XP/7, würde so manche Software erst recht scheitern. So gesehen ist da auch eine gegenseitige Abhängigkeit vorhanden.
So lange noch genügend Software für die Plattformen in den Stores landet, sind die Zuständigen bei Apple und Google zufrieden. Es ist letztendlich wie in jeder Marktwirtschaft: Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Und wenn Apple den Preis auf 30% setzt und es noch genügend Angebot gibt, existiert auch kein Problem. Ganz egal, wie hoch die wirklichen Kosten für Apple und Google sind. Das hat auch nicht zu interessieren.
Ich
Im Endeffekt sind es ja auch keine 30%.
Die iTunes Rabattaktionen muß man auch berücksichtigen.
Also kann man vielleicht 10% abziehen.
Bleiben noch 20%.
Wenn man die Margen im Einzelhandel sieht sind 30% auch nicht gerade viel.
Und gerade die Verlage sollen mal ganz schön den Ball flach halten.
Mit der Buchpreisbindung diktieren si doch die Preise.
Grüße
In den USA gibt es keine Buchpreisbindung und der Brief wurde von amerikanischen Verlägen gegeschrieben.
Sie alle wollen dann die Preise gesenkt haben, wenn sich der Erfolg zeigt. Sie hätten doch zu Beginn, bei der Vertagsunterzeichnung reklamieren können.