Beeper Mini: Neuer Fix erfordert einen Mac

Über Umwege zu iMessage unter Android

5 Kommentare zu Beeper Mini: Neuer Fix erfordert einen Mac

Beeper Mini-Seite im Google Play Store auf einem Android-Smartphone

Es ist noch gar nicht so lange her, dass wir erst über die vielversprechende Android-Neuerscheinung Beeper Mini berichtet haben. Ich hatte die App selbst ausprobiert und war überrascht, dass der Messenger, der eine Kompatibilität mit Apples iMessage bieten soll, problemlos funktionierte. Kurz darauf war allerdings Apple selbst auf den Plan gerufen worden und sperrte den Zugang von Beeper Mini – die App war nicht mehr in der Lage, iMessages zu versenden.

Nun meldet sich das Entwicklerteam von Beeper Mini mit einem Fix für den hauseigenen Messenger zurück. Man versucht weiterhin, iMessage für Android trotz Apples Abhilfemaßnahmen zum Laufen zu bringen, und die neuste, nun ja, „Lösung“ erfordert, dass User von Beeper Mini Zugang zu einem Mac haben müssen. Bei Reddit erklärt das Beeper Mini-Team, dass der Mac-basierte Fix, der am heutigen 20. Dezember veröffentlicht werden soll, iMessage für Beeper Cloud und Mini stabilisiert, und dass er „gut funktioniert“ und „sehr zuverlässig ist“.


Es ist unklar, wie viele Android-User einen Mac besitzen oder im Freundes- und Familienkreis Zugang zu einem Mac bekommen können. Laut des Beeper Mini-Entwicklerteams müssen Registrierungsdaten von einem echten Mac an Apple gesendet werden, um iMessage auf Beeper zu verwenden. Bisher nutzte Beeper eigene Mac-Server, um diese Informationen an Apple zu übermitteln. Dies führte allerdings auch dazu, dass Tausende von Beeper-User die gleichen Registrierungsdaten aufwiesen, was ein „leichtes Ziel für Apple“ war.

Das Beeper-Update wird stattdessen eindeutige Registrierungsdaten für jeden Mac generieren, wodurch es für Apple schwieriger wird, zu erkennen, welche User über ein Android-Gerät auf iMessage zugreifen. Das Beeper Mini-Team erklärt, dass die Registrierungsdaten „nur dazu verwendet werden, um anzuzeigen, dass ein Mac während der Registrierung verfügbar ist“ und dass der Mac keinen Zugriff auf einen Account oder Nachrichten erhalte. Im Reddit-Post heißt es weiter:

„Wenn du keinen Zugang zu einem Mac-Computer hast, aber einen Freund bei Beeper mit einem Mac hast, kannst du ihn fragen, ob du seine Registrierungsdaten verwenden kannst. In unseren Tests können 10 bist 20 iMessage-User sicher dieselben Registrierungsdaten verwenden.“

Beeper Mini-Chat auf einem Android-Smartphone

Mit dem vorgenommenen Fix können Beeper Cloud- und Beeper Mini-User wieder iMessage auf Android verwenden – allerdings nur mit E-Mail-Adressen und nicht mit Telefonnummern. Das Beeper Mini-Team scheint zudem die Unterstützung von Android-Nutzern und -Nutzerinnen zu verlieren, die diese gewaltigen Hürden nicht auf sich nehmen wollen, um iMessage unter Android zu nutzen. Mehrere Personen haben auf Reddit geäußert, dass sie stattdessen auf die Implementierung von RCS durch Apple warten werden, um eine nahtlosere Textübertragung zwischen iPhones und Android-Geräten zu ermöglichen.

Seit der Markteinführung hat sich das Beeper Mini-Erlebnis verändert. Ursprünglich konnten Android-Nutzer ihre Telefonnummern bei Beeper Mini registrieren, doch Apple schob dem schnell einen Riegel vor, und viele Beeper Mini-Nutzer verpassten schließlich Textnachrichten. Jetzt funktioniert Beeper Mini nur noch mit einer Apple-ID-E-Mail-Adresse, und in den letzten Tagen kam es zu mehreren Serviceunterbrechungen. Da zusätzlich ein Mac erforderlich ist, ist es nicht verwunderlich, dass Android-Nutzer die App eher als lästig denn als hilfreich empfinden.

Apple selbst erklärte in einem Statement, dass Beeper Mini „erhebliche Risiken für die Sicherheit und den Datenschutz der Nutzer birgt, einschließlich der Möglichkeit, Metadaten preiszugeben und unerwünschte Nachrichten, Spam und Phishing-Angriffe zu ermöglichen“.

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Kommentare 5 Antworten

  1. Die Leute die ich kenne, die einen Mac haben, haben auch ausnahmslos iPhones und oder iPads. Umgekehrt nicht.
    Damit hat keiner der Mac Nutzer die ich kenne, einen Grund, die Beeper App zu benutzen und seinen Account zu „verleihen“.
    Und wer bei solchen technischen Umwegen immer noch glaubt, das ganze sei sicher, dem ist nicht zu helfen.

    1. Die wollen es wissen… wie teuer ne gerichtliche Auseinandersetzung mit Apple wird. Noch wurde das dort als Spässken ohne Bedeutung abgetan.
      Aber wer unbedingt ne Bodenprobe nehmen will, den soll man ruhig unsanft auf dem Bauch landen lassen.

    2. Als ich noch einen Hackintosh betrieben habe (parallel zu meinen MBA), konnte dieser ohne Probleme iMessage nutzen und in der Hackintosh Szene haben bei weitem nicht alle ein iPhone.

      Gut die Frage da ist, warum sollten diese Leute iMessage nutzen wollen, haben nun seit Jahren ja schon andere Messeanger (WhatsApp, Telegram, Signal, Threema, etc. etc. gibt ja mehr als genug).

  2. So ein Quatsch selbst diese komplizierte Lösung zu verwenden es wird nur kurze Zeit dauern bis Apple da auch einen Riegel vorschiebt , hoffendlich werden diese Trolle so heftig verklagt werden das sie den Laden schließen können. Entweder man hat ein iPhone oder eben nicht dann braucht man auch nicht iMessage zu verwenden.

  3. Jemand baut eine Mauer, ein anderer baut eine Leiter. Ohne findige Leute wie das Beeper-Mini-Team hätten wir Anfang der 90er keine Apple Roms in Ataris ST gelötet, später keine Hackintoshs gebaut und könnten heute kein aktuelles MacOS auf „zu alte“ Macs installieren. Die Geräte und Anwendungen werden sicherer und besser, weil sich die Hersteller mühen müssen, einen zeitlichen Vorsprung herauszuarbeiten. Juristische Barrieren sind auf lange Sicht wirkungslos.

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