Beeper Mini: Untersucht FCC Apples Vorgehen zum Messenger-Ausschluss?

Apple hatte Android-App für iMessage funktional beschnitten

Beeper Mini-Chat auf einem Android-Smartphone

Im Dezember des letzten Jahres sorgte die Android-App Beeper Mini für Aufsehen: Sie ermöglichte es zumindest für einen kurzen Zeitraum, auch von Android-Smartphones mit Apples iMessage kommunizieren zu können. Auch wir hatten die Anwendung ausprobiert. Dies brachte Apple auf den Plan, und man sperrte den Zugang von Beeper Mini – die App war nicht mehr in der Lage, iMessages zu versenden.

Das Team von Beeper um CEO Eric Migicovsky plante zunächst, Workarounds anzubieten, entschied sich dann aber, das Projekt vorerst zu beerdigen und sich auf andere Messaging-Produkte zu konzentrieren. Trotzdem glaubte man seinerzeit, die moralische Oberhand zu besitzen. „Zum jetzigen Zeitpunkt scheint es für Apple immer schwieriger zu werden, die Sperrung von Beeper Mini zu rechtfertigen“, schrieb Migicovsky seinerzeit im Blog. „Der einzige mögliche Grund, den sie noch haben, ist, dass sie weniger Geld mit dem Verkauf von iPhones verdienen könnten, wenn iMessage auf Android verfügbar wäre.“


Nun kommt erneut Bewegung in die Beeper Mini-Angelegenheit, die man wohl von allen Seiten bereits zu den Akten gelegt haben dürfte. Bei Twitter/X meldet sich der republikanische US-Kommissar Brendan Carr mit einem Video und fordert die FCC (Federal Communications Commission, US-amerikanische Telekommunikationsbehörde) auf, Apples Reaktion auf Beeper Mini zu untersuchen. Während der State of the Net-Konferenz am Montag sagte Carr, die FCC solle untersuchen, ob Apples Vorgehen „mit den FCC-Vorschriften in Teil 14“ über „Zugänglichkeit, Benutzerfreundlichkeit und Kompatibilität“ übereinstimmt, insbesondere, was User mit Behinderungen betrifft.

Die FCC-Vorschriften in Teil 14 enthalten Anforderungen, die „fortgeschrittene Kommunikationsdienste“ wie iMessage erfüllen müssen, um sicherzustellen, dass sie zugänglich sind. Carr argumentiert, dass Apple mit der Einstellung von Beeper Mini möglicherweise gegen die FCC-Regel verstößt, die besagt, dass Anbieter „keine Netzwerkmerkmale, -funktionen oder -fähigkeiten installieren dürfen, die die Zugänglichkeit oder Nutzbarkeit behindern“. Er sagt, dass der geringe Kontrast der grünen Sprechblasen „es für Menschen mit Sehschwäche oder Sehproblemen schwierig macht, diese Nachrichten zu erkennen“.

Tweet von Brendan Carr zum Thema Beeper Mini-Untersuchung durch die FCC

„Apple hat Änderungen an iMessage vorgenommen, um die Funktion von Beeper Mini zu deaktivieren“, so Carr. „Die FCC sollte eine Untersuchung einleiten, um zu prüfen, ob Apples Entscheidung, die Beeper-Mini-Funktionalität zu verschlechtern, die wiederum die Zugänglichkeit und Benutzerfreundlichkeit förderte, ein Schritt war, der gegen die Regeln der FCC verstieß.“ Ob die FCC eine Untersuchung in dieser Angelegenheit plant, ist bislang nicht bekannt.

Es scheint, dass Carr nicht nur über das Beeper Mini-Debakel besorgt ist. Er erwähnte auch den Einfluss von Apple auf die Bereiche Augmented und Virtual Reality und kritisierte den „Walled Garden“, den Apple um seine Produkte und Dienste herum errichtet. „Ich denke, dass es potenziell negative Folgen hat, wenn Apple eine Welt aufrechterhält, in der es seine eigenen proprietären Technologien auf eine Art und Weise behandelt und die Leistung von konkurrierenden Technologien verschlechtert“, sagte Carr.

In der EU ist man mit dem Digital Markets Act bereits gegen diese Bedenken vorgegangen. Ob es langfristig in den USA auch ähnliche Bestrebungen gibt, bleibt abzuwarten. Mit Apples Ankündigung, ab diesem Jahr auch offiziell den RCS-Messaging-Standard zu unterstützen, dürften die Karten sowieso komplett neu gemischt werden.

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Kommentare 2 Antworten

  1. War nur eine Frage der Zeit bis ein Trumpverherrlichender Republikaner ein Trump ablehnendes Unternehmen versucht eins auszuwischen. 🤷‍♂️

    1. Was diese Angelegenheit mit Trump zu tun hat weißt Du wahrscheinlich nichtmal selbst. Das der wieder Präsident wird, daran wirst auch Du dich gewöhnen müssen.

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