Cookie-Banner: Deutsche klicken 100 Millionen Stunden pro Jahr

Wir sind der Spitzenreiter

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Seit dem 1. Dezember 2021 gilt in Deutschland die sogenannte Cookie-Banner-Pflicht, die Teil der Datenschutz-Grundverordnung, kurz DSVGO, ist. Die Cookie-Banner zeigen an, welche Cookies und Tracking-Dienste auf einer Webseite aktiv sind, gleichzeitig kann man entscheiden, ob man diese akzeptieren oder ablehnen möchte.

Eine neue Studie und Berechnung zeigt, dass Europäer ingesamt mehr als 575 Millionen Stunden pro Jahr für Einwilligungsaufforderungen aufwenden. Deutschland ist der Spitzenreiter, denn wir müssen uns mehr als 100 Millionen Stunden pro Jahr mit den Cookie-Abfragen auseinandersetzen.


Im Durchschnitt besucht ein Nutzer oder eine Nutzerin etwa 100 Websites pro Monat, also insgesamt 1.200 Websites pro Jahr. Da etwa 85 Prozent dieser Websites ein Cookie-Banner anzeigen, wird man pro Jahr etwa 1.020 Cookie-Bannern begegnen. Wenn man davon ausgeht, dass jede Interaktion mit einem Cookie-Banner durchschnittlich 5 Sekunden dauert, ergibt dies 5.100 Sekunden pro Jahr und User, also etwa 1,42 Stunden pro Jahr.

Cookies werden häufig dafür eingesetzt, um die Webanalyse zu vereinfachen, die Leistung von Werbeanzeigen zu messen oder Einstellungen einer Webseite zu speichern.

Verbessern Cookie-Banner wirklich den Datenschutz?

Am Ende des Tages bleibt die Frage offen, ob Cookie-Banner wirklich den Datenschutz verbessern. Die meisten werden die angezeigten Anfragen wohl mit einem schnellen Klick auf „Alle akzeptieren“ annehmen, da es keinen Spaß macht, sich durch alle Cookies zu lesen, um diese manuell zu deaktivieren. Die Einwilligungsmüdigkeit führt dazu, dass man die Bedingungen gedankenlos akzeptiert, ohne darüber nachzudenken, und untergräbt damit die eigentliche Absicht der Vorschriften. Außerdem gibt es auch schon kleine Tools, mit denen man Cookie-Banner automatisch annehmen kann.

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Seit 2010 als (Mit)-Gründer dabei, habe ich die zahlreichen Gerüchte rund um neue Apple-Produkte immer im Blick. Im Bereich Smart Home teste ich liebend gerne Saug- und Wischroboter, schaue mir HomeKit- und Matter-Gadgets an und fülle unsere Social Media-Kanäle bei Instagram, TikTok und Threads mit Leben.

Kommentare 33 Antworten

    1. Diese App habe ich auch und noch mit einer anderen kombiniert. Ich habe das Gefühl, dass seit iOS 18 oder ähnlicher Zeitraum, es nicht mehr so gut funktioniert.

      1. Und was soll das bringen?

        Erstens muss ich dafür ja auch immer wieder einen Schritt gehen statt einfach zu surfen…

        Und meistens muss man die Cookie Abfrage trotzdem wegdrücken

  1. Ist ja nicht verwunderlich dass wir da Spitzenreiter sind, wenn es bei uns die Cookie-Banner-Pflicht gibt.

    Ganz unabhängig von der hohen Zahl, finde ich es sehr Interessant wie viele Webseiten die Nutzer so im Durchschnitt besuchen. Von 100 Webseiten im Monat bin ich ganz weit entfernt, so viele habe ich vielleicht in den 00er Jahren noch besucht, nun beschränkt sich das ganze auf vielleicht ein duzend im Monat oft sogar weniger da ich mich nur auf den gleichen 2-3 Blogs rumtreibe oder auf YouTube bei meinen Abonnierten YouTubern.

  2. Schöne Rechnung, aber vom Ansatz leider falsch:

    in der Regel besuchen die meisten Menschen die gleichen Webseiten immer wieder und nur wenige kommen dazu. Also wenn wir bei den 100 Webseiten bleiben sind geschätzt vielleicht vor die Hälfte davon wiederkehrende Besuche die dann nicht mehr nach Cookies fragen.

    Aber egal, die Cookie Abfrage ist nervig und bringt nachgewiesenermaßen nix.

    1. Selbst bei den gleichen Webseiten kommt immer wieder die Cookie abfrage. Bestimmt 1x im Monat kommt die auch hier auf appgefahren bei mir. So dass ich jedesmal wieder das gleiche anklicken kann.

  3. Kennt jemand eine Erweiterung für chrome die automatisch auf Akzeptieren oder Verweigern klickt und die Cookies nach einer bestimmten Zeit automatisch löscht?

  4. Das Problem ist das die Betreiber NICHT verpflichtet sind ein Feld anzubieten das heisst: “ Alles Verweigern“. Ich mache mir den Spass abundzu alles einzeln zu verbieten. Oder gleich diese Seite nie wieder besuchen. Kicker ist so ein Laden.*

    1. Ich gönne mir dafür uMatrix. Neben uBlock ein UNVERZICHTBARES Add-On im Firefox. Sollten Cookies zwingend norwendig zu akzeptiwrenn sein läßt sich das dafrüber feinst regeln

      1. Nur aus Interesse nutzt du uBlock oder uBlock Origin? Denn uBlock selbst wird ja nicht mehr von Raymond weiterentwickelt sondern uBlock Origin. uMatrix selbst hatte ich aber nicht auf Schirm und ist ja auch von Raymond, entsprechend vielen Dank für den Tipp.

    1. Das ist absolut korrekt. Wir sind da an unseren Partner gebunden und das „berechtigte Interesse“ ist für Werbung, mit der wir unsere kostenlosen Inhalte finanzieren – ohne Paywall.

  5. Ich empfinde es als absolute Unverschämtheit, dass jemand meint, er hätte ein berechtigtes Interesse an meinem Surfverhalten… 🤬
    Vor allem, wenn danach fast eine dreistellige Anzahl von Firmen genannt wird, die man einzeln weg klicken soll.

    1. Es gibt einen Knopf bei „Berechtigte Interesse“ der heißt: Alle ablehnen. Mit einem Klick werden ALLE AUF EINMAL deaktiviert.

      Ich erwähne es dennoch gerne noch einmal: Unsere Inhalte sind ohne Paywall kostenlos lesbar. Wir finanzieren uns auch durch die angezeigte Werbung.

      1. Meine Aussage mit dem Daumen nach oben bezog sich nicht auf Eure Darstellung. Ich benutze Eure App und zahle die jährlichen Abogebühren. Übrigens das einzige Abo, was ich habe.
        Trotzdem halte ich die Aussagen von Droggelbecher für wichtig. Es ist einfach unsäglich, dass der Button „Alles akzeptieren“ einfach angeklickt werden kann, während „Alles ablehnen“ bei den meisten Websites gar nicht erst vorhanden ist. Deshalb ist es gut, dass Organisationen wie NOYB aus Österreich auch gerichtlich versuchen, Licht in das Dunkel des Datenschutzdschungels zu bringen. Max Schrems und sein Team haben ja schon einige Erfolge vor dem EuGH erreicht, auch was die Cookie Anzeigen betrifft Auf ihren Druck hin sind die Cookie-Banner von Google und Amazon verändert worden. Dort ist es jetzt auf einen Klick möglich, alles abzulehnen.
        Ob die Firmen dann wirklich keine Daten sammeln, kein Trekking machen, oder sonstige Datenschutzverstöße begehen, lässt sich natürlich für uns einfache Nutzer nur bedingt feststellen.
        Es macht einfach immer weniger Spaß, im Internet unterwegs zu sein. Auch wenn ich nichts zu verbergen habe, ist mein Leben Privatsache. Und das soll auch so bleiben!

        1. Wie ich ja schon gesagt habe, stellt unser Werbepartner das sogenannten CMP (die Cookie-Abfrage) bereit. Es handelt sich um einen Google-Partner, der die Werbung bei uns ausspielt und demnach entsprechend auch viele Cookies benötigt werden. Wenn eine Webseite „nur“ Google Adsense nutzt, gibt es nur einen Cookie für Adsense. Für uns bedeutet die Partnerschaft aber, dass wir am Ende des Monats ein paar mehr Euro einnehmen.

          Dass die CMPs so aufgebaut sind, dass man verleitet wird einfach auf „akzeptieren“ zu drücken – darüber müssen wir nicht sprechen. Das ist natürlich auch im Interesse der Webseiten-Betreiber, da man so eben Werbeeinnahmen geniert. Davon ab erheben Cookies Daten anonym und wir haben davon rein gar nichts.

          Man wird sehen, wie sich das entwickelt. Wenn es neue Vorgaben gibt, die einen Button mit „Alles ablehnen“ vorsehen, muss man das umsetzen.

          Es freut uns natürlich, dass du unser Werbefrei-Abo in unserer App nutzt. Damit machen wir übrigens Verluste, da ein Nutzer, der Werbung sieht und klickt, im Jahr mehr Geld bringt. Zudem wollen wir die Kosten für das Werbefrei-Abo auf keinen Fall anheben und finden die 10 Euro im Jahr mehr als fair.

  6. Ich mache mir die Mühe und deaktiviere ALLES.
    Habe schon einige Apps getestet aber nicht das passende gefunden.
    Bei manchen Seiten sind es nur wenige Klicks zum alles deaktivieren.
    Bei anderen, muss man alles einzeln deaktivieren.
    Vor allem dieses nervige „berechtigtes Interesse.“
    Obwohl man meistens alles deaktiviert hat, muss man zusätzlich diesen Scheiß noch deaktivieren.
    Auch wenn mich die Sachen dann interessieren, klicke ich die Seiten oft wieder weg.
    Ich unterstütze solche Seiten nicht, die sämtliche Informationen sammeln wollen und es dir schwer machen.
    Nur wenn es etwas sehr sehr wichtiges ist, tue ich da auch alles deaktivieren.
    Einfach nur extrem nervig, dass es da keine genaue Regelung gibt.
    Die sollten einfach Optionen bieten, um mit einem Klick alles zu verbieten.
    Aber meistens sind diese Buttons wenn es sie Mals gibt meistens zu klein, oder sind nicht in einem Farbigen Kasten wie „alles akzeptieren“, damit die Leute einfach schnell draufklicken.

    1. Du musst aber auch bedenken, dass du alles an Werbung damit deaktivierst. Ist halt eine Art Werbeblocker ohne einen Werbeblocker zu nutzen. Heißt aber auch, dass die Betreiber keinen Cent mehr verdienen. Wenn das zu viele machen, kann es durchaus vorkommen, dass es einige Webseiten irgendwann nicht mehr gibt oder geliebte Abos einführen, um den Verlust zu kompensieren.

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