Craig Federighi: Sideloading würde Tür und Tor für Malware öffnen

Zu Gast beim Web Summit in Portugal

Craig Federighi, Apples Chef für Softwareentwicklung, ist aktuell auf der Web Summit-Konferenz in Portugal zugegen und hat dort kürzlich auch eine Rede gehalten. In dieser sprach sich der Apple-Manager gegen einen Vorschlag in europäischen Gesetzen für digitale Märkte aus. Laut diesem wäre auch Apple dazu zu verpflichtet sein, das Laden von Apps außerhalb des App Stores zu erlauben.

Während seiner Rede auf der Web Summit-Konferenz sagte Craig Federighi, dass das sogenannte Sideloading dazu führen würde, dass Malware Tür und Tor geöffnet würden. Das als Digital Markets Act bezeichnete Gesetz sei zwar eine „bewundernswerte Mission“, aber er glaube, dass trotz der Förderung des Wettbewerbs und Wahloptionen für Nutzer bzw. Nutzerinnen ein Rückschritt mit diesem Gesetz einher gehe. Den Usern würde die Wahl einer „sichereren Plattform“ in Form von iOS im Vergleich zu Android genommen.


„Als Ingenieur, der möchte, dass das iPhone so sicher wie möglich für unsere Nutzer bleibt, gibt es einen Teil, der mir Sorgen bereitet, und das ist die Bestimmung, die das iPhone dazu zwingen würde, Sideloading zu erlauben. Im Namen einer größeren Auswahl für die Nutzer würde diese eine Bestimmung den Nutzern die Wahl einer sichereren Plattform nehmen.“

Federighi argumentierte auch, dass selbst User, die nicht die Absicht haben würden, Sideloading zu nutzen, „routinemäßig dazu gezwungen oder dazu verleitet werden könnten“. Apples Software-Chef steht mit dieser Meinung nicht allein dar: Sein Arbeitgeber hatte im Oktober dieses Jahres bereits in einem umfangreichen Dokument, untertitelt mit „Eine Bedrohungsanalyse des Sideloadings“, dieses Thema aufgegriffen und eine ähnliche Positionierung dargelegt.

Eine Aufzeichnung von Federighis Auftritt beim Web Summit ist auch bei YouTube verfügbar. Die Rede des Apple-Managers startet im über achtstündigen Video des Tags 2 der Konferenz bei etwa 7:31:40 Std., das komplette Video haben wir euch unter dem Artikel eingebunden.

Fotos: Web Summit/YouTube.

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Kommentare 15 Antworten

  1. Aso deswegen wurde die Funktion bei allen M1 Macs entfernt.

    Danke, dass ihr meine Geräte so sicher kastrieren.

    Irgendwann gibt es nur noch Apps aus den Mac Appstore.

    Die Hörbücher wurden wahrscheinlich auch aus Sicherheitsgründen entfernt.

  2. Recht hat der Mann. Ich bin auch vollkommen gegen eine Öffnung… Falls es so kommt, wird es so sein wie bei Android, wo man in gewisser weise die Sicherheit des Systems runterschrauben muss um eine andere App zu installieren. Jetzt könnte man natürlich argumentieren, dass man dann ja die Wahl hat. Aber ich denke dass jemand der seine App woanders veröffentlicht, diese nicht mehr im App Store veröffentlichen wird.
    Daher wird es nur heißen wenn ich die App XY benutzen möchte, muss ich die ganze Sicherheit des Systems runterschrauben, und hab damit eben keine Wahl mehr. Vorher konnte ich mir Sicher sein beziehungsweise so gut wie sicher, dass der App Store ein halbwegs sicherer Ort ist.

  3. Das ist einfach nur Bullshit von Apple und soll deren Umsätze sichern. Es wäre doch jedem selbst überlassen, ob er den „sicheren“ Apple AppStore nutzen möchte, direkt beim Entwickler beziehen möchte, oder einen alternativen AppStore verwenden möchte. Ist doch jetzt auch schon so beim Mac möglich. Sie verdienen sich halt jetzt bei iOS eine goldene Nase, das möchte man auch weiterhin, mehr steckt da nicht hinter. 🙈🤷

    1. Man hat eben genau keine Wahl mehr, wenn eine bestimmte so nur noch in Rungen perse unsichereren Ort veröffentlicht wird. Sollte die Voraussetzungen sein das jeder App auch im App Store veröffentlicht werden muss, dann hätte ich eine Wahl

  4. Was viele nicht verstehen, dass Sideloading nicht bedeutet, dass Apples AppStores geöffnet werden. Es geht darum, dass man auch z.B. auf Herstellerseiten die Apps herunterladen kann. Als Verbraucher möchte ich dies gerne für mich entscheiden. Apples Argument mit Malware ist scheinheilig, da ihr interesse primär monetär ist (was legitim ist). Apple hatte schon immer Probleme damit, seinen Kunden „Optionen“ anzubieten.

    1. @guerkan: „Probleme, Optionen anzubieten“ trifft es IMHO nicht. Es ist hoffentlich unstreitig, dass jede zusätzliche Option die Komplexität erhöht. „Keep it simple“ bzw. „funktioniert einfach“ ist eine Wahl, eine Philosophie. Das kann man gut finden oder auch nicht, aber das ist kein „Problem Apples“.

  5. Ich finde ein offenes System prinzipiell gut. Ich muss aber auch sagen, desto offener iOS geworden ist, desto instabiler läuft es inzwischen.
    Deswegen würde ich in diesem Fall beim geschlossenen AppStore bleiben!

  6. Ich finde so ein Gesetz unnötig. Gerade weil das System so geschlossen ist, nutze ich es. Man muss sich ja nicht für ein iPhone entscheiden. Es gibt ja auch andere Smartphones. Ich habe es noch nie vermisst irgendwo anders Apps zu bekommen. Wem soetwas wichtig ist, der hat entweder ein anderes Smartphone oder sein iPhone gejailbreaked.

  7. Herr im Himmel @ Knick und Mitstreiter

    Mit tun bei solchen Kommentaren echt die Gehirnwindungen weh. Ihr habt immer noch nicht kapiert das es Apple nur ums Geschäft geht oder? Und je besser sie den Appstore selbst kontrollieren, desto mehr Kohle kommt für den Laden rein. Und nein – es geht Ihnen nicht um Sicherheit. Die Apps sind deshalb auch nicht sicherer. Noch weniger möchte man Apple die Kontrolle darüber überlassen, wenn man z.B. einmal nach China schaut. Dort werden dann Apps von Apple gelöscht, die der Regierung nicht passen. Man will ja den großen China Markt nicht verlieren;-) Ups und schon wieder gehts nur ums liebe Geld;-) Merkt ihr was? Über Sideloading hätte ich dann wenigstens noch die Möglichkeit darüber zu laden. Überlasst es doch einfach den Consumer was Sie möchten. Die einen können sideloaden und die anderen sich angeblich sicher über den Appstore bedienen. Aber hört endlich auf mit Euren Sicherheitsbedenken. Das ist einfach nur saudumm. Tja es gibt immer genügend dumme Menschen, die sich vom Marketing Geschwätz seitens Apple manipulieren lassen…

      1. Naja, ein bißchen klingt die gesamte Apple-Argumentation für mich nach KiPo, Terrorabwehr und diesem ganzen Gewäsch. Wer in diesem Fall will soll können.

    1. @markus: Der Herr wird Dir nicht helfen 😉
      Das Problem mit den Schmerzen in Deinen Hirnwindungen ist, weil Du nicht richtig liest und Dinge annimmst, die dort nicht stehen. Niemand hat gesagt, Apple ginge es NICHT ums Geld. Das wäre tatsächlich dumm und naiv. Das eine schließt aber das andere nicht aus. Apple kann gerne Gewinn erwirtschaften wollen und TROTZDEM seinen Kunden Sicherheit und Datenschutz bieten. Denn unzufriedene Kunden stimmen mit den Füßen ab. Statt also andere auf falschen Annahmen als dumm abzustempeln, einfach mal lesen was da steht.
      Bzgl. „Hört endlich auf mit euren Sicherheitsbedenken“ – ich arbeite in der Informationssicherheit und wegen Menschen mit Deiner Einstellung brauche ich mir bis zu meiner Rente keine Sorgen um meine Arbeit zu machen. Weiter so mit Deiner Sorglosigkeit 😉👍🏻

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