FYEO: ProSiebenSat.1 stellt Audio-App nach nur einem Jahr wieder ein

"Wirtschaftlich dauerhaft nicht attraktiv genug"

Vor etwas mehr als einem Jahr war sie mit großen Ambitionen gestartet: FYEO („For Your Ears Only“), die Audio-App von ProSiebenSat.1, die Hörspiele und Podcasts für ein zahlendes Publikum bieten wollte. Der Download ist grundsätzlich kostenlos, ein Premium-Abonnement für 4,99 Euro/Monat schaltete Zusatzinhalte wie Podcast-Eigenproduktionen frei.

Nun hat das Entwicklerteam von ProSiebenSat.1 angekündigt, dass die FYEO-Plattform schon bald Geschichte sein wird. Man wolle sich mit einer neuen Audio-Strategie umorientieren und daher die App mit ihrem Bezahlmodell einstellen. Auch wenn die Verantwortlichen betonen, dass sich FYEO „zu einer starken Content-Brand“ entwickelt habe, war die Plattform offenbar nicht stark genug, um sich gegen die wachsende Konkurrenz von Spotify und Co. behaupten zu können. Laut Katharina Frömsdorf, Geschäftsführerin der Seven-One AdFactory, glaube man


„dass unser App-Geschäftsmodell auf dem hochdynamischen Audio-Subscription-Markt wirtschaftlich dauerhaft nicht attraktiv genug ist. Deshalb werden wir die App zum Herbst 2021 einstellen und FYEO als starke Content-Marke auf unterschiedlichen Plattformen distribuieren. Das führt zu mehr Reichweite und besserer Monetarisierung für unseren starken Content.“

Die Inhalte von FYEO sollen daher schrittweise unter der eigenen Dachmarke bei anderen Plattformen, darunter Apple Podcasts, zur Verfügung gestellt werden. Auch die Vermarktung soll verändert werden: Mit der Einführung eines AdServers will man den Werbekunden durch die Ausspielung auf allen Streamingdiensten „noch höhere Reichweiten und genaueres Targeting“ ermöglichen, wie es in einem Artikel vom Medienmagazin DWDL zum Thema heißt.

Seven.One Audio, das Unternehmen hinter FYEO, hält unter anderem die exklusiven Rechte an bekannten Podcasts, darunter auch die Produktionen „Baywatch Berlin“ und „Mord auf Ex“. Seit Monatsbeginn vermarktet die Firma auch den von Studio Bummens produzierten Podcast „Apokalypse & Filterkaffee“ von Micky Beisenherz. FYEO ist derzeit noch im deutschen App Store zu finden (App Store-Link), wie lange die App jedoch dort noch angeboten wird, ist fraglich.

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Kommentare 5 Antworten

  1. Geld verbrannt. Da gehören die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen, was bei so etwas nie passiert. Wer hat denn ernsthaft an die Wirtschaftlichkeit von so einem Dienst geglaubt?

  2. Das ding war von vorneherein zum scheitern verurteilt. Dafür waren die widerstände im managment zu groß. Man merkte auch die halbherzigkeit der sache an den gesetzten werbeblöcken, die die zielgruppe eigentlich nicht erreichte.

    Gut,
    Wer setzt sich vor ein radio und hört sich hörspiele an. DAS erkannte der rundfunkt schon vor jahrzehnten und ließ das kind sterben.
    Man versuchte dann komiker (otto zum bleistift) auf langspielplatte und für damals klappte das auch. Heute im videozeitalter läuft sowas nicht mehr.

    Jetzt heißt das kind podcast. Man sollte meinen, dass man aus der vergangenheit gelernt hätte? ! Anscheinend nicht.

      1. Ja Podcast wird seit Jahren versucht zu monetisieren ohne Erfolg.

        Nachfrage gibt es letzte Zeit immer mehr da viele bei duschen, kochen, Autofahren oder nebenbei arbeiten Podcast hören.

        Ich höre gerne Podcast aber ich würde auf kein Fall noch ein weiteres Abo bezahlen.

  3. FYEO… Demnächst bei Apple Podcast+ ?

    Ganz ehrlich auch Joyn wäre längs offline wenn die auf einmal nur noch Geld Verlagen würden.

    Nicht mal die Mütter von die Produzenten würden ein Cent dafür zahlen.

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