Immer wieder sind es die gleichen Meldungen: Messenger und Programme übertragen Nachrichten unverschlüsselt – mit iCrypter soll man genau das ändern können.
iCrypter (App Store-Link) wurde vor wenigen Tagen als Universal-App veröffentlicht und soll die Sicherheit der eigenen Daten im Internet erhöhen. Mit der aktuell zum Einführungspreis in Höhe von 1,79 Euro erhältlichen App kann man Texte und Bilder verschlüsseln, über viele verschiedene Wege versenden und dann Mithilfe von iCrypter und einem Passwort wieder entschlüsseln.
Die Funktionsweise von iCrypter ist denkbar einfach: Man gibt einen Text ein, hängt ein Foto oder Video an und drückt dann auf den Schlüssel, um die Verschlüsselung zu aktivieren. Außerdem kann man die Nachricht automatisch mit Diensten wie WhatsApp, Mail, SMS oder Facebook versenden.
Der Empfänger bekommt dann nur noch einen Buchstabensalat, den er mit Hilfe der iCrypter-App entschlüsseln kann. Praktischerweise werden die Daten mit einem iOS-internen Link gesendet, damit man mit einem Klick auf den verschlüsselten Text automatisch zu iCrypter gelangt und nur noch das geheime Passwort eingeben muss.
Technisch mag iCrypter auf jeden Fall gut funktionieren und auch der 256-Bit AES Algorithmus (Advanced Encryption Standard) gilt als sicher, solange man ein sicheres Passwort verwendet. Aus praktischer Sicht stelle ich mir jedoch die Frage, ob der normale Nutzer tatsächlich Nachrichten übermittelt, die so sensibel sind, dass man sie auf diese Art und Weise verschlüsseln muss. Zumal zum Beispiel iMessage-Nachrichten ohnehin verschlüsselt werden und nicht einmal von Apple selbst mitgelesen werden können. Ich persönlich habe für Programme dieser Art jedenfalls keinen praktischen Nutzen.
Abschließend daher die Frage an euch: Ist die Nutzung von Apps wie iCrypter für euch interessant und führt für euch immer mal wieder kein Weg daran vorbei, eine Nachricht verschlüsselt zu übermitteln? Über Anwendungsbeispiele, Anmerkungen und Meinungen freuen wir uns in den Kommentaren. Vielleicht hat ja jemand von euch genau so eine App gesucht?
Ich denke es ist auch zu unpraktisch, da jeder die App bräuchte!
Danke an Appgefahren für die INFO 🙂
„Unpraktisch“ ist es nur bedingt, denn würden beide Parteien nicht dieselbe App verwenden bzw. bräuchten diese nicht, würden die verschlüsselten Nachrichten über einen Server gehen (bspw. so wie bei Facebook, Skype, etc.).
Dort könnten die Server wieder kompromittiert werden oder Backdoors errichtet werden und der Schutz wäre dahin.
iCrypter scheint hier genau anzusetzen und diese Lücke zu schließen. Gerade wenn man mal ein paar geheime/wichtige Dinge an seinen Empfänger senden will ist die App praktisch… ich werde sie gleich testen.
Funktioniert einwandfrei und sieht gut aus.
Die Selbstzerstörungsfunktion ist cool! Weitere Tests folgen….
Prinzipiell gehört eigentlich alles verschlüsselt, was nicht in die Hände von Prism und Tempora gelangen soll ;))
Und wie bitte wird das „geheime“ Passwort übertragen? Per Mail, SMS, Telefon? Alles unsichere Methoden. Damit nicht mehr als eine nette Spielerei und das Geld nicht wert. Sicherheit vortäuschen ist ja noch schlimmer als Unsicherheit. Warum nicht gleich PGP?
@laber(iOS): Das ist ja das geniale; das Passwort wird von iCrypter gar nicht erst übertragen, sondern nur der chiffrierte Text.
Sender & Empfänger einigen sich auf ein Kennwort bspw. mündlich in der Uni, im Café, usw. Dieses Kennwort wird dann zur Verschlüsselung in das iCrypter-Kontakbuch eingetragen und zur Verschlüsselung des Textes direkt auf dem Gerät angewendet.
Der Empfänger kennt das geheime Kennwort und kann somit wieder entschlüsseln.
Dann können Terroristen endlich Aufatmen.
@Silb (Mobile): Nach dem ganzen Theater mit PRISM & Co. sehe ich das anders, aber natürlich hast Du auch recht.
Die brauchen nun wirklich keine offizielle Endkunden-App für sowas. Also ehrlich…
Zitat: Ist die Nutzung von iCrypter für Euch überhaupt interessant?
Fabi, Fabi, ich fange an, an dir zu zweifeln – liest du keine Zeitung, verfolgst du keine Nachrichten???
Edward Snowden, schon mal gehört?
Mann, Mann, Mann!
Afaik ist das die von iOS bereitgestellte Cryptofunktion.
Wenn man sich mal die Bedingungen anschaut, die für eine App mit eigener Verschlüsselung im Apple Store gelten, kann man davon ausgehen, dass es dort eine Backdoor gibt. Ist aber nur so ein Gedanke 😉
Das ist alles für pubertierende Mädchen, die ihre Geheimnisse vor den Eltern schützen wollen. Doch glaubt doch nicht, dass es ein Problem für die Geheimdienste dieser Welt darstellt den Code zu knacken…