JBL Live Pro+: True Wireless In-Ears mit adaptiver Geräuschunterdrückung im Test

AirPods Pro-Alternative ausprobiert

Wenn es um die tägliche Musikbeschallung geht, leisten mir meine AirPods Pro schon seit längerer Zeit hervorragende Dienste. Sicherlich gibt es InEar-Kopfhörer, deren Klang noch ausgewogener, audiophiler oder klarer klingt, aber für meine Zwecke und den täglichen Einsatz haben sich die weißen Apple-Stöpsel als sehr praktisch und bequem herausgestellt.

Konkurrenz aus dem eigenen (Beats-)Haus gab es erst kürzlich mit den Beats Studio Buds, die Kollege Freddy in seinem Testbericht genauer unter die Lupe genommen hat. Aber auch andere Hersteller haben bekanntlich schöne Töchter… oder Kopfhörer. Mit aktuellen Preisen ab 156 Euro liegen die nun von mir ausprobierten JBL Live Pro+ auch etwa in der gleichen Schublade wie die angesprochenen Beats Studio Buds. Je nach Farbvariante sind die JBL-InEars momentan bei Saturn ab 155,99 Euro zu haben und werden bei kostenlosem Versand binnen 2-3 Tagen nach Hause geliefert. Alternativ ist auch eine Abholung vor Ort im Markt möglich.


Auch hinsichtlich der Features müssen sich die JBL Live Pro+ nicht hinter der Konkurrenz der AirPods Pro und Beats Studio Buds verstecken: Bis zu 7 Stunden Wiedergabe mit einer Akkuladung sowie weitere 21 Stunden über das Ladecase, kabelloses Aufladen per Qi für das Case, Schnellladefunktion (5 Minuten Aufladen für eine Stunde Wiedergabe), 11 mm-Lautsprechertreiber, adaptives Noise Cancelling, Smart Ambient- und TalkThru-Modus, insgesamt sechs Mikrofone mit Geräusch- und Windabschirmung bei Gesprächen, Integration von Google Assistant und Amazon Alexa zur Steuerung, Bluetooth 5.0 und Wasserresistenz nach IPX4.

JBL Headphones-App hilft bei weiterer Personalisierung

Ich habe die JBL Live Pro+ in der weißen Farbvariante nun einige Wochen ausprobieren können und kann daher einen ersten Eindruck, auch im direkten Vergleich zu meinen AirPods Pro, vermitteln. Der Lieferumfang der True Wireless-InEars von JBL enthält neben den beiden Ohrhörern auch das farblich passende Ladecase, ein kurzes USB-C-auf-USB-A-Ladekabel, insgesamt fünf Paar Silikonstöpsel in verschiedenen Größen und den üblichen Papierkram wie Garantiebestimmungen und Kurzanleitung.

Das mitgelieferte Ladecase ist etwas schmaler, dafür aber auch dicker als das Case meiner AirPods Pro, verfügt dafür aber über ein weniger anfälliges mattes Finish und eine dreistufige Akkustatus-Anzeige. Auch die Ohrhörer selbst sind etwas voluminöser als die AirPods Pro, kommen aber mit einem identischen „Stäbchen“-Design daher und sitzen beim ersten Anprobieren überraschend gut in meinen eher kleinen Ohren samt schmaler Gehörgänge. Das Koppeln per Bluetooth ist schnell erledigt, indem die Ohrhörer nach dem ersten kompletten Aufladen aus ihrer Ladebox entnommen werden. Sie tauchen dann in der Bluetooth-Liste unter iOS auf und können direkt mit dem Gerät verbunden werden.

Wer möchte, kann sich auch die JBL Headphones-App (App Store-Link) herunterladen, um die JBL Live Pro+ weiter personalisieren zu können. Dort lässt sich unter anderem ein Passform-Test absolvieren, die Firmware der InEars aktualisieren, die Gesten zur Steuerung am Ohrhörer anpassen und auch das adaptive Noise Cancelling individuell einstellen. Ebenfalls möglich ist es, spezielle Presets für die Audio- oder Videowiedergabe auszuwählen, um so beste Synchronisation und Audioqualität zu bekommen, und einen Equalizer anzupassen.

‎My JBL Headphones
‎My JBL Headphones

Steuerung am Ohrhörer reagiert sehr empfindlich

Im Alltag ist der JBL Live Pro+ ein durchaus angenehmer Begleiter beim Musikhören unterwegs oder auf dem heimischen Sofa. Die Lautstärke ist völlig ausreichend, und über entsprechende Tipp-Gesten auf dem linken oder rechten Ohrhörer kann die Wiedergabe oder der Klangmodus mit ANC und Co. bestimmt werden. In meinem Fall musste ich allerdings auch feststellen, dass die Ohrhörer sehr empfindlich auf das Antippen reagieren: Während eines Spaziergangs mit den JBL Live Pro+ in den Ohren fing es plötzlich in Strömen an zu regnen, und ich setzte meine Kapuze der Jacke auf. Offenbar berührte die Kapuze zwischendurch immer einmal wieder leicht den linken Ohrhörer, der dann lustig piepte und gefühlt alle 10 Sekunden zwischen Ambient Aware- und Geräuschunterdrückungs-Modus hin- und herwechselte. Nach kurzer Zeit war ich davon bereits so genervt, dass ich die InEars abnehmen musste.

Die Geräuschunterdrückung funktioniert tatsächlich wirklich gut und kann in der JBL-App auch in drei verschiedenen Modi eingerichtet werden – Alltags-, Reise- und Aktiver Modus. Allen drei Modi ist ein leicht hörbares Grundrauschen gemein: Beim Hören von Musik fällt dies kaum auf, im Zustand ohne jegliche Wiedergabe hört man das Rauschen allerdings schon. Anders als bei den AirPods Pro gibt es auch keine Funktion zur Druckentlastung, so dass man sich mit dem ANC-Modus des JBL Live Pro+ manchmal sehr „eingezwängt“ fühlt und auch die Ohrhörer im Ohr merkt. Im Ambient Aware- bzw. TalkThru-Modus hingegen wirkt der Kopfhörer deutlich angenehmer und modusbedingt offener. Große Unterschiede konnte ich zwischen dem Ambient Aware- und dem TalkThru-Modus jedoch nicht ausmachen. Ersterer lässt einen die Umgebung besser wahrnehmen, TalkThru eignet sich für Gespräche und Durchsagen, ohne die Ohrhörer abnehmen zu müssen. Auch im Vergleich mit meinen AirPods Pro kommt das Pendant von JBL nicht ganz an die ANC- und Mithör-Qualität von Apple heran. Hier ist die Klarheit der Umgebung nochmals besser bzw. die Abschirmung von Umgebungsgeräuschen stärker.

Deutlich basslastiger als die AirPods Pro

Soundtechnisch legt JBL bei den eigenen Produkten Wert auf den sogenannten „JBL Signature Sound“, der von einer lebendigen, eher basslastigen Charakteristik geprägt ist. Im Standard-Modus ohne eingestellten Equalizer liefern die InEars einen klaren, warmen Sound, der im direkten Vergleich mit den AirPods Pro mehr Tiefen aufweist, aber auch dadurch bedingt kleinere Feinheiten in den Höhen vermissen lässt. Der Bass ist beim JBL-Modell deutlich stärker ausgeprägt. Das dürfte einigen Musikfans durchaus entgegenkommen, mir persönlich ist das eher ausgewogen angelegte Klangprofil der AirPods Pro lieber. Bei der Wiedergabe fällt zudem auf, dass der Sound gedrungener als bei den AirPods Pro wirkt, dort bekommt die Musik einen offeneren und weniger einzwängenden Charakter.

Das Fazit für die JBL Live Pro+ fällt daher abschließend gar nicht so leicht: Im Hinblick auf die Features und Ausstattung machen die True Wireless-InEars einen sehr guten Eindruck, und auch der Sound kann als hochwertig und dem Preis angemessen betrachtet werden. Im direkten Contest mit den AirPods Pro, die aktuell auch für etwa 185 Euro zu haben sind, gibt es jedoch einige Abstriche in der ANC- und Ambient-Qualität hinzunehmen. Wer allerdings bei den AirPods Pro bisher einen kräftigeren Bass vermisst hat, sollte sich diese Alternative durchaus einmal ansehen.

JBL Live Pro+

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Kommentare 2 Antworten

  1. Könnt ihr einen Vergleich zu den Anker Soundcore Liberty air pro 2 ziehen? Die wären ja preislich in der Nähe, sogar noch etwas günstiger.

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