(Update) Joyn Messenger für iOS: Fehlstart im App Store

Seit heute lässt sich Joyn in Deutschland auch mit iOS nutzen. Über den Nutzen des neuen Nachrichten-Dienstes darf man sich aber streiten.

Update um 9:40 Uhr: Mittlerweile wurde uns offiziell bestätigt, dass es sich um eine nicht geplante Veröffentlichung handelt. Die „falsche“ Joyn-App wurde schon wieder aus dem Store entfernt. Noch in diesem Monat soll aber die finale und nicht mit der kurzzeitig verfügbaren Version vergleichbare App veröffentlicht werden.


„joyn macht die tägliche Kommunikation zu einem ganz besonderen Erlebnis. joyn bringt Dich und all Deine Kontakte noch näher zusammen. Telefonieren und chatten sowie das Austauschen von Videos, Fotos und Dateien werden ganz einfach kombiniert“, heißt es über den neuen Dienst, der in Deutschland gemeinsam von der Telekom und Vodafone gestartet wurde. Es soll sich um einen SMS-Ersatz handeln – oder besser gesagt um Konkurrenz für den viel diskutierten WhatsApp Messenger.

Bereits heute Morgen machte die Schlagzeile rund um den iOS-Start von Joyn die Runde, zahlreiche Blogs berichteten und Nutzer mailten uns. Alles dreht sich um die neu erschienene App, die so neu aber gar nicht ist: joyn app (App Store-Link) war schon im vergangenen Jahr kurzzeitig verfügbar und wurde heute erneut freigeschaltet.

Beim Blick in den App Store fragt man sich sofort, ob es sich hierbei tatsächlich um eine offizielle App der Telekom oder Vodafone handelt. Die Beschreibung ist nur auf Englisch verfügbar, auf den Screenshots wird Portugiesisch geschrieben. Zudem wird als Entwickler WIT-Software angegeben, ein Unternehmen mit Sitz in Kalifornien und Portugal.

Vodafone bestätigte uns, dass es sich beim Entwickler tatsächlich um die Firma handelt, die mit der Entwicklung der App beauftragt wurde. Beschreibung und auch Screenshots sollen aber nicht dem entsprechen, was eigentlich für den deutschen Markt bestimmt war. Interessant: Aufgrund der überarbeiteten App Store-Regelungen ist es notwendig, ein Update für die App einzureichen, um die Screenshots zu ändern. Das dürfte rund eine Woche dauern, genauere Informationen will man uns noch zukommen lassen.

Insgesamt bezweifle ich an dieser Stelle aber stark, dass sich Joyn überhaupt durchsetzen wird. Bisher machen nur Telekom und Vodafone mit, o2 will später folgen und E-Plus ist gar nicht dabei. Zudem muss man direkt Kunde beim Anbieter sein, um den Dienst nutzen zu können. Nutzer kleinerer Provider wie Congstar oder Five können joyn überhaupt nicht verwenden.

Wir halten fest: Ein klassischer Fehlstart mit einer App, die nicht gerade modern aussieht und einen eher unseriösen Eindruck erweckt. Und auch in Zukunft steht dem Projekt joyn noch viel Arbeit bevor, um eine wirkliche Konkurrenz für den Platzhirschen WhatsApp zu werden.

Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Bei Käufen über diese Links erhalten wir eine Provision, mit dem wir diesen Blog finanzieren. Der Kaufpreis bleibt für euch unverändert.

Anzeige

Kommentare 14 Antworten

  1. Ich persönlich finde, dass das Projekt ne Chance verdient hat. Leider ist das einzig charmante daran, dass joyn den deutschen Datenschutzrichtlinien unterliegt. Das ist für mich dann aber unter vielen Nachteilen leider der einzige Vorteil.

  2. Ne klassische Totogeburt!!! Eplus und Tochtergesellschaften wie Congstar nicht dabei. Wie soll das klappen??? Das Geld für die Entwicklung wäre als Spende besser angelegt gewesen.

  3. Update um 9:40 Uhr: Mittlerweile wurde uns offiziell bestätigt, dass es sich um eine nicht geplante Veröffentlichung handelt. Die „falsche“ Joyn-App wurde schon wieder aus dem Store entfernt. Noch in diesem Monat soll aber die finale und nicht mit der kurzzeitig verfügbaren Version vergleichbare App veröffentlicht werden.

  4. An sich ist joyn ja nicht schlecht, insbesondere deshalb, weil die verbrauchten Datenmengen nicht auf das Datenvolumen angerechnet werden.
    Nachdem die Telekom aber bereits letztes Jahr die Einführung verschieben musste und es nunmehr erneut zu einem weiteren Fehlstart gekommen ist, bezweifle ich, dass das noch etwas wird. Auch die obigen Argumente (Nichtteilnahme von O2/E-Plus und anderen Providern) spricht tatsächlich für eine Totgeburt.

  5. ich halte noch immer alles, was nur via Internet funzt, für sinnlos…
    Mein Kollege z. B. hat keine Datenflat.
    Daher ist er mit seinem WhatsApp nur erreichbar, wenn er im WLan ist…
    Totaler Unsinn !

    1. Er hat ein Smartphone ohne Internet-Flat? Was macht ein Smartphone ohne Internet für einen Sinn, richtig überhaupt gar keinen.

    1. Nicht jeder will ständig online sein! War ich auch eine lange Zwit nicht. Ich kam wunderbar damit zurecht, möchte meine Datenflat jetzt aber auch nicht mehr hergeben!

      Zu joyn: wer Bitteschön möchte das nutzen, wenn er nicht alle Netze erreichen kann? Vor allem solange es Anbieter wie Whatsapp gibt.

  6. Schön! Für mich als Telekom-Kunde zumindest 😉

    Weiß jemand, wie es mit der Joyn-Verfügbarkeit im EU-Ausland aussieht? Also nicht, ob ich im Ausland Joyn nutzen kann, sondern ob ausländische Mobilfunkanbieter ebenfalls am Start sind.

  7. Ich bin sehr neugierig auf joyn und warte schon lange, bis es endlich die iOS App dafür gibt. Und ja, die Vorteile sehe ich auch klar im Datenschutz und in der Nichtanrechnung des Traffics auf das HighSpeed-Volumen des Mobilfunkvertrags. Dennoch sehe ich joyn bisher nicht als ernstzunehmende Alternative zu WhatsApp & Co. Es fehlt bereits im Inland an der Unterstützung aller Mobilfunkbetreiber – was ist dann erst mit dem Ausland? Außerdem weiß jeder Facebook- oder iMessage-User die Vorteile des Tippens auf einer richtigen Tastatur zu schätzen, weil diese Messenger auch an richtigen Rechnern funktionieren! Joyn wird sich aber genau wie Whatsapp auf Smartphones beschränken. Sind also schon zwei Minuspunkte im Elementarbereich!
    Ich empfehle daher die Messenger mySMS und AppMe zu unterstützen. Die sind noch ziemlich neu und daher noch nicht perfekt, aber schon sehr weit. Und nur diese werden kurz- oder spätestens mittelfristig alle Geräte und alle Betriebssysteme unterstützen, kostenlos und international sein, sowie EU-Datenschutz unterliegen. Denn mySMS speichert in Österreich und AppMe in Deutschland. Besser geht’s nicht!
    Für Datenschutz-Fanatiker empfehle ich zudem die iPhone App „Threema“. Die wird für all das noch etwas länger brauchen, bietet aber erstaunliche Funktionen an und könnte noch eine gute Entwicklung hinlegen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Copyright © 2024 appgefahren.de