Midland XTC-400 im Test: Was taugt die GoPro-ActionCam-Alternative?

Spannende Positionskämpfe im Motorsport, rasante Singletrails auf dem Mountainbike oder Aufnahmen aus der Heckperspektive im Kajak: ActionCams erfreuen sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit.

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Die aktuellen Versionen der handlichen Outdoor-Begleiter bieten mittlerweile eine Fülle von nützlichen Funktionen: WLAN und Fernbedienung per App, hohe Bildraten für Slow-Motion-Aufnahmen, durchdachte Zubehörlösungen für die Befestigung oder eine gut funktionierende Bildstabilisierung gehören bei den Top-Modellen der konkurrierenden Hersteller mittlerweile zum Standard. Wir haben uns die XTC-400 von Midland (Amazon-Link) näher angesehen und zu unseren Outdoor-Aktivitäten mitgenommen.


Durchdachtes Zubehör im Lieferumfang

Zum Lieferumfang der 8,9 cm langen und 133 g schweren Kamera gehören neben der XTC-400 selbst, dem 1700 mAh fassenden Akku auch ein USB-Kabel, ein solides, bis zu 85 m wasserdichtes Gehäuse sowie zwei spinnenförmige Halterungen, die aufgeklebt werden können. Damit bietet das Basispaket bereits die Grundausstattung, die XTC-400 auf glatten Oberflächen zu befestigen. Darüber hinaus offeriert Midland ein umfangreiches Sortiment von verschiedenen Halterungssystemen, die Montage der Kamera an die persönlichen Bedürfnisse anzupassen.

Die uns zur Verfügung gestellten Muster einer Lenkerhalterung fürs Fahrrad und der Saugnapfhalterung für glatte Oberflächen (z.B. Surfboards, Kajaks oder Fensterscheiben) konnten überzeugen: Sie sind aus wertigem Kunststoff gefertigt und vermitteln den Eindruck, dass die Kamera auch wirklich fest sitzt. Zudem ist die Kamera selbst, wie auch das wasserdichte Gehäuse, mit einem Standard-Stativgewinde ausgerüstet – das ermöglicht die Verwendung von Universalzubehör, wie z.B. Stativen oder Haltestäben aus dem Digitalfotobereich.

Drahtlose Bedienung der ActionCam über kostenlose App

Einstellungen an der Kamera sind auf zwei verschiedene Weisen möglich: unter der Batteriefachabdeckung auf der Rückseite der Kamera verbergen sich kleine Schalter für Bildrate, Nachtbildfunktion und WLAN-Modus. Die App Action Connect (App Store-Link), die ausschließlich in englischer Sprache vorliegt und kostenlos aus dem Appstore bezogen werden kann, ist für diese Zwecke der passende Gegenpart auf dem iPhone. Die drahtlose Bedienung bietet sich besonders in Situationen an, in denen ein direktes Einschalten der Kamera nicht möglich ist, z.B. bei der Außenmontage auf einem Fahrzeug. Zudem bietet dieser Betriebsmodus eine – wenn auch leicht verzögerte – Livebildansicht, die ein problemloses Ausrichten der Kameraperspektive ermöglicht.

Das Design der App ist insgesamt recht nüchtern gehalten, bietet aber alle notwendigen Features. Neben den Einstellungen für die Bildrate wurde auch an praktische Details gedacht: So kann beispielsweise die Empfindlichkeit des Mikrofons verändert werden. Dieses Feature ist vor allem dann praktisch, wenn z.B. in windigen Umgebungen oder während der Fahrt gefilmt wird.

Großer Schalter vereinfacht Handling mit Handschuhen

Kommen wir zum wesentlichen einer Kamera: Dem Handling bei der Aufnahme und der Bildqualität. Die XTC-400 wartet mit der Bildauflösung 1080p mit einer Framerate von bis zu 30 Bildern pro Sekunde auf. Im reduzierten HD-Modus von 720p sind bis zu 60 Bilder pro Sekunde möglich – eine gute Grundlage für Sportaufnahmen. Hier steht das derzeitige Top-Modell von Midland auf der gleichen Stufe wie das Einsteigermodell Hero3 White Edition des Konkurrenten GoPro, das vergleichbare Features in diesem Punkt aufweist. Allerdings bietet die Fotofunktion der XTC-400, die u.a. auch Serienbildaufnahmen über die App bietet, eine höhere Auflösung als die der GoPro: hier sind 12 Megapixel statt 5 möglich.

Ebenfalls punkten kann unser Testmodell mit zwei Detaillösungen, die sich in unserem Praxistest als äußerst nützlich erwiesen haben: der große Schalter auf der Oberseite der Kamera, der auch auf dem mitgelieferten, wasserdichten Gehäuse vorhanden ist und entweder direkt die Aufnahme startet oder den WLAN-Modus aktiviert, lässt sich auch gut mit Handschuhen bedienen. Mountainbiker, Snowboardfahrer oder Motorradfreunde werden diesen Aspekt zu schätzen wissen. Das Objektiv der XTC-400 und damit das Bild im Verhältnis zum Gehäuse ist zudem bis zu 270 Grad drehbar – praktisch, wenn die Kameraperspektive zwischendurch gewechselt werden soll und dafür kein Umbau der Halterung nötig ist.

Midland XTC-400 zeigt sich nur bei Tageslicht von der besten Seite

Die Bildqualität der Midland XTC-400 weist bei Helligkeit keine Schwächen auf und ist ausreichend scharf. Wie im angefügten Testvideo ersichtlich, lassen sich mit dem Weitwinkelobjektiv von bis zu 170 Grad im Seitenverhältnis 16:9 eindrucksvolle Aufnahmen einfangen. Der eingebaute Bildstabilisator funktioniert gut und führt bei Szenen mit viel Bewegung zu verwacklungsarmem Bildmaterial. Ein offensichtliches Rauschen ist bei hellen Lichtverhältnissen oder Tageslicht nicht vernehmbar.

Dies ändert sich allerdings, wird die Kamera in der Dämmerung oder nachts betrieben. Der zuschaltbare Nachtbildmodus schafft hier nur bedingt Abhilfe. Aber: schwaches Licht zeigt auch bei Action-Cams anderer Hersteller die Grenzen der verwendeten, kleinen Sensorgrößen mit geringer ISO-Empfindlichkeit auf. Dies ändert sich erst in aktueller Zeit mit der neuesten Generation der ActionCams im oberen Preissegment, z.B. der GoPro Hero3 Black Edition, die allerdings dann mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 449 Euro zu Buche schlägt.

Fazit: Brauchbare ActionCam zum akzeptablen Preis

Insgesamt lässt sich nach einigen Outdoor-Erfahrung mit der Midland XTC-400 sagen: Die ActionCam schlägt sich im mittleren Segment ihres Kamera-Genres gut. Durch die umfangreichen Zubehöroptionen und das Universal-Stativgewinde sind zudem individuelle Befestigungslösungen möglich. Ihre längliche Bauform und das drehbare Objektiv empfehlen die Kamera z.B. für die seitliche Befestigung an Helmen, welche sich mit rechteckigen Action-Cams im Querformat meistens schwieriger gestaltet.

Beachtet werden sollte allerdings der nicht unwesentliche Aspekt des Zubehörmarktes von Drittherstellern, der beispielsweise für Konkurrenten wie den GoPro-ActionCams um einiges umfangreicher ist. Im Falle der Midland XTC-400 ist man in vielen Fällen auf das angebotene Zubehör des Herstellers selbst angewiesen – oder man greift dank des vorhandenen Standard-Stativgewindes auf Universal-Lösungen zurück.

Wer ein multimediales Werkzeug sucht, das unkompliziert ein brauchbares Bildmaterial von sportlichen Aktivitäten liefert und zudem nicht allzu tief ins Portemonnaie greifen will, sollte sich die XTC-400 genauer ansehen. Das Modell ist momentan ist zu einem Straßenpreis von ca. 200 Euro im Internet zu haben, unter anderem auch bei Amazon (Amazon-Link).

Einen abschließenden kleinen Eindruck in bewegten Bildern bekommt ihr in unserem Testvideo (YouTube-Link) mit der Midland XTC-400, bei dem die ActionCam mit dem Spider Mount, einer Klebehalterung, rückseitig auf einem Kajak montiert wurde.

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Kommentare 2 Antworten

    1. Stimmt, gibt genug Vergleichsvideos von dem Modell vs GoPro. So groß ist der Unterschied nicht, auf jeden Fall nicht in Relation zum 5-fachen Preis der GoPro’s.
      Und zusätzlich noch ein Haufen Zubehör, welches -so meine ich- kompatibel zu GoPro ist.

      Die kommen allmählich auch in den Sättigungsbereich, was die wohl noch in petto haben…

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