Plantronics BackBeat PRO: Herausragender Bluetooth-Kopfhörer mit Noise Cancelling-Funktion

Auf der IFA in Berlin wurde der Plantronics BackBeat PRO erstmals vorgestellt – nun hatten auch wir die Gelegenheit, den OverEar-Kopfhörer ausgiebig zu testen.

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Heutzutage sind Kopfhörer Alleskönner geworden: Neben einer drahtlosen Verbindung zum iDevice fordern die Nutzer auch überdurchschnittliche Bequemlichkeit, umfangreiches Zubehör, aktive Geräuschunterdrückung für ungestörten Musikgenuss sowie eine Freisprech-Funktion zum Annehmen und Beenden von Anrufen. Eines muss gleich schon vorweg gesagt werden: Der Plantronics BackBeat PRO verfügt über all diese Eigenschaften.


Diesen Luxus lässt sich der aus dem kalifornischen Santa Cruz stammende und auf Headsets jeglicher Couleur spezialisierte Hersteller derzeit mit einem Kaufpreis von 185,95 Euro bei Amazon (Amazon-Link) bezahlen, in dem eine Prime-Option für Gratisversand am nächsten Tag bereits inklusive ist. Ob der Plantronics BackBeat PRO diesen Preis wert ist, soll unser kleiner Testbericht zu diesem Modell zeigen.

Schlichte Eleganz, aber massive Ausmaße

Der BackBeat PRO ist gegenwärtig in nur einer Farbvariante erhältlich, und zwar in einem schlichten Schwarz mit edlen Akzenten in Lavendel/Lila. Neben der hochwertig wirkenden Box, in der der OverEar-Kopfhörer geliefert wird, befindet sich neben dem Hauptakteur selbst auch noch ein optionales, knapp 1,50 m langes Kopfhörerkabel in der oben erwähnten Akzentfarbe samt 3,5 mm-Klinkenanschluss, sowie ein ebenfalls in lavendel/lila vorliegendes MicroUSB-auf-USB-Kabel zum Aufladen des Kopfhörers. Sämtliches Zubehör lässt sich in einem zusätzlich beigelegten schwarzen Nylonetui, das im Inneren mit einem weichem, lilafarbenen Plüsch-Inlay versehen ist, aufbewahren oder transportieren.

Gleich beim ersten Auspacken des Plantronics BackBeat PRO wird deutlich: Hier handelt es sich nicht nur um einen gut verarbeiteten, sondern auch um einen sehr massiven Kopfhörer. Das Adjektiv „massiv“ bezieht sich dabei nicht nur allein auf das Gewicht des Produktes, das mit etwa 340 Gramm schon im oberen Bereich der Skala anzuordnen ist, sondern auch auf das Design. Die Ohrmuscheln und der Kopfbügel sind sehr weich und angenehm mit schwarzem Leder sowie einem Memory-Schaum gepolstert. Insbesondere die großen Ohrmuscheln fallen sofort ins Auge und lassen den Kopfhörer beizeiten etwas klobig wirken, insbesondere, wenn er auf den Kopf gesetzt wird – der sogenannte „Mickey-Mouse-Effekt“ kann nicht ausgeschlossen werden. Zusätzlich bedingt durch die Bauart des Platronics BackBeat PRO, in der sich die Ohrmuscheln zwar Richtung Körper eindrehen, aber das gesamte System nicht zusammenfalten lässt, ist der Kopfhörer daher eher als stationärer Musiklieferant als mobil einsetzbare Reise-Headphones anzusehen.

Aktive Geräuschunterdrückung und Bluetooth überzeugen im Test

Sollte man den Plantronics BackBeat PRO allerdings einmal mit auf Reisen, beispielsweise ins Flugzeug oder in die Bahn, mitnehmen, ist insbesondere die aktive Geräuschunterdrückung, auch allgemein als Active Noise Cancelling (ANC) bekannt, ein großes Plus. Ein direkter Vergleich mit anderen Flaggschiffen der Branche, wie etwa den Kopfhörern von Bose, war leider im Rahmen des Tests nicht möglich – einige Berichte im Internet attestieren dem Plantronics BackBeat PRO allerdings hervorragende Eigenschaften. Auch ich war sehr positiv überrascht beim Einschalten der Geräuschunterdrückung über einen Wippschalter an der linken Ohrmuschel. Man sagt, dass Kopfhörer wie der Plantronics BackBeat PRO mit dieser Technik eine Geräuschminimierung um bis zu 30 Dezibel erreichen können. Mein Härtetest mit einer direkt unter meinem Arbeitszimmer befindlichen Baustelle zeigte auf: Noise Cancelling ist etwas sehr feines, und funktionierte im Fall des hier vorgestellten Kopfhörers ausgesprochen gut und effektiv.

Neben der Geräuschunterdrückung verfügt der Plantronics BackBeat PRO zudem über eine erweitere Bluetooth-Verbindungsoption, mittels der gleichzeitig zwei Geräte mit dem Kopfhörer verbunden werden können. So ist es etwa möglich, einen Film auf dem Tablet anzusehen, und bei Eingehen eines Anrufes zum ebenfalls verbundenen Smartphone zu wechseln, um über den Kopfhörer zu telefonieren. Bedingt durch Bluetooth der Klasse 1 ist sogar eine maximale Entfernung zwischen kompatiblen Smartphones/Tablets und dem Kopfhörer von bis zu 100 m möglich. Das Pairing geht schnell über die Bühne und erfolgt wie üblich über die Kopplung mit dem als „PLT_BBTPRO“ in der Bluetooth-Liste aufgeführten Kopfhörer. Zur Anwendung kommt im Plantronics BackBeat PRO der Bluetooth v4.0 + EDR-A2DP-Standard für Audio-Streaming sowie AVRCP für die Kontrolle der Musik, alternativ kann allerdings auch NFC zur Verbindung genutzt werden. Auf iDevices profitiert man zusätzlich von einer Anzeige des aktuellen Batteriestatus neben dem Bluetooth-Symbol.

Automatische Pause-Funktion beim Absetzen des Kopfhörers

A propos Batterielaufzeit: Auch hier kann der Plantronics BackBeat PRO punkten. Liefern andere Bluetooth-Kopfhörer meist eine Akkuladung von etwa 10 bis 12 Stunden, erreicht dieses Modell bis zu 24 Stunden Laufzeit sowie eine Standby-Zeit von bis zu 6 Monaten in einem speziellen DeepSleep-Modus. In unserem Fall war der Akku des Kopfhörers über das mitgelieferte USB-Kabel an einem Mac binnen drei Stunden voll aufgeladen und hielt bei mittlerer Lautstärke die versprochenen 24 Stunden knapp durch.

Besonders praktisch ist hinsichtlich der Bedienbarkeit des Kopfhörers auch ein ganz spezielles Feature, das ich während meines Tests bereits kennen und lieben gelernt habe: Der Plantronics BackBeat PRO unterbricht nämlich automatisch die Audiowiedergabe, sobald man den Kopfhörer absetzt, und setzt selbige fort, wenn der Kopfhörer wieder aufgesetzt wird. Lästiges Herumsuchen an den Bedienelementen oder gar ein In-die-Hand-nehmen des verbundenen Geräts zum Pausieren gehört bei einer Unterbrechung damit der Vergangenheit an. Mittels einer herunterladbaren kostenlosen Plantronics-Software namens „MyHeadset Updater“ kann diese Funktion nicht nur aktiviert, sondern auch entsprechende Sprachausgaben in verschiedenen Sprachen sowie Firmware-Updates für den Kopfhörer eingepflegt werden.

Bequem und klanglich in der Oberliga

Was allerdings noch immer nicht geklärt ist, ist der Komfort und die Soundqualität des Plantronics BackBeat PRO. Auch wenn es angesichts der vielen bereits erwähnten positiven Eigenschaften des Kopfhörers nach Werbung klingt, gibt es auch in diesen Kriterien rein gar nichts auszusetzen, im Gegenteil. Bedingt durch die bereits eingangs erwähnte weiche Polsterung der Ohrmuscheln und des Kopfbügels sowie verhältnismäßig große Ohrpolster mit einem Durchmesser von 9,5 cm (außen) bzw. 5,2 cm (innen) sitzt der Plantronics BackBeat PRO wie angegossen auf dem Kopf. Nichts drückt oder kneift, auch nicht bei mir als Brillenträgerin, und auch nicht nach mehreren Stunden. Ein ähnlich angenehmes Tragegefühl hat mir zuletzt der Sennheiser Momentum, ebenfalls ein OverEar-Kopfhörer, beschert (zum Artikel).

Auch hinsichtlich des Sounds war ich mehr als positiv überrascht, immerhin ist der Hersteller Plantronics eher für Headsets im Office- und mobilen Bereich denn als audiophile Manufaktur bekannt. Was der Plantronics BackBeat PRO allerdings zu leisten vermag, gehört eindeutig zur Oberklasse auf dem OverEar-Kopfhörer-Markt. Warme, weiche Bässe mit leichter Akzentuierung, wunderschön ausbalancierte, nie zum Klirren neigende Höhen und damit verbundene ausbalancierte Mitten sorgten bei mir für jede Menge Hörgenuss in allen Genres. Egal, ob ich mich durch House-Playlists, Folk- und Jazz-Combos oder ein Klassik-Album höre – der Plantronics BackBeat PRO überzeugt in allen Klassen durch fein abgestimmten, kristallklaren Sound, der einfach nur Spaß macht. Sicherlich ist das Klangbild nichts desto trotz von subjektiver Empfindung und eher Consumer-orientiert, was aufgrund der oben beschriebenen Charakteristika und der Umsetzung aber absolut nicht als Nachteil anzusehen ist.

Positives Fazit und eine mobile Alternative

Als Fazit bleibt uns daher nur festzuhalten: Wer bereit ist, die knapp 190 Euro in einen Bluetooth-Kopfhörer samt aktiver Geräuschunterdrückung und einigen innovativen Funktionen zu investieren, wird garantiert nicht enttäuscht werden und bekommt zu diesem Preis einen der besten Produkte seiner Klasse. Entscheiden sollte man vor einem Kauf allerdings selbst, ob man mit einem eher groß bemessenen Kopfhörer leben kann, der sich nicht zusammenfalten lässt. Ist dieser Aspekt ein Ausschlusskriterium, empfehlen wir als Alternative immer wieder gern den Jabra REVO Wireless (Amazon-Link), der sich klein zusammenlegen lässt, aber ein OnEar-Modell ist. Weitere Informationen, inklusive einer interaktiven Demo und ein Produktvideo zum hier vorgestellten Plantronics BackBeat PRO finden sich auf der Produktseite des Herstellers.

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Kommentare 10 Antworten

    1. Steht im Artikel: Direkte Vergleiche zu anderen Kopfhörern, beispielsweise von Bose, konnten wir leider nicht ziehen. Den Bose QuietComfort 15 habe ich persönlich noch nicht testen können.

    2. Wired.com hat den Plantronics als bessere Alternative bezeichnet. Ich nutze ihn auch schon seit ein paar Wochen und will ihn nicht mehr missen. Kann den (übrigens sehr gut geschriebenen) Artikel nur bestätigen und möchte noch hinzufügen, dass der Kopfhörer sich auch bei Rock und Metal hervorragend schlägt 🙂

  1. Und wieder ein mustergültig ausführlicher und stilistisch perfekt geschriebener Test von Mel, der besten Journalistin im Team. Danke.

      1. Hallo Mel,

        ich versuche den Backbeat Pro mit dem Mac zu pairen, klappt leider nicht. Der Support empfiehlt dafür einen Dongle (100 Euro), aber ich habe auch schon gehört, dass es ohne gehen soll, nur wie?

  2. Wie sieht es denn aus, wenn man mit den Kopfhörer laut Musik hört? Hören dann alle anderen automatisch mit oder sind das geschlossene Kopfhörer?

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