Auch wenn unterwegs Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung eine Wohltat sind – der SOUL Loop kann auch ohne diese Eigenschaft ein toller Reisebegleiter sein.
Bereits in der Vergangenheit haben wir euch einige Modelle des Herstellers SOUL Electronics vorgestellt, diese waren allerdings im OverEar-Segment und in einer anderen Preiskategorie als der nun hier zur Sprache kommende SOUL Loop angesiedelt. Seit einigen Wochen liegt ein schwarzes Modell des SOUL Loop auf unserem Schreibtisch und konnte in dieser Zeit ausgiebig in verschiedenen Situationen von uns getestet werden.
Erhältlich ist der leichte und sehr kompakt designte OnEar-Kopfhörer in insgesamt vier verschiedenen Farben zu Preisen von etwa 100 Euro, unter anderem bei Amazon. Neben zwei schlichten Modellen in schwarz und weiß gibt es außerdem auch noch ein peppiges, türkis-gelbes Exemplar sowie eines in schwarz-pink, das vor allem weiblichen Fans gefallen dürfte. Je nach Ausführung zahlt man derzeit zwischen 99,00 Euro (schwarz-pink) und 104,94 Euro (schwarz/türkis-gelb) für die einzelnen Farbvarianten (Amazon-Link), inklusive einer kostenlosen optionalen Prime-Lieferung am nächsten Werktag.
Der SOUL Loop-OnEar-Kopfhörer wiegt nur so viel wie ein iPhone 6
Beim ersten Auspacken des SOUL Loop fällt gleich auf: Wow, in diese kleine Transporttasche soll ein ausgewachsener OnEar-Kopfhörer passen? Neben einem abnehmbaren, flachen 3,5mm-Klinkenkabel von 1,2 m Länge samt integriertem Mikro und One-Button-Fernbedienung befindet sich nämlich neben dem Kopfhörer selbst auch ein kleines Täschchen samt Reißverschluss, Karabinerhaken und „SOUL“-Logo auf der Oberseite im Lieferumfang, in das sich der SOUL Loop klein zusammenklappen und platzsparend im Gepäck verstauen lässt. Die Maße dieses Pakets betragen nur ca. 17 x 12 x 5,5 cm. Auch das Gewicht des Kopfhörers selbst liegt bei verhältnismäßig federleichten 130 Gramm, vergleichbar mit dem iPhone 6 (129 Gramm) – was sich auch beim Tragen auf dem Kopf angenehm bemerkbar macht.
Auch als Brillenträgerin habe ich ansonsten mit vielen OnEar-Kopfhörern so meine lieben Probleme – viele Modelle kneifen nach einiger Tragezeit unangenehm, weil das Ohrpolster den Brillenbügel an den Kopf drückt. Mit dem SOUL Loop besteht diese Gefahr praktischerweise nicht: Die beiden verhältnismäßig kleinen Ohrhörer des Kopfhörers liegen nur auf der Ohrmuschel auf, umschließen sie aber nicht, und verfügen auch nicht über wulstige runde Polster, die zu einem Drücken an der Brille führen können. Nach einigen Probewochen komme ich als Brillenträgerin daher zu dem Fazit: Für Menschen mit Nasenfahrrad ist der SOUL Loop besonders empfehlenswert. Einziger Nachteil dieser relativ kleinen Ohrhörer-Konstruktion: Die Abschirmung von Außengeräuschen ist naturgemäß nicht so gut wie bei anderen OnEar-Kopfhörern mit dickeren runden Polstern.
Ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis: Qualität und Klang zufriedenstellend
Neben der Passform mit kleinen, aufliegenden Ohrhörern ist auch das Design des SOUL Loop für einen Kopfhörer seiner Bauweise ungewöhnlich. Die eher sportlich-consumer-orientierte Aufmachung kommt mit einer hochglänzenden Klavierlack-Optik samt gestepptem schwarzen Polster am Kopfbügel sowie einem großflächigen „SOUL“-Logo an beiden Seiten des Kopfhörers daher. In der von uns gewählten schwarzen Variante hält sich die Auffälligkeit dieses Schriftzuges noch in Grenzen, bei den anderen bunten Modellen in türkis und schwarz-pink sticht das Firmenemblem deutlich sichtbarer hervor – das muss man mögen, oder greift eben zu den schlichteren Farben.
Die Kopfhörer von SOUL Electronics sind sicherlich nicht im ausgewogenen Studio-Segment anzusiedeln und gerade auch in dieser Preisklasse wohl keine Produkte für audiophile Klangenthusiasten. Im Vergleich zu den bereits von uns getesteten OverEar-Modellen, eines davon, der SOUL Jet, sogar mit aktiver Geräuschunterdrückung, ist der SOUL Loop allerdings überraschend linearer und angenehmer vom Klangbild einzuordnen, obwohl dieser definitiv in einem niedrigeren Preissegment angelegt ist. Bei unseren Testläufen, sprich stundenlangem Musik hören in den unterschiedlichsten Genres, erlebten wir einen zwar definitiv mit ordentlichem Bass versehenen Sound, der allerdings trotzdem präzise Mitten und klare Höhen lieferte – und zudem für seine geringen Maße über eine erstaunliche Lautstärke verfügte. Lauter als bis auf 2/3 der maximalen Lautstärke musste und würde ich den SOUL Loop nie aufdrehen, danach kann es richtig unangenehm für die Lauscher werden.
Insgesamt fällt unser Fazit des klein zusammenklappbaren OnEar-Kopfhörers aber definitiv positiv aus: Kann man sich für das ungewöhnliche Design in Klavierlack-Optik und die kleinen Ohrhörer mit vergleichsweise geringer Außenabschirmung begeistern, bekommt man für um die 100 Euro einen consumer-orientierten, aber trotzdem hochwertig klingenden OnEar-Kopfhörer, der vor allem auch Brillenträgern oder Vielreisenden gefallen dürfte. Lediglich Menschen mit großen Köpfen sollten vorher ausprobieren, ob sich die an beiden Seiten größenverstellbaren Ohrbügel mit den eigenen Maßen verstehen. Auch ich, die über einen relativ kleinen Kopf verfügt, bin bereits bei Raste 8 von insgesamt 18 angelangt. Davon abgesehen wird man in diesem Preisspektrum kaum einen anderen OnEar-Kopfhörer finden, der über die gleiche kompakte Bauweise verfügt.
Selbe Preislage und ebenfalls zu empfehlen, wenn auch grottenhässlich, der neue Koss:
http://www.innerfidelity.com/content/sonic-stunner-koss-sp330-ear-headphone