Apple HomeKit: Vorschau und Einrichtung des neuen Heimautomatisierungs-Dienstes

Bereits im letzten Jahr wurde Apples HomeKit im Rahmen einer Keynote vorgestellt. Nun soll das Projekt mit passenden Produkten bald auch in die Realität umgesetzt werden.

HomeKit WWDC Keynote

Es brauchte tatsächlich eine längere Anlaufzeit, bis Apples HomeKit ins Rollen gekommen ist. Nun allerdings, passenderweise kurz vor der am 8. Juni bevorstehenden Keynote im Rahmen der Entwickler-Konferenz WWDC in San Francisco, gibt es nicht nur die ersten Produkte, mit denen das HomeKit genutzt werden kann, sondern auch eine Anleitung von Apple, wie sich die Accessoires ins System einbinden lassen. Zu diesen gehört unter anderem die auch von uns bereits vorgestellte „Eve“-Reihe von Elgato.


In einem Support-Dokument auf der Apple-Website gibt es nicht nur einen Link zu einer Auflistung aller aktuell unterstützten HomeKit-Produkte – die momentan noch relativ mager ausfällt – sondern auch eine Schritt-für-Schritt-Anweisung, wie sich die Accessoires einrichten lassen. Neben einem iPhone, iPod Touch oder iPad mit iOS 8.1 oder neuer muss außerdem mindestens ein oder mehrere HomeKit-unterstützte Produkte vorliegen. Diese sind an ihrem Label „Works with Apple HomeKit“ auf der Verpackung erkennbar, ähnlich wie auch das MFI-Label die garantierte Konnektivität ausweist.

Darüber hinaus heißt es, die vom jeweiligen Produkt im App Store vorhandene Anwendung herunterzuladen und das iDevice über einen auf dem Accessoire aufgedruckten Code, der in der App eingegeben werden muss, zu verbinden. Danach sollen sogar Siri-Sprachansagen zur Steuerung der HomeKit-Produkte möglich sein, beispielsweise „Stelle die Temperatur auf 18 Grad ein“ oder „Schalte die Lampen im Wohnzimmer aus“. Ein Öffnen von Türen ist allerdings nicht mit Hilfe der Sprachassistentin möglich.

HomeKit-Produkte lassen sich aus der Ferne per Apple TV 3 steuern

Ist man dann doch einmal nicht vor Ort, hat aber vergessen, die Heizung im Bad herab zu regeln, kann laut Aussagen Apples ein Apple TV der 3. Generation, auf der mindestens die Software-Version 7.0 installiert sein muss, in Verbindung mit dem iOS-Gerät zur Fernsteuerung genutzt werden. Auch dort kann bei gleichem Apple ID-Login Siri genutzt werden, um die Accessoires außerhalb des Hauses zu steuern.

Für eine unkomplizierte Steuerung der HomeKit-Produkte können diese auch in Gruppen zusammengefasst werden, um beispielsweise entsprechende Szenen zu kreieren oder bestimmte Räume mit einer einzigen Siri-Aktion zu regeln. Diese Gruppen müssen über die App des Herstellers erstellt werden, sofern diese es unterstützen. In den Einstellungen des iDevices („Einstellungen“ > „Datenschutz“ > „HomeKit“) allerdings können die HomeKit-Accessoires im Notfall auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt werden – etwa, wenn man umzieht, und die neuen Bewohner die installierten Geräte nutzen können.

Wird das iOS-Gerät samt installierter HomeKit-Apps einmal gestohlen oder geht verloren, kann die „Finde mein iPhone“-Funktion genutzt werden, um es zurücksetzen zu lassen. Alternativ lässt sich das Passwort der Apple ID ändern, so dass Fremde nicht mehr auf die HomeKit-Services zugreifen können. Hat man ein anderes iOS-Device, auf der man die gleiche Apple ID wie für HomeKit nutzt, kann auch dieses für die Kontrolle der HomeKit-Geräte genutzt werden. Man darf gespannt sein, wie sich diese im Support-Dokument beschriebenen Funktionen in der Realität darstellen – sobald wir entsprechende Testexemplare auftreiben können, werden wir euch natürlich über unsere HomeKit-Erfahrungen auf dem Laufenden halten.

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Kommentare 19 Antworten

    1. Ich hoffe, das wollt ich mir nämlich holen 🙂

      Auf jeden Fall Feier ich das jetzt schon, freu mich auf wwdc, homekit, atv4, und den neuen Ansätzen zu OS X 10.11 und iOS 9. Weniger Neuerungen, dafür den Fokus endlich wieder auf mehr Stabilität und Überarbeitungen der vorhandenen Features.

  1. „Ist man dann doch einmal nicht vor Ort, hat aber vergessen, die Heizung im Bad herab zu regeln, …“
    So richtig smart wäre es ja, wenn ich garnicht daran denken müsste, sondern das System mir die Arbeit komplett abnimmt

  2. Alter Wein in neuen Schläuchen. Sowas mache ich mit meinem Haus schon seit Jahren (vollständige Vernetzung mit automatischer Steuerung über unterschiedlichste Komponenten hinweg). Dafür gibt es günstige Lösungen (auch ohne EIB/Instabus/Gira Homeserver). Apple braucht man dazu wirklich nicht….

      1. 10.000 € für komplette Elektrik, alles Dimm- oder schaltbar, alle Rollläden fahrbar, komplette Heizungssteuerung, Server, Fenstersensorik, Bewegungssensoren, usw.
        Dazu Denon Verstärker und TV integriert, Bewässerung, Anwesenheitserkennung und dergl.
        Das ganze Steuern zu können ist doch kein Problem, das geht sofort. Wie AppleBastian schon schrieb ist die Automatisierung die Kunst, und da steckt die Zeit (mehrere 100 Stunden) drin. Damit ist man nie fertig 😉

        Stichwort IPSymcon.

        1. Danke! Die Zielgruppe für die Produkte hier sind eben Leute, die ohne Frickelei die Geräte auspacken und benutzen wollen.
          Deine Lösung kann sicher mehr, aber für viele wird die HomeKit-Lösung reichen.

  3. Ich brauche diesen ganzen Schwachsinn nicht. Ich denke noch selbstständig und regle die Heizung runter, wenn ich in Urlaub gehe…

  4. Wenn man das Licht am Taster in der Wand ein und ausschalten kann aber es dann noch per iDevice klappt, das wäre toll. Denn dann kann ich das Licht per Elektronischen Taster ausschalten und per iDevice wieder einschalten. Fenstersteuerung und eine GUTE Heizungsregelung wäre auch super. Ich habe bisher einige Steuerungen für die Heizung getestet und bisher war keine gut. Viel zu viele Einstellungen um mal eben die Heizung per Hand runterstellen zu können oder Zeiten einstellen klappt auch nicht so toll. Das kann man ja dann alles am iDevice einstellen und Manuelle Heizungsregelung macht man dann an der Heizung selber. Schaltbare Steckdosen dürfen auch nicht fehlen. 🙂

  5. Ich freue mich auf das Homekit und bin sehr gespannt auf die konkreten Produkte. Endlich gibt es eine herstellerübergreifende Lösung mit perfekter Apple Integration 🙂

    1. Eine herstellerübergreifende Lösung gibt es schon seit Jahren: IPSymcon. Verbindet alle Bussysteme, bindet Multimediasysteme ein und jeder, der etwas Programmieren kann kann damit sein Haus automatisieren. Natürlich mit Apps für iOS, AppleWatch, Android, Web/Touchscreen Oberfläche usw. usw. Dazu noch eine hilfsbereite Community. Wozu braucht man da Apple? Das Apple das natürlich anders sieht dürfte klar sein.

        1. Sicherlich richtig. Rabiat allerdings auch „etwas ein- und ausschalten“ vs. Echte Automatisierung. Das schalten ist nett. Aber eben auch nichts neues mehr.

  6. Letztlich geht es darum das die großen Anbieter ein übergreifendes System offiziell unterstützen. Von IPSyneon habe ich noch nie gehört. Die klassischen Anbiter (RWE, Homatik, etc.) scheinen ihr eigenes Süppchen zu kochen. Apple hat da IMHO die besten Chancen ein Umdenken zu bewirken. Die meisten wollen einfach Produkte bei Amazon bestellen die dann out-of-the-box funktionieren und interagieren.

    1. IPSymcon stellt einen Server zur Verfügung, in welchen Bussysteme wie EIB, Homematik, FS20, LCN, usw. Integriert werden können. Darüber hinaus kann alles integriert werden, welches PC Schnittstellen (LAN, Seriell, USB) hat. Am Ende kann man über alles angeschlossene ein UI oder eine automatische Steuerung legen.
      Das ganze kann man selbst machen, oder über einen Fachmann machen lassen. Das Endergebnis ist eine Herstellerunabhängige Hausautomation die kein einzelner Hersteller leisten kann. Homekitbist dagegen nur Kleinkram.
      Ach ja: ich würde meine Hausautomation niemals in die Cloud legen. Und genau das wäre das Letztendliche Ziel von Homekit.

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