Als Apple in der vergangenen Woche das neue iPhone SE vorgestellt hat, fühlte man sich gleich an das gute alte iPhone 8 erinnert. Und tatsächlich, der Konzern aus Cupertino bietet im neuesten Einstiegsmodell ab 479 Euro im Grunde genommen ein iPhone 8-Gewand mit einem verbesserten A13-Chip im Inneren.
Ein Teardown der Experten von iFixit zeigte dann auch, dass die Kamera des iPhone SE den gleichen Kamerasensor des iPhone 8 verwendet: Eine 12 Megapixel-Linse mit einer f/1.8-Blende und einer Brennweite von 28 mm. Zum Vergleich: In den aktuellen Flaggschiff-iPhones kommt eine 26 mm-Linse in den 12 Megapixel-Weitwinkel-Objektiven zum Einsatz.
Das Team von MacRumors hat daher nun einen Kamera-Vergleichstest mit dem iPhone SE, dem iPhone 8 und einem aktuellen iPhone 11 Pro auf die Beine gestellt. Komplett identisch zur iPhone 8-Ausstattung ist der Kamera-Aufbau des iPhone SE nämlich nicht: Bedingt durch den besseren A13-Chip sind mit dem iPhone SE auch Features wie der Porträtmodus und Smart HDR möglich.
Grundsätzlich lässt sich sagen: Bei guten Lichtverhältnissen sorgen alle drei iPhone-Modelle für vergleichbar gute Resultate. „Die Fotos des iPhone 8 und iPhone SE sind ein wenig wärmer als die kälter wirkenden Bilder des iPhone 11 Pro, und man erkennt, dass die Ergebnisse des iPhone 11 Pro etwas schärfer sind, was keine Überraschung ist“, so die Tester von MacRumors. Gerade das iPhone 8 kämpft zwischendurch mit überbelichteten Highlights, was durch die neuere Smart HDR-Technik im iPhone SE verhindert wird.
Eine Herausforderung für jede Kamera sind allerdings schlechte Lichtverhältnisse. „Während die Ergebnisse des iPhone SE bei hellem Licht in Ordnung waren, gab es bei schlechten Lichtverhältnissen im Vergleich zum iPhone 11 Pro definitiv Probleme“, berichtet MacRumors. Im Vergleich zum iPhone 8 machte das iPhone SE bei Nacht immer noch etwas bessere Bilder, wohl auch bedingt durch den A13-Chip, aber gegen den integrierten Nachtmodus des iPhone 11 Pro war kein Kraut gewachsen.
iPhone SE kann nachträglich Fotos in Porträts mit Unschärfe umwandeln
Auch beim Porträtmodus des iPhone SE, der rein softwarebasiert eine Personenerkennung und Hintergrundunschärfe generiert, muss man mit Abstrichen leben. Das iPhone 8 bietet ein solches Feature nicht an, und beim iPhone SE beschränkt sich der Porträtmodus lediglich auf Personen. Essen, Haustiere oder andere Objekte werden im Gegensatz zum iPhone 11 Pro nicht erkannt. Interessant dabei: „Da der Porträtmodus des iPhone SE 2D-Bilder verwendet, um ein Tiefenprofil zu erstellen, gibt es eine einzigartige iPhone SE-Funktion – man kann ein Porträtmodus-Foto eines bereits vorhandenen Fotos erstellen“, so MacRumors. „Es funktioniert nicht immer perfekt, aber es ist eine interessante Möglichkeit, einige ältere Fotos aufzupeppen und Hintergrundunschärfen hinzuzufügen.“
Auch wer gern Selfies mit der Frontkamera anfertigt, wird beim iPhone SE nicht enttäuscht. Das neue iPhone-Modell verfügt über eine simple 7 Megapixel-Linse, die ebenfalls einen softwarebasierten Porträtmodus aufweist und auf jeden Fall für FaceTime und Selfies ausreicht. Die Leistung war laut MacRumors vergleichbar mit der des iPhone 8, wenig überraschend sahen die Testselfies mit dem Vergleichs-iPhone 11 Pro jedoch noch etwas besser aus. Bei Videos mit der Frontkamera des iPhone SE und des iPhone 8 hingegen hatten die Tester mit deutlicher Überbelichtung zu kämpfen – auch hier zeigte sich das Equipment des iPhone 11 Pro in besserer Verfassung.
Das Fazit von MacRumors lautet daher: „Das iPhone SE hat natürlich eine passable Kamera, die jeden Tag großartige Aufnahmen macht, aber diejenigen, die ernsthaft an einer besseren iPhone-Fotografie interessiert sind, sollten sich stattdessen die iPhone 11-Modelle ansehen.“ Im Artikel der Kollegen gibt es noch einige weitere Vergleichsbilder.