Kleingedrucktes bei O2: Datendrosselung auf 32 Kbit/s in neuen Mobilfunk-Tarifen

Vorher noch bis zu 1 Mbit/s möglich

Erst kürzlich haben wir euch die aktualisierten Mobilfunktarife des Netzbetreibers O2 im Detail vorgestellt. Neben den neuen Free Unlimited-Tarifen mit unbegrenztem Datenverkehr wird es ab dem 4. Februar dieses Jahres auch in den Volumentarifen O2 Free S, M und L doppeltes Datenvolumen geben. Ein kleines und für Kunden eher unschönes Detail findet sich allerdings erst im Kleingedruckten. 

Ab dem 4. Februar wird O2 wieder eine härtere Gangart einlegen, was die Drosselung des Datenverkehrs nach Verbrauch des im Tarif enthaltenen Inklusivvolumens betrifft. Waren es bisher nach Überschreitung des Datenvolumens noch bis zu 1 Mbit/s, mit denen man dann unbegrenzt weitersurfen konnte, werden es ab dem 4. Februar 2020 nur noch bis zu 32 Kbit/s sein – ein deutlicher Rückschritt.


In der Vergangenheit hatte O2 genau dieses Tarif-Feature prominent beworben, und die moderate Datendrosselung in den O2 Free-Tarifen als wichtiges Merkmal vermarktet. „Mit O2 Free geht dir beim Surfen nie wieder die Luft aus“, hieß es bei der Vorstellung der neuen Free-Tarife im Oktober 2016. Kollege Fabian machte seinerzeit den Alltagstest und probierte aus, wie es sich mit maximal 1 Mbit/s auf dem iPhone surfte (zum Artikel).

„Klar: Der Seitenaufruf dauert mal ein paar Sekunden länger. Und Videos auf YouTube werden nicht von der ersten Sekunde an in glasklarer HD-Auflösung abgespielt. Der Download von Apps dauert länger und auch auf den Versand eines Fotos muss man ein wenig warten. Eines ist o2 Free aber ganz sicher nicht: Ein Rückschritt in die Steinzeit. Im Alltag lässt sich das iPhone quasi ohne Einschränkungen weiter nutzen, so wie man es gewohnt ist.“

Das ehemals groß beworbene „Endlos weitersurfen“-Konzept von O2 Free ist damit wohl Geschichte. Im Kleingedruckten der O2 Free-Tarife heißt es: „Nach Verbrauch des enthaltenen Datenvolumens für den Rest des Abrechnungsmonats bis zu 32 KBit/s.“ Angekündigt wurde dieser Schritt in der veröffentlichten Pressemitteilung nicht. Solltet ihr euch demnach für einen der neuen Tarife aus dem O2 Free-Portfolio interessieren, heißt es, diese Änderung zu beachten. Noch 2016 argumentierte der Netzbetreiber mit einem eigenen YouTube-Video vehement gegen die altbekannte 32 Kbit/s-Drosselung: Den Clip haben wir unten noch mal für euch eingebunden.

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Kommentare 29 Antworten

  1. Typisch o2. Wieder mal nur Luft oben in der Birne. ??‍♂️

    Wenn o2 sich verkalkuliert hat und mit gedrosselten 1 Mbit/s immer noch zu viel Traffic produziert wird, hätte man ja bspw. auf 500 kbit/s drosseln können. Oder meinetwegen auf 300, das hätte wenigstens für Mails und Basis-HTML ohne rich content gereicht.

    Aber 32 kbit/s im Jahre 2020 ist gleichbedeutend mit offline. Nicht mal Google Maps funktioniert da noch. Deppenverein.

    1. Das Problem an den Tarifen wird gewesen sein, dass sie kein Upselling mehr hinbekommen und damit Geld fehlt.
      Wegen was sollte denn jemand den Tarif ändern? Alle Flats sind drin und mit der Datendrossel auf 1 MBit konnte man leben, d.h. keiner wird den Vertrag anpassen.
      Schau dir die letzten Jahre bei den anderen Betreibern an. Upselling findet nur noch übers Datenvolumen statt, alles andere ist eh schon Flat und nicht eingeschränkt.

    2. Und die anderen die auch Drosseln sind besser? Wenn man schon was beurteilt sollte man gerecht sein und abwägen. Auch wenn das mit der Drosselung nicht schön ist. Und die Art wie es kommuniziert wird ist eher suboptimal!
      Deswegen von D… zu sprechen ohne exakte Erläuterungen lässt dann doch die Frage aufkommen, welch Geistes Kind man ist??

      1. @poly: Whataboutism macht dich jedenfalls auch nicht schlauer. „Die anderen“ haben jedenfalls kein extra Video zu dem Thema angefertigt und (an sich gute) Argumente gebracht, um 3 Jahre später genau das über Bord zu werfen, „was interessiert mich mein Geschwätz von gestern“. Die Argumente für eine vernünftige Drosselung auf 1 Mbit/s haben ja heute noch mehr Bestand als damals. Und genau deswegen müssen sie sich daran messen lassen, im Gegensatz zu „den anderen“. Sie hätten die Chance gehabt, es wenigstens ein bisschen besser zu machen, wenn sie schon ihre eigene Philosophie über Bord werfen. Haben sie aber nicht. Ich bin in der Mobilfunkszene aktiv seit sie noch Viag Interkom hießen und diese Aktion reiht sich wunderbar ein in eine lange, marketingtechnisch dilettantische Historie ein.
        Von daher gilt zu „welch Geistes Kind“: Glashaus, Steine.

        1. Wie gesagt: Auch die anderen ändern stetig und das meist in kürzeren Abständen ihre Zusagen! Also trifft deine Aussage auf alle Anbieter zu. Ich bin auch mit Mobilfunk aufgewachsen und habe sogar erhebliche Erfahrungen mit den diversen Anbietern (Rettungsleitstelle). Aktuell nutzen wir in der Familie sogar alle 3 großen Anbieter. Und zum Abschluss sei noch gesagt: Ich sitze nicht im Glashaus und werfe auch nichts! Ich habe bewusst die Formulierung „man“ gewählt um niemandem auf den Schlips zu treten. Und wollte auch nur deutlich machen, dass sich keiner an seine beworbenen Zusagen hält, wenn es um Gewinnmaximierung geht! Deswegen meine Einwände, nur einen dieser … anzugehen!

          1. @poly: Ich verstehe was Du sagst und widerspreche Dir auch nicht bzgl. der anderen Netzbetreiber. Ja, sie schenken sich alle nichts. Hier in diesem Artikel geht es aber um o2. Bei Internet-Diskussionen wird oft argumentiert „ja aber der und der macht es auch“. Das macht es aber nicht besser. Wenn etwas scheiße ist, dann darf man das auch sagen, dass es scheiße ist. Ganz ohne ***. Wenn Du Dich tatsächlich schon länger mit der Mobilfunk-Tarifwelt beschäftigst, weißt Du, dass es dennoch gewisse Unterschiede gibt zwischen den Netzbetreibern. Viag hat eine, sagen wir „Tradition ungeschickten Verhaltens“ und das hat sich mit Telefonica noch verschlimmert.
            Auch Du schriebst: „Und die anderen die auch drosseln sind besser?“. Nein, sind sie natürlich nicht! Das schrieb ich allerdings auch nicht. Der Umkehrschluss ist nicht zulässig. Wenn ich in einem Artikel zu o2 sage „o2 ist blöd“, sage ich nicht gleichzeitig „die anderen sind nicht blöd“. Verstehst Du was ich meine?

    1. Vertragsverlängerer behalten ihren alten Vertrag. Insofern muss O2 den Kunden informieren, wenn der alte Vertrag geändert wird. Meine Erfahrung ist, dass sie bestehende Verträge nicht ändern, aber versuchen einen neuen Vertrag loszuwerden bei Vertragsverlängerung.

      1. @huu: Solange die Leistungserbringung nicht unmöglich wird, können Verträge nicht einseitig geändert werden. „Wirtschaftlich unangenehm“ zählt da nicht. Siehe die alten Loop-Tarife mit Rückzahlung, die zu Höchstpreisen verkauft werden.

    2. Ich glaube da muss man unterscheiden zwischen „Vertrag läuft einfach weiter“ oder „ich verlängere aktiv meinen Vertrag“ zum Beispiel durch neues Handy, neue Leistung die da drin ist oder was auch immer.
      In Punkt 1 gehe ich davon aus, dass sie es nicht einfach rausnehmen können, es sei denn sie kündigen von ihrer Seite (Siehe zum Beispiel Telekom mit Festnetzanschlüssen, wo die Kunden eine Kündigung bekommen)
      Punkt 2 kann einem das denke ich schon passieren, dass bei einer aktiven Verlängerung nur auf einen aktuellen Tarif verlängert werden kann

  2. O2 ist in meinen Augen ein übler Verein. Hab da schon böse Erfahrungen gemacht und kann den Telefonica-Ableger eh nicht empfehlen ??

    1. Naja, da nehmen sich die Kollegen V&T&O alle nicht viel. Hatte mit O2 und V mal Streiterei. Aber O2 bin ich seit einigen Jahren happy. Vodafone DSL ärgert mich grad sehr.
      Router Berechnen aus Altem Vertrag der schon längst wieder bei denen ist. Und dann direkt mit Inkasso und Gerichtsverfahren kommen.

  3. der neue Tarif soll ab dem 4.2.2020 gelten – kann ich demnach bis dahin auch noch den aktuellen mit der 1MBbit/s-Drossel abschliessen ?

  4. Ich bin seit 2 Jahren O2 Free Kunde und darüber ist mir nichts bekannt, zudem bin ich mir nicht sicher, ob der Verfasser des Beitrags das Kleingedruckte nicht eventuell falsch interpretiert, für mich klingt das so, als wären davon nur die ehemaligen E-Plus Kunden, die automatisch auf einen O2 Tarif umgestellt werden, betroffen!! Ich kann mich natürlich täuschen! Bestands-Free-Kunden wären dann doch schon längst informiert worden über eine solche Vertragsänderung! Wie gesagt, ich interpretiere das Kleingedruckte anders als der Verfasser dieses Beitrags, deswegen glaube ich nicht, das dies für direkte O2 Kunden gilt!

    1. Hab jetzt alle Fussnoten in der O2 App, sowie der Webseite gelesen und alle Benachrichtigungen von O2 an mich, ich gehe davon aus das ich weiterhin nur auf 1 Mbit/s gedrosselt werde, auch über den 04.02. hinaus, kann nichts darüber finden, das dem nicht so ist! Ich gehe weiterhin davon aus das dies nur umgestellte E Plus Kunden betrifft, aber hier scheint ja wirklich keiner das Kleingedruckte wirklich zu lesen und lieber direkt auf die Empörung des Beitragschreibers aufzuspringen!

      1. @cincin: Falls Du mit „Beitragsschreiber“ mich meinst, hast Du mich falsch verstanden. Ich empöre mich nicht über das Spezialschicksal der Bestandskunden. Denn dass die Bestandskunden ihre Konditionen behalten können, ist nur für Bestandskunden relevant. Neukunden haben davon nichts.
        Ich höre von der geplanten Änderung und sage „typisch o2“, weil das nun mal typisch o2 ist. Die drehen extra ein Video zu dem Thema und warum sie toller sind als die anderen und dann stampfen sie das sang und klanglos ein. Das ist einfach ungeschickt und nicht die erste Aktion von o2 dieser Art. Das Marketing von o2 hat einfach ein Talent um Fettnäpfe zu finden.
        Im Übrigen ist das in der Telekommunikationswelt (zum Glück noch) Standard, dass Bestandskunden ihre Konditionen behalten, solange sie nicht selbst an ihrem Tarif rumfummeln. Die Netzbetreiber versuchen es zwar immer mal wieder und o2 ist da durchaus bekannt (ich wiederhole mich gerne, siehe o2 Loop und das aktuelle Easy Money-Urteil), aber laufende Verträge können nicht einseitig geändert werden, höchstens einseitig gekündigt.

        1. Ok, wenn man O2 an den eigenen Worten misst, ist das natürlich unglücklich, aber für sich genommen sind die drei neuen Tarife ja nicht übel, wer bietet schon für solche Preise echte Flatrates an?! Über O2 wird immer direkt hergezogen, ich sehe aber bei der Konkurrenz keine vergleichbaren Tarife!

  5. Also Leute, hier scheinen einige etwas in den falschen Hals bekommen zu haben, die alten O2 Free Tarife werden nicht ab dem 04.02. rasiert, O2 führt drei neue Tarife ein, bei denen es sich um tatsächliche Flatrates handelt, die sich lediglich in der Down- und Upstream Geschwindigkeit unterscheiden! Für 29,99 Euro kann man z.B. ab dem 04.02. dauerhaft mit 2 Mbit/s (1 Mbit/s Upstream) surfen! Für 39,99 € mit 10 Mbit/s und für 49,99 € mit 225 Mit/s! O2 schafft also nicht die Flatrates ab, sondern im Gegenteil macht jetzt richtige Flatrates die sich preislich durch die jeweilige Geschwindigkeit unterscheiden und das Kleingedruckte gilt nur für ehemalige E Plus Kunden! Besser recherchieren bevor man hier die Pferde scheu macht!

    1. Bestandskunden können übrigens im Rahmen einer Vertragsverlängerung in die neuen Tarife wechseln! Wer es nicht glaubt, schaut mal auf der Webseite von Inside Digital nach! Da steht alles über die neuen O2 Tarife!

      1. @Alex: Warum sollten Bestandskunden in die neuen Tarife wechseln wollen, wenn die Konditionen sich verschlechtern? Oder meinst Du die ehemaligen E-Plus-Kunden?

      2. Ich habe jetzt den Artikel von Inside Digital gelesen und komme zu dem Schluss, dass appgefahren durch Weglassung vieler Informationen die O2 Tarife für 2020 in einem völlig falschen Licht präsentiert. Ich wünsche mir zukünftig bessere Recheche und umfangreichere Berichterstattung von den appgefahrenen. Oder ist das zu viel verlangt von professionellen Bloggern?

        1. @huu: Sehe ich nicht so. Dieser Artikel beschreibt die eine Hälfte der neuen Free-Tarife. Der Artikel für die andere Hälfte ist sogar gleich oben verlinkt.
          Dieser Artikel geht insbesondere auf eine wichtige Einschränkung ein, die ansonsten im Kleingedruckten leicht untergehen kann. Nicht ohne Grund deutet o2 nicht groß darauf hin. Bereits vor 4 Jahren beschrieb o2 selbst diese Limitierung mit (Zitat) „Steinzeit“. Inzwischen hat sich die Welt 4 Jahre weiter gedreht und der Bandbreitenbedarf ist entsprechend gestiegen. Ja, das Volumen wurde verdoppelt und ja, das Volumen kann bedarfsgerecht gebucht werden. WENN aber das Volumen mal aufgebraucht ist, ist man offline! Ja, offline. Es spielt keine Rolle mehr ob 32 oder 64 kbit/s. Selbst im Telekomnetz, wenn man zufällig gerade nur Edge-Empfang hat und man mit Google Maps nachschauen möchte wo was ist, ist man gekniffen. Und ohne das jetzt extra nachzuschlagen liegt Edge AFAIR irgendwo bei 250 kbit/s. 32 kbit/s war schon vor 10 Jahren echt ein Witz, heute brauchen wir darüber nicht mehr zu reden. Ich habe vor 7 oder 8 Jahren entnervt von Congstar Prepaid zu original Telekom Prepaid gewechselt, eben wegen 32 vs. 64 kbit/s.

  6. Hinzu kommt auch noch der Betrug in Namen!!
    An den neuen Tarifen ist nämlich gar Nichts mehr „FREE“. Das sind ganz normale Tarife!!
    Nehmen wir den neuen Free M mit 20GB im „schlechtesten Netz“.. Warum sollte man sich als Neukunde denn dafür entscheiden, wenn man schon bei D2 18Gb bekommt, oder bei den Mobilcom-Mafiosi 18Gb im D-Netz (gedrosselt, aber trotzdem D-Netz!), alles Verträge, die es mit einem neuen Handy auch für 30-40€ im Monat (ganz locker) gibt! Ohne echtes „Free“ fehlt für mich eigentliche Grund, zu O2 zu gehen, das waren die alten O2-Free nämlich: Man wählt zwar das schlechteste Netz, bekommt dafür aber wenigstens „etwas Einzigartiges“! Dies fällt nun weg, oder man legt 10-20 Euro drauf für Unlimited^^ hrhr aber immer noch im schlechtesten Netz!

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