Kommentar: Ich verstehe das iPad der zehnten Generation nicht

Was hat sich Apple dabei gedacht?

Am Dienstag hat Apple seine neuen iPad-Modelle vorgestellt. Das äußerlich unveränderte iPad Pro hat einen M2-Chip bekommen. Das war wenig überraschend und auch ein nachvollziehbarer Schritt. Das deutlich größere Update hat es dagegen für das „normale“ iPad gegeben. In der zehnten Generation gibt es einiges zu entdecken.

Der Home Button ist weggefallen, stattdessen nimmt das 10,9 Zoll große Liquid Retina Display jetzt die gesamte Front ein. Statt Home Button gibt es nun Touch ID im Power-Knopf. Es wurde ein neuer Chip verbaut, der A14 Bionic, bekannt aus dem iPhone 13 Line-Up. Dazu der Wechsel von Lightning auf USB-C und zudem auch 5G, falls man sich für das Cellular-Modell entscheidet. Abgerundet wird das durch ein paar knallige Farben.


Das neue iPad ist eine schlechte Kopie des iPad Air

Moment Mal – kommen euch viele der Neuerungen nicht schon bekannt vor? Richtig. Das was uns Apple als neues iPad der zehnen Generation verkaufen will, ist im Prinzip nichts anderes als ein iPad Air. Natürlich mit einem deutlich schwächeren Prozessor, einem Display ohne Beschichtung und auch ohne Unterstützung für den Apple Pencil der zweiten Generation oder das Magic Keyboard.

Gerade für diejenigen, die nicht immer die neuste Technik brauchen, wäre so ein iPad gar keine schlechte Sache. Immerhin war das iPad der neunten Generation mit einem Preis von bisher 379 Euro schon eine attraktive Alternative zu günstigen Notebooks und hat in diesem Preissegment sicherlich mehr Freude bereitet. Das iPad der zehnten Generation kostet allerdings mindestens 579 Euro und ist damit nur 50 bis 60 Euro günstiger als der Straßenpreis eines deutlich besser ausgestatteten iPad Air.

Mit der 299 Euro Tastatur schießt Apple den Vogel ab

Und das ist ja längst noch nicht das Ende der Fahnenstange. Wer sein iPad der zehnten Generation zu einem ultimativen Notebook-Ersatz machen möchte, kann sich das Magic Keyboard Folio als Zubehör kaufen – für schlappe 299 Euro. Bitte? Das macht zusammen fast 900 Euro. Für das Geld kann man sich fast schon ein MacBook Air mit M1-Chip zulegen.

Bisher hat das iPad-Lineup von Apple durchaus Sinn ergeben, insbesondere das neue iPad Air, was sich prima zwischen dem günstigen iPad und dem iPad Pro platziert hat. Versteht mich nicht falsch, das neue iPad der zehnten Generation ist sicherlich ein prima Gerät, der geforderte Preis ist aber nicht nachvollziehbar. Es ist kein echter Nachfolger des iPads der neunten Generation…

Meine Empfehlung ist daher: Wer sich ein iPad mit einem modernen Design zulegen möchte, der sollte schleunigst beim iPad Air zuschlagen, bevor die Preiserhöhung (Apple fordert jetzt 90 Euro mehr) im Handel ankommt. Bei Amazon sind einige Modelle schon deutlich teurer geworden, auch bei Händlern wie MediaMarkt und Saturn wurden die Preise schon angehoben. 

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Kommentare 27 Antworten

  1. Und nicht zu vergessen der Blödsinn mit dem Pencil der ersten Generation, welchen es nicht mit USB-C gibt. Ich hab immer noch die Bilder vor Augen, wo das Teil am iPad hängend sehr fragile aussieht. Jetzt wird die Konstruktion durch Adapter noch etwas länger.
    Vermutlich wird der Straßenpreis des iPads schnell nach unten, so wie mit dem MacBook Air M2. Anders ergibt es sonst wirklich keine wirkliche Berechtigung für dieses neue iPad.

  2. Es ist klar, was sie sich dabei gedacht haben.
    Sie haben „Release-Druck“ der Aktionäre aber eventuell enorme Produktionsschwierigkeiten (meine Spekulation).

    Das heißt sie müssen so oder so einen Schlag in den Absatzzahlen vermelden – wie der Rest der Branche. So können sie zumindest behaupten, dass sie etwas neues herausgebracht haben. Etwas, was sie nicht in großen Mengen produzieren brauchen.
    Für sie wäre aktuell ein zu großer Hit mit mangelnden Produktionskapazitäten kein großer Gewinn.

    Also sparen sie sich den Kaufreiz für später auf, sobald die Lage auf den Weltmärkten das Schlimmste hinter sich gelassen hat.

    1. Werden aktuell nicht eher Produktionskapazitäten frei wegen schwächelnder Nachfrage?
      Ich denke sie gleichen eher die generell niedrigere Nachfrage wegen Inflation etc. durch den höheren Preis aus, damit am Ende die Umsatzzahlen trotz weniger verkauften Geräten nicht so stark zurückgehen

      1. Nope. Aktuell befinden sich 3/4 aller(!) Unternehmen noch immer in Vorleistungsengpässen nach der Pandemie. Und jetzt wurde durch die Rohstoff- und Energiekrise die erwartete Erholung in weite Ferne verschoben.

        1. Das kann sein, Apple hat die Situation aber vergleichsweise aktuell recht gut unter Kontrolle. Aktuell bricht aber der Absatz am Computer- und Tabletmarkt ein, Apple wird also, Preiserhöhung hin oder her, nicht so viele Geräte verkaufen wie letztes Jahr. Daher sollten die Produktionskapazitäten nicht so das Problem sein auf das Apple hier mit der Preissteigerung reagiert

          1. Durch die enorme Preissteigerung würden sie abseits von Produktionsschwierigkeiten nur unentschlossene Käufer vergraulen und dadurch den gesamten Umsatz senken.
            In Kombination mit absichtlich kastrierten Geräten zeichnet sich aber ein anderes Bild ab. Man will gar nicht erst den Umsatz erhöhen, sondern die Margen der Geräte, die sie sicher ausliefern können.

      2. Eigentlich ist das iPad 10 fast ein Air der 4. Generation mit etwas besserer Kamera und 5G, aber schlechteren Display und etwas dickerem Gehäuse.
        Das kann Apple bei den Margen die sie verdienen wollen wahrscheinlich gar nicht zum alten Preis anbieten? (plus den Aufschlag den alle anderen iPads auch bekommen haben).

        Beim neuen iPhone SE wird’s wahrscheinlich ähnlich ablaufen?

        https://www.apple.com/de/ipad/compare/?modelList=ipad-air-4th-gen,ipad-10th-gen

  3. Ja, Apple gibt die Sau ab‼️

    Wenn ich heute neu anfangen würde und hätte kein Fon, kein Mac etc., dann würde ich mir einen PC mit Windoof kaufen. Entweder als Schlepptop oder als PC (vielleicht miniPC). Interessant sind ja von MS auch die Surfacedinger.
    Ich weiß, dass kommt nicht unbedingt preiswerter, aber da hat man nicht das Gefühl, als Uset abgezockt zu werden. Und man ist breiter aufgestellt in Sachen Kompatibilität und nicht nur auf eine (Abzocker)Firma angewiesen zu sein.

    Ja, einfach mal neue Wege gehen…🤪🫣

    1. Ich ab mir so ein surface als Windows Lösung angeschafft. Wenn du einmal Apple gewohnt bist, willst du so etwas nicht mehr haben. Funktioniert alles gefühlt wie 90er….

  4. Hab ich hier ja auch schon mal geschrieben, dass es eigentlich nur ein schwächeres Ipad Air ist und mir deshalb ein Air für 620 geholt. Eigentlich ist das neue Ipad deswegen komplett überflüssig.Eigentlich sollte das Einsteiger Ipad wesentlich preiswerter sein. Schon für die Anschaffung in Schulen. Den Preis für das zwei Jahre alte Ipad 9 zu erhöhen, ist schon ein Witz.

  5. Ich wollte mir bis Anfang nächsten Jahres das iPad Air holen, da mein altes langsam den Geist aufgibt. Nach der Preiserhöhung hab ich ganz ganz schnell bei Mediamarkt zum alten Preis zugeschlagen. Heute Morgen hab ich gesehen, dass die Preise da jetzt auch gestiegen sind.

    Ich weiß nicht, ob ich bei dieser Preisentwicklung die nächsten Jahre noch bei Apple bleiben kann. Jetzt bin ich erst mal versorgt. Aber wenn dann in 3-4 Jahren Neuanschaffungen anstehen…

  6. Wenn man einfach mal die Modelle und USA Einstiegspreise der iPads betrachtet:
    iPad 9. Generation (iPad SE) 329$
    iPad aktuelle Generation 449$
    iPad Mini 499$
    iPad Air 599$
    iPad Pro 799$

    Es fehlt nur noch, dass das iPad der 9. Generation iPad SE heißt und das iPad Lineup ist komplett.
    Ich hoffe, dass Apple in die Richtung geht und die Namen auch wieder zu den Modellen passt. Also iPad SE als günstiger Einstieg, iPad für das Tablett für jedermann, iPad Mini sowie Air als Abgrenzung (Kleines iPad und schmales/leichtes iPad) und das Top Modell.
    Man kann das iPad Lineup auch z.B. auch auf die MacBooks übertragen:
    M1 MacBook Air (MacBook SE)
    M2 MacBook Pro (Macbook)
    eventuell 12“ Macbook (Macbook Mini)
    M2 MacBook Air (MacBook Air)
    MacBook Pro 14“ (Macbook Pro)

    Es wird auf jeden Fall spannend. Nächstes Jahr erwarte ich ein Redesign vom iPad Pro mit horizontaler Cam. Bin gespannt wie das dann mit dem Pencil gelöst wird.

      1. Dafür sind in den USA die Durchschnittsgehälter und Lebenshaltungskosten drei- bis viermal höher. Deshalb sind Apple-Geräte dort auch kein Luxus, sondern Standard.

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