Smartphones sind erst der Anfang: Xiaomi will in Deutschland weiter durchstarten

Große Pläne für den deutschen Markt

Der Tech-Konzern Xiaomi ist in seiner Heimat in China bereits unangefochtener Marktführer und erobert seit einiger Zeit auch den europäischen Markt. Vor allem im Smartphone-Bereich will das Unternehmen anderen alteingesessenen Herstellern den Rang ablaufen und mit hervorragendem Preis-Leistungs-Verhältnis punkten. Letzteres konnten auch wir vor nicht allzu langer Zeit in unserem Blick über den Tellerrand und dem damit verbundenen Test des Modells Xiaomi Mi 9 feststellen. 

Xiaomi hat nun seinen offiziellen Deutschlandstart angekündigt und will auch hierzulande der Konkurrenz einige Marktanteile abknöpfen. Mit dem Xiaomi Mi 9T Pro, einem erweiterten Modell des oben bereits beschriebenen Mi 9, hat der China-Konzern am 20. August schon sein erstes offizielles Smartphone für den deutschen Markt veröffentlicht. Bisher waren die Xiaomi-Geräte hierzulande lediglich als EU- oder China-Importe erhältlich. 


Warum also ausgerechnet jetzt der Vorstoß nach Deutschland, wenn Pläne für eine Markterschließung in Europa bereits seit dem Jahr 2017 auf Xiaomis Zettel standen? Xiaomis Global PR-Director, Jacques Xiang Li äußerte sich kürzlich gegenüber dem Tech-Magazin t3n und berichtet, dass man plane, einen großen Hauptsitz in Düsseldorf zu eröffnen und gerade auf der Suche nach Personal für den PR-, Marketing- und Sales-Bereich sei. Die aktuellen Handelsbeschränkungen um den Hersteller Huawei jedoch seien kein akuter Grund gewesen, nun den Schritt Richtung Deutschland zu wagen – es wäre „disgraceful“, also schändlich, eine solche Situation eines Mitbewerbers am Markt auszunutzen und nicht Teil der Xiaomi-Firmenphilosophie, so Li gegenüber t3n.

Nutzerdaten auf Servern in Irland und Dänemark

Neben dem oben erwähnten Flaggschiff-Smartphone, dem Xiaomi Mi 9T Pro, sollen auch weitere Geräte den Weg in den deutschen Handel finden und zum einen über die eigene Xiaomi-Website, aber auch bei Partnern wie Amazon, MediaMarkt und Freenet erhältlich sein. Zu diesen zählen die Smartphones Mi 9, das etwas kleinere Mi 9 SE und das mit Android One ausgestattete Mi A3. Auch das aktuelle Modell des sehr beliebten Fitnesstrackers, das Mi Band 4, wird in Deutschland offiziell angeboten werden, ebenso wie die Saugroboter der Roborock-Reihe und einige Geräte für das Smart Home. 

Besonders interessant sind aber zwei weitere Exemplare aus dem geplanten Xiaomi-Portfolio für Deutschland. Zum einen will der Hersteller mit der Xiaomi Mi Box S eine dem Apple TV ähnelnde Set Top Box vertreiben, die unter Android TV läuft und laut t3n „lokale Streaming-Angebote beinhalten“ soll, zu denen sich das Unternehmen momentan noch mit „zahlreichen großen Anbietern in Verhandlungen“ befinden solle. Zudem wird es mit dem Ninebot Kickscooter Max G30D einen ersten an den deutschen Markt und seinen Regulierungen angepassten E-Scooter geben, der bald zum Preis von 799 Euro erhältlich sein soll. Insgesamt ist von etwa 200 Produkten die Rede, die den Weg in deutsche Ladenregale finden sollen. Xiaomi plant daher auch, Warenlager im deutschen Raum zu eröffnen, um eine schnelle Lieferung zu garantieren, ebenso wie eigene Flagship Stores („Mi Store“) in allen größeren deutschen Städten.

Auch zu datenschutzrelevanten Themen äußerte sich Jacques Xiang Li. Bedingt durch die eigenen Dienste, die sich zum Hardware-Angebot gesellen sollen, plane man, die gesammelten Nutzerdaten nicht in China, sondern auf europäischen Servern, beispielsweise in Dänemark oder Irland, zu speichern. Auch an die DSGVO, das deutsche Datenschutzgesetz, wolle man sich selbstverständlich halten. Man darf gespannt sein, welche Auswirkungen Xiaomis Offensive auf den deutschen Smartphone-Markt haben werden – dieser wird bisher von den drei Anbietern Apple, Samsung und Huawei deutlich dominiert. Eine deutsche Website wurde zumindest schon einmal eingerichtet.

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Kommentare 6 Antworten

  1. Apropos „eine deutsche Webseite gibt es schon“:
    Noch ist da ein lustiger Deutsch-Niederländisch-Mix („Alle rechten voorbehouden“), und nach Impressum oder Datenschutz sucht man auf der mobilen Webseite vergeblich.
    Abmahnung, ick hör dir trapsen ?

  2. DSGVO ist nicht DAS deutsche Datenschutzgesetz, sondern ein europäisches.

    Ansonsten begrüße ich Konkurrenz für Apple. Vielleicht werden die Preise dann auch mal wieder humaner ?

    1. Für Apple unwahrscheinlich. Im Android Markt seh ich das ganz gerne. Xiaomi muss sich da nicht verstecken, im schlimmsten Fall gibt’s keine Lizenz von Google ?

      1. Was auch kein zu großes Problem wäre 😉

        Die Lizenzen werden für die Vorinstallierung von Software verteilt. Was der Nutzer später macht, wird damit nicht abgedeckt.

        Einige Billigfirmen haben einfach noch einen Script mitgeschickt, welcher alle Dienste nachträglich installiert. Google könnte zwar auch dagegen vorgehen, tun sie aber aus Liebe der Marktverbreitung nicht.

  3. Da freu ich mich. Habe schon sehr viele Produkte von denen und noch keins hat mich enttäuscht. Preis / Leistung von Apple finde ich nur noch lächerlich.

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