Spotify: Google gibt geheimen Play Store-Deal zu

Musikstreaming-Dienst zahlt keine Provisionen

3 Kommentare zu Spotify: Google gibt geheimen Play Store-Deal zu

3D-Icon von Spotify mit Musiknoten vor grünem Hintergrund

Im aktuellen Gerichtsstreit zwischen Epic und Google kam es auch zu einer Zeugenaussage einer Google-Führungskraft, die interessante Informationen preisgab. Ein Deal mit dem Musikstreaming-Dienst Spotify (App Store-Link) ermöglicht es dem Audio-Unternehmen, die Gebühren des Google Play-Stores zu umgehen. Dies berichtet The Verge.

Don Harrison, Googles Leiter für Partnerschaften, erklärte demnach während seiner Aussage, dass Spotify keine Gebühren zahle, wenn es seine eigenen Zahlungen abwickle sowie nur eine geringe Gebühr von 4 Prozent zahle, wenn diese über Google abgewickelt würden. Er sagte auch, dass beide Unternehmen sich verpflichtet haben, jeweils 50 Millionen Dollar in einen „Erfolgsfonds“ zu stecken.


Die Details sind heute aufgetaucht, nachdem Google Anfang des Monats beim Gericht beantragt hatte, die Einzelheiten der eigenen Vereinbarung mit Spotify geheim zu halten. Google fordert normalerweise einen Provisions-Anteil von 15 Prozent bei Abonnement-Apps. Diese Gebühr kann bei Zahlungslösungen, die selbst von Entwicklern und Entwicklerinnen oder über Drittanbieter zur Verfügung gestellt werden, auf 11 Prozent reduziert werden. Google-Sprecher Dan Jackson ließ über eine Erklärung verlauten:

„Eine kleine Anzahl von Entwicklern, die direkter in Android und Play investieren, haben möglicherweise andere Servicegebühren als Teil einer breiteren Partnerschaft, die erhebliche finanzielle Investitionen und Produktintegrationen über verschiedene Formfaktoren hinweg umfasst. Diese wichtigen Investitionspartnerschaften ermöglichen es uns, mehr Nutzer zu Android und Play zu bringen, indem wir die Erfahrung für alle Nutzer kontinuierlich verbessern und neue Möglichkeiten für alle Entwickler schaffen.“

Spotify-App auf zwei iPads

Google hat bereits versucht, ähnliche Play Store-Deals mit großen Unternehmen abzuschließen. Anfang dieses Monats berichtete The Verge, dass der Tech-Konzern dem Videostreaming-Service Netflix im Jahr 2017 einen Deal angeboten hat, nur eine zehnprozentige Gebühr für Abonnements im Play Store zu zahlen – Netflix lehnte jedoch ab. Der Videostreaming-Anbieter erlaubt es derzeit nicht, Abonnements über die Android-App zu kaufen.

Spotify hat sich in der Vergangenheit mehrfach über zu zahlende Provisionen beschwert. Mitte dieses Jahres stellte das Unternehmen die Unterstützung für Apples App Store-Zahlungssystem komplett ein, um die Zahlung von Provisionen von bis zu 30 Prozent im App Store zu vermeiden. Zudem zeigte sich Spotify um CEO Daniel Ek als treibende Kraft der „Coalition for App Fairness“, einer Gruppe, der auch Epic angehörte und die die Kartellklage des Fortnite-Publishers gegen Apple und Google unterstützte. Wie es scheint, hat Spotify nun einen eigenen heimlichen Weg gefunden, sich zumindest mit Google unter der Hand einig zu werden.

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Kommentare 3 Antworten

  1. Gerade Spotify setzt sich nie für Fairness ein – gut zu sehen das das Pro Rata Streaming Modell ab 2024 wieder zum Nachteil der Künstler*innen geändert wird. Spotify beginnen erst eine monetarisierung zu zählen ab 1000 Streams. Und wieder damit ein paar Millionen euro gespart.

      1. Google und Spotify nehmen sich nix, während google seine Marktmacht knallhart missbraucht… da sollte mal mehr als nur ein Riegel vorgeschoben werden.

        Spotify selbst könnte morgen von einem anderen Anbieter überfahren werden, denn spotify ohne den kreativen content Dritter ist nen sch… wert…
        schlimm genug, dass deren Geschäftsmodell mit pro rata die Künstler mit special deal fett macht und die mit Normalabrechnung die Zeche zahlen und man selbst als Kunde die Künstler so mitbezahlt, die man gar nicht gehört hat.

        Aber solange spotify weder in Künstlerförderung, ncoh in besseren Klang investiert, bleib ich eh bei Qobuz

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