Twitter: Elon Musk will Kurznachrichtendienst nun doch kaufen

Bedingung: Klage gegen ihn wird vertagt

Es scheint mittlerweile zu einer großen Farce auszuarten: Elon Musk, Tesla- und Space X-Chef, hat offenbar beschlossen, den Kurznachrichtendienst Twitter (App Store-Link) nun doch kaufen zu wollen. Pro Twitter-Aktie will Musk laut Angaben von The Verge 54,20 USD zahlen. In einem Tweet vom Dienstagabend gab es den gewohnten Tonfall des Unternehmers, der wie schon häufiger Raum für Spekulationen offen ließ.

„Der Kauf von Twitter ist ein Beschleuniger für die Erstellung von X, der Everything-App“, so Musk. Zuvor hatte der Investor-Relations-Account von Twitter bestätigt, dass man einen Brief der Musk-Parteien erhalten habe, den sie bei der SEC („Securities and Exchange Commission“, die US-Börsenaufsicht) eingereicht haben. In der SEC-Einreichung erklärte Musk, dass er „mit dem Abschluss der Transaktion fortfahren“ werde, die im April dieses Jahres ausgehandelt wurde. Als Bedingung zum Abschluss des Deals forderte Musk, dass die Klage, die Twitter nach seinem Rückzug aus dem Twitter-Kauf gegen ihn erhoben hat, vertagt wird.


Elon Musk und Twitter kämpfen seit Monaten um die Übernahme von Twitter. Nachdem Musk zunächst dem Kauf des Unternehmens zugesagt hatte, wollte er den Deal stornieren. Als Begründung gab der Tesla-CEO seinerzeit an, dass Twitter über die Anzahl der Bot-Accounts auf der Plattform gelogen habe. Daraufhin hatte Twitter Musk verklagt, um ihn dazu zu bringen, sich an den ausgehandelten Kaufvertrag zu halten. Ein erster Gerichtstermin in dieser Sache war für den 17. Oktober 2022 vorgesehen. 

Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Aussage von Ann Lipton, eine Professorin für Wirtschaftsrecht an der Tulane University.

„Das Merkwürdige daran ist, dass es sich um das vorhersehbarste Ende handelt. Natürlich werden Fälle vor der Verhandlung beigelegt, natürlich werden Fälle vor der Aussage des Spitzenmanns beigelegt. Das einzig Überraschende ist, dass es ihm nicht gelungen ist, den Preis für das Geschäft um einen Dollar zu drücken. Es sah vom ersten Brief an, den er abgeschickt hat, schlecht [für Musk] aus.“

Auch Eric Talley, Jura-Professor an der Columbia University, zeigt sich überrascht, dass der Deal nicht mit einem gesenkten Kaufpreis abgeschlossen wurde. Auf der anderen Seite hätte Musk bei einer Verurteilung durch das Gericht, das ihn zwingen würde, das Geschäft abzuschließen, wohlmöglich Zinsen zahlen müssen. Damit hätte der US-Unternehmer wohl deutlich mehr als die veranschlagten 54,20 USD pro Aktie auf den Tisch legen müssen.

So oder so, wirklich seriöses Geschäftsgebaren kann man Elon Musk nicht mehr nachsagen. Twitter kaufen, nein, dann doch nicht, ja, nun aber doch – dieses an einen Kindergarten erinnernde Hin und Her lässt Mr Musk auf dem internationalen Business-Parkett nicht mehr nur exzentrisch, sondern eher lächerlich dastehen. Ist der Ruf erst ruiniert… Wie seht ihr die Farce um die Twitter-Übernahme?

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Kommentare 13 Antworten

  1. Der Typ ist mittlerweile echt nur noch lächerlich. Fand ihn mal ganz interessant aber spätestens als er nen Boxkampf gegen Putin führen wollte war mir klar, dass der Lack gesoffen haben muss.

    1. Gäbe es mehr von der Sorte, dann wären wir 50 Jahre weiter.
      Dafür nehm ich in Kauf, dass er Lack gesoffen hat.

      Obwohl einige seiner Entwicklungen mit Vorsicht zu genießen sind. (Hirnimplantate und sowas…)
      ……. Ihr seht ja was dabei rauskommen kann… kennt ja meine Kommentare hier. 😅

      1. Du meinst mehr von der Sorte die auf Regel und Gesetzte Pfeifen?

        Sein Bau in Brandburg müsste eigentlich immer noch Nachträglich abgerissen werden, wer ohne Genehmigung das Bauen anfängt wird eigentlich nämlich bestraft.

        Sein SpaceX Programm belastet die Umwelt so viel, das kriegen nicht mal alle Verbrenner zusammen hin.

        Von seiner Manipulation der Aktienmärkte ganz zu schweigen, mit seiner twitterei.

    1. Im Großen und Ganzen ist aber Twitter auch nicht mehr dass was es mal war, da langt mir nur ein Blick in die Trends und dort in die Tweets bzw. die Kommentare darunter und ich kann garnicht so viel Essen wie ich kotzen möchte.

    2. Würde mich nicht wundern, wenn der Musk noch vor den Midterms den DT entsperren lässt.
      Twitter hatte ich nie, aber das Fediverse hat mich begeistert. Aktuell gehen da die neuen Accounts bei Mastodon steil. #neuhier

      1. Korrekt Twitter ist Mainstream angekommen und hat so nicht nur Politiker angezogen sondern auch Hinz und Kunz denen man eigentlich nicht mal ein Smartphone hätte verkaufen sollen.

  2. Wie bereits vor Monaten erklärt, hatte er keine andere Wahl. Er war vertraglich daran gebunden und seine Argumente waren Nonsens, welcher nur dazu diente die Investoren einzuschüchtern.
    Diese haben es aber bereits vor seinen Spielchen durchschaut und nicht darauf eingegangen. Er hatte seine Finanzierung bis zum Maximum ausgeschöpft und dachte wohl er kann vllt noch einen Rabatt mitnehmen.

    Im Gegenteil – durch die Verzögerung wird er selbst nach Einigung zusätzlich zum bestehenden Kaufvertrag entgangene Gewinne blechen müssen – mit den Anwaltskosten versteht sich.

    1. Das werden wohl eher die Nutzer mit ihren Daten zahlen ….. und nicht er
      Persönlich ….. nicht mal der Tod ist umsonst, er kostet das Leben …. so ist das mit den „Free to Download“ Produkten im Netz auch

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