WMF Vitalis: Was taugt der Dampfgarer mit Bluetooth-Anbindung?

Digitale Helfer wie iPhone und iPad sind längst in der Küche angekommen. Wir wollen euch den WMF Vitalis vorstellen.

WMF Vitalis Cook Assist

Schon seit dem Start des App Stores gibt es Rezepte-Apps für iPhone und iPad. Wir haben euch sogar schon Grillthermometer mit Bluetooth-Anbindung oder eine App, mit der man das perfekte Ei kochen kann, vorgestellt. Nun folgt mit dem WMF Vitalis ein echter Küchenklotz: Ein Dampfgarer mit Bluetooth-Anbindung und einer dazugehörigen App für das iPhone. Damit soll beim Kochen nichts mehr schief gehen, verspricht der Hersteller.


Die Frage über den Sinn oder Unsinn einer solchen Investition wollen wir zunächst hinten anstellen. Vorher kümmern wir uns um die Fakten und unsere Eindrücke rund um das Produkt – oder muss man schon fast Gerät sagen? Der WMF Vitalis kostet aktuell 225 Euro (Amazon-Link) und ist auch in einer etwas günstigeren und kleineren Ausführung erhältlich.

WMF Vitalis ist ein dicker Brocken

Mit einer Gesamtbreite von 41 Zentimetern ist der WMF Vitalis auf jeden Fall nichts für kleine Küchen. Auf der einen Seite hat das den Vorteil, dass man dort auch Portionen für fünf, sechs oder mehr Personen zubereiten kann, auf der anderen Seite muss man ordentlich Platz im Küchenschrank frei räumen. Ein weiterer Nachteil, den zumindest ich auf meinem normal dimensionierten Ceranfeld feststellen durfte: Stößt der WMF Vitalis mit dem Griff an einen anderen Topf, was aufgrund der Größe durchaus vorkommen kann, wird dieser sehr heiß. Aber das ist schon wirklich ein sehr kleines Detail.

Was uns als Apple-Blog viel mehr interessiert ist die Tatsache, wie die Verbindung zum iPhone oder iPad aufgebaut wird. Das funktioniert über einen Bluetooth-Sensor, den man in den Deckel des WMF Vitalis steckt. So wird die Temperatur drahtlos an das iPhone oder iPad übermittelt, wo innerhalb einer App zahlreiche Funktionen zur Verfügung stehen.

Leider ist der Cook Assist (App Store-Link) von WMF nicht für das iPad optimiert und lässt sich dort entsprechend nur eingeschränkt im Zweifach-Modus nutzen, was wir bei einem so teuren Gadget dann doch etwas schade finden. Innerhalb der App kann man zwischen 40 verschiedenen Zutaten wählen, die man mit Hilfe des WMF Vitalis perfekt zubereiten können soll.

Der große Vorteil des Systems: Man kann verschiedenen Zutaten in den Dampfgarer geben, auch wenn die Garzeit unterschiedlich ist. Dank der Temperatur-Überwachung und den Daten der App wird man automatisch darauf hingewiesen, wann welches Lebensmittel in den Topf kommt und wann der Garvorgang abgeschlossen ist. Neben verschiedenen Gemüsesorten stehen auch verschiedene Fisch- und Fleischsorten sowie Knödel oder Dampfnudeln auf dem Plan.

Cook Assist App ist noch ausbaufähig

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Etwas Übung ist dennoch erforderlich, wie ich im Praxis-Test feststellen durfte. Das Problem liegt dabei nicht an der App selbst, sondern eher am persönlichen Geschmack: Ist das „Gar“, das die App vorgibt, wirklich das „Gar“, das man sich wünscht? Hier muss einfach etwas getüftelt werden.

Neben der fehlenden iPad-Unterstützung gibt es aber noch einige andere Punkte, an denen die Cook Assist-App für den WMF Vitalis verbessert werden kann. Auf der einen Seite wurde der Umfang der Lebensmittelliste in den vergangenen zwölf Monaten kaum ausgebaut, außerdem gibt es immer mal wieder kleine Fehlermeldungen und Zeitsprünge. So meldet die App, dass der Deckel nicht richtig sitzt, obwohl er korrekt verschlossen ist. Wenig später springt die Garzeit dann von sieben auf drei Minuten, was beim Zubereiten anderer Zutaten außerhalb des WMF Vitalis durchaus für Verwirrung sorgen kann.

Auf ein weiteres Problem bin ich nur durch eine iTunes-Rezension aufmerksam geworden: Geht die Bluetooth-Verbindung verloren, weil man etwa mit dem iPhone in der Hosentasche in den Keller geht, um sich etwas zu trinken zu holen, kann der aktuelle Kochvorgang nicht fortgeführt werden. Dabei sollte es doch eigentlich kein Problem zu sein, einen kurzen Verbindungsverlust überbrücken zu können?

Zwei Dinge muss ich aber ganz klar festhalten: Die Qualität des Dampfgarers ist so, wie man es von WMF erwartet, nämlich sehr gut. Das Gemüse schmeckt frisch und lecker, wirklich besser als in einem normalen Topf mit kochendem Wasser. Mit einem normalen Dampfgarer, den man zu einem Bruchteil des Preises des WMF Vitalis bekommt, kann man solche Ergebnisse dann aber auch erzielen. Und so ausgereift und perfekt, dass sie den Mehrpreis gerechtfertigten würde, ist die Cook Assists App dann leider doch nicht.

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Kommentare 2 Antworten

  1. Ich werf‘ für Eier eines dieser Hartplastik-Eier (Acrylglas? mit hitzesensitiver Farbtafel eingegossen) mit rein, das funktioniert wenigstens verlässlich. 🙂

  2. Hallo und guten Abend,

    das Gerät besitze ich selbst seit einiger Zeit und kann alle Eindrücke bestätigen.Die Ergebnisse sind wohlschmeckend,die Verarbeitung wie von WMF gewohnt (der Dämpfeinsatz könnte etwas mehr Materialstärke vertragen).

    Der Cook-Assist-Sensor selbst lässt sich auf IOS-oder Android-Welt umschalten,da scheitert oft eine Kontaktaufnahme.Insbesondere ist der Sensor etwas wählerisch,nicht jedes Android-Handy ist genehm,ein GT S 7710 von Samsung war nicht zur Steuerung zu gebrauchen.Sämtliche Apple-Geräte funktionieren aber problemlos,selbst ein Ipod Touch der 3G-Serie oder das IPad 1.

    Die Merkwürdigkeiten bei Kontaktverlusten kann ich ebenfalls bestätigen,der Dampfgarer brodelt munter weiter,die Zeit wird nicht mehr aktualisiert weil eben keine Temperaturaktualisierung mehr stattfindet,ohne Warnmeldung natürlich.

    Tja,die App.Die wird gepflegt wie ein apulischer Strandköter,über die Monate bin ich mittlerweile etwas frustriert,da kommt nichts hinzu.
    Warum dann nicht die App für engagierte Hobbyköche freigeben,schnell wäre die App um Hunderte an Rezeptideen überflutet.Da wehrt sich WMF gegen Säcke voll Gold,ich sehe nur den Eifer der einschlägigen Hobbykochseiten wie Chefkoch,Kochbar etc.
    Es ist eine Idiotie.Entweder engagiert sich WMF langsam einmal oder lässt Engagement von aussen einfliessen.

    Komplett frech und hier leider nicht als fetter Minuspunkt erwähnt:Der akkubetriebene Sensor mitsamt Ladegerät hängt an der Lebensdauer des Akkus.Kackfrecher (muss man so sagen) Kommentar der WMF-Anleitung:Ist der Akku erschöpft müssen sie einen neuen Cook-Assist-Sensor kaufen (natürlich mitsamt dem Ladegerät),Kostenpunkt 97 Euro aktuell bei Amazon.Unverschämt.

    Wegen der ungepflegten App und diesem Unfug mit dem Akku kann ich nicht zu einem Kauf anraten,auf WMF-Seite hat sich da eine Bringschuld aufgebaut.Das ganze Ding ist eine unausgegorene Baustelle und die Besitzer sind irgendwas zwischen Alpha-und Betatester.

    In der Hoffnung auf Besserung..

    Gruss aus Dortmund

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