komoot: Überzeugende Fahrrad- und Wander-Navigation mit Offline-Karten-Funktion

Ist bei dem schönen Wetter einmal wieder eine Fahrrad- oder Wandertour geplant, aber man hat keine Ahnung, wo es lang gehen soll? In einem solchen Fall hilft komoot.

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Komoot ist ein Projekt von sechs deutschen Studenten der TU Berlin, die es sich zum Ziel gemacht haben, eine  umfassende Plattform für Outdoor-Aktivitäten zu erstellen. Mittlerweile ist das Team um einige Mitglieder angewachsen und hat sich zu einem der führenden Outdoor-Apps auf dem deutschen Markt entwickelt.


Mit komoot, einer zunächst kostenlosen Applikation (App Store-Link) für das iPhone, lassen sich für verschiedene Outdoor-Aktivitäten entsprechende Touren planen, aufnehmen und diese mit anderen Nutzern teilen. Dabei stellt die knapp 25 MB große und vollständig in deutscher Sprache verfügbare App ein großes Archiv an vorhandenen Touren bereit, die hinsichtlich ihres Schwierigkeitsgrades und der Streckenbeschaffenheit katalogisiert worden sind. Für die Nutzung von komoot muss auf dem iPhone mindestens iOS 7.0 installiert sein.

Spricht man von einer „zunächst kostenlosen“ App, heißt das nichts weiter, als dass die Basis-Anwendung gratis auf das iPhone geladen werden kann, für weitere Inhalte aber In-App-Käufe fällig werden. Möchte man komoot zunächst ausprobieren, stellen die Entwickler dem neuen Nutzer eine kleine Region gratis zur Verfügung, in der auch Offline-Karten enthalten sind. Diese Region ist frei wählbar, deckt aber in vielen Fällen nur eine Stadt samt Randgebiet ab. Möchte man größer angelegte Touren absolvieren, ist der Download größerer Regionen notwendig, die mit jeweils 8,99 Euro zu Buche schlagen. Beispiele sind unter anderem der Raum Berlin-Potsdam-Havelland, das Münsterland, der Niederrhein oder das Münchner Umland. Da komoot auch einen großen Teil Europas, inklusive Frankreich, Großbritannien, Spanien, Portugal, Italien, den BeNeLux-Staaten, Österreich, Schweiz, Polen und Dänemark abdeckt, lassen sich auch Regionen für den nächsten Urlaub erwerben. Entscheidet man sich für das Gesamtpaket aller Regionen, wird ein einmaliger In-App-Kauf von 29,99 Euro fällig, mit dem man für immer ausgesorgt hat. Telekom-Kunden erhalten außerdem eine Region im Wert von 8,99 Euro gratis zum Download.

Neben der Tourenplanung und -aufzeichnung auf dem iPhone stellt das komoot-System eine Vielzahl von weiteren Features bereit, darunter eine sprachgeführte Navigation mit präzisen Ansagen während der Tour, einem Tacho, den Download von Offline-Karten für eine unbeschwerte Nutzung in Gebieten mit schlechter Netzabdeckung oder im Ausland, sowie die Möglichkeit, auch am Rechner Touren einzusehen und zu planen. Dafür kombiniert komoot aus mehreren hundert Millionen Datensätzen die schönsten Ziele und Wege zu Tourenvorschlägen, zapft Open-Source-Quellen wie OpenStreetMap, NASA, Wikipedia und Panoramio an und nutzt absolvierte Touren der Nutzer, um entsprechende Tourenvorschläge schnell und bequem auf das iPhone zu bringen.

komoot liefert Tourenvorschläge anhand ausgewählter Parameter

Nach der Installation von komoot wird ein User-Account erstellt, der es dem User ermöglicht, sich in eine Community einzufügen und Touren mit Freunden zu teilen. Direkt danach kann es mit der ersten Wander- oder Fahrradtour losgehen. Im Menüpunkt „Tourenvorschläge“ stehen verschiedene Parameter bereit, beispielsweise, auf welche Art und Weise man unterwegs ist (Wandern, Bergsteigen, Fahrrad, Mountainbike, Rennrad, Fahrrad mit Schotter oder Mountainbike Alpin), von wo aus gestartet werden soll (GPS-Position oder Adresseingabe), die Vorgaben hinsichtlich Distanz oder Tourendauer, sowie der aktuelle Fitnessstand der absolvierenden Person.

Anhand dieser Informationen liefert komoot passende Tourenvorschläge, die mit bestimmten Parametern versehen sind. Neben dem Tour-Charakter mit Wegtypen und Wegbeschaffenheiten gibt es eine Einteilung in drei Schwierigkeitsgrade, eine Kurzbeschreibung, passende Bilder, eine Übersicht auf einer Karte, ein Höhenprofil, Dauer, Höhenmeter auf- und abwärts sowie die ungefähre Dauer. Über den Button „Los gehts“ wird die Tour gestartet. Es versteht sich von selbst, dass man die Ortungsdienste aktiviert haben sollte, um die sprachgeführte Navigation während der Fahrt nutzen zu können. Optional lässt sich die Navigation auch ohne Sprache starten.

In der Navigationsübersicht während der Tour können neben einer Karte auch durch Wischgesten verschiedene Informationen eingeblendet werden, darunter die aktuell gefahrene Geschwindigkeit, die Durchschnittsgeschwindigkeit, die gefahrenen und verbleibenden Kilometer, die verbleibende Zeit und die in Bewegung, sowie eine kleine grafische Übersicht über den Höhenmeter-Verlauf der Strecke.

Für die Verwendung von komoot hat das Developer-Team eigene Karten mit speziellen topografischen Charakteristika entwickelt, die sich für Outdoor-Aktivitäten bestens eignen. In einer Legende auf der Website lässt sich einsehen, wie diese im Detail gestaltet ist und welche Informationen ausgegeben werden. Sie zeigt den Untergrund, auf dem man sich bewegt, genau an, und verfügt über landschaftliche Elemente wie Höhenlinien, Points of Interest und markante Gipfel mit Namen und Höhenangaben.

Touren für Anfänger und Profis

Bei meinen ersten Testfahrten mit komoot und speziell für das Mountainbike ausgewählten Parametern funktionierte das System problemlos und offenbarte Strecken, die den Vorgaben exakt entsprachen. Beachten sollte man insbesondere bei längeren Touren den erhöhten Akkuverbrauch durch die fortwährende aktive GPS-Nutzung. Hier heißt es, zur Sicherheit einen externen Akku mitzunehmen, um nicht auf halber Strecke im Wald oder am Berg allein gelassen zu werden.

Auch wenn das In-App-Kartenmaterial von komoot sicherlich kein Schnäppchen ist, lohnt sich meines Erachtens der Download, insbesondere, wenn man passionierter Wanderer oder Fahrradfahrer ist. Selbst für Anfänger mit einem Stadtrad finden sich zahlreiche Touren, die mit geringem Fitnesslevel und in weniger als einer Stunde zu absolvieren sind. Gleichzeitig werden aber auch fortgeschrittene oder sehr sportliche Outdoor-Freaks bedient, die beispielsweise eine 150 km-Rennradtour oder eine alpine Mountainbike-Tour mit 1.000 Höhenmetern absolvieren wollen. Vor allem in unbekannten Gebieten, wie etwa am Urlaubsort, können sich vorgeschlagene Touren als echtes Plus erweisen, die eine totale Verirrung auf fremden Terrain und stundenlanger Tourenplanung per Faltkarte und Notizen überflüssig machen.

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Kommentare 12 Antworten

    1. Wie funktioniert das? Ich habe einen Account und bin auch Telekom-Kunde. Ich finde aber nicht die Möglichkeit eine Region für 8,99€ geschenkt zubekommen.

      1. Beim ersten Start der App kam eine Nachricht, dass ich mir eine Region gratis aussuchen kann. Vielleicht muss man dazu im Telekom Netz eingewählt sein.

  1. Bin auch sehr angetan von dieser App. Meine Frau ist mit ihr gerade mit dem Fahrrad von Leipzig aus an die Nordsee geradelt und war, bis auf einen „Patzer“ äußerst zufrieden. Besonders gefällt ihr die Möglichkeit vorher das Höhenprofil der geplanten Tour einsehen zu können.
    Ich persönlich finde das die 29,90€ für das gesamte Kartenpaket nicht wirklich teuer sind, sondern sehr angebracht, bedenkt man die Fülle an Leistung die man dafür erhält. Noch zu mal die Karten und die App sehr häufige Updates erhalten!
    Alles in Allem eine absolute Top-Empfehlung!!!

  2. Gibt es in diesem Bereich noch andere wirklich gute Apps,auch mit Offline Karten für Mountainbiker ??? Suche dringendst …

  3. Leider kann ich die Begeisterung nicht (mehr) teilen. Komoot war mal sehr gut hat aber im Laufe der Zeit nachgelassen. Sowohl auf iPhone 4 und 5 sowie auf 2 Android-Geräten (Samsung und Motorola)
    bleibt die Software dauernd hängen. Lange Zeit nur bei Navigation, mittlerweile auch beim simplen Aufzeichnen. Wir waren kürzlich 5 Tage unterwegs und auf allen Geräten war früher oder später ein Reset erforderlich.

  4. Die Bewertungen im AppStore hinterlassen auch eher einzwiespältiges bild. Viel sehr kurze Rezensionen wie „Superklasse“ etc. Die ausführlicheren Rezension äußern sich durchaus kritisch

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