Apple: Ingenieur gibt Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen zu

Während Arbeit am Apple Car

Der frühere Apple-Ingenieur Xiaolang Zhang hat sich schuldig bekannt, Geschäftsgeheimnisse von Apple gestohlen zu haben. Von 2015 bis 2018 arbeitete er bei Apple an einem Projekt für selbstfahrende Autos, allgemein bekannt als „Apple Car“. Als er seinen Job bei Apple kündigte, erzählte er seinem Vorgesetzten, dass er für Guangzhou Xiaopeng Motors Technology arbeiten würde. Letzteres ist ein chinesisches Elektroauto-Startup, das auch als Xpeng bekannt ist.

Bei einer Untersuchung stellte Apple fest, dass er rund 24 GB Daten über AirDrop auf den Laptop seiner Frau übertragen habe. Zhang wurde zudem beschuldigt, „ein 25-seitiges Dokument mit technischen Schaltplänen einer Platine für ein autonomes Fahrzeug“ sowie „Referenzhandbücher und PDFs mit Beschreibungen von Apples Prototypen und Prototyp-Anforderungen mitgenommen zu haben“, so berichtet CNBC. Zhang wurde im Juli 2018 von Bundesbeamten am Flughafen von San Jose festgenommen, wo er nach China fliegen wollte.


Die Bedingungen von Zhangs Geständnisvereinbarung sind nicht öffentlich zugänglich, aber laut einem Gerichtsdokument, das von CNBC hochgeladen wurde, hat sich Zhang des einzigen in seiner Anklageschrift aufgeführten Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen schuldig bekannt. Das Urteil ist für den 14. November angesetzt. Nach US-amerikanischem Recht wird der Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen mit einer Gefängnisstrafe von maximal zehn Jahren geahndet, und CNBC berichtet, dass Zhang eine Geldstrafe von bis zu einer Viertelmillion Dollar drohen könnte.

Weiterer Mitarbeiter stahl 2019 vertrauliche Unterlagen

Xiaolang Zhang ist nicht die einzige Person, der vorgeworfen wird, Geschäftsgeheimnisse von Apple aus dem Automobilbereich gestohlen oder versucht zu haben, geheimes Material an Xpeng weiterzugeben. Im Jahr 2019 wurde Jizhong Chen, ein anderer ehemaliger Apple-Mitarbeiter angeklagt, weil er versucht hatte, Handbücher, Schaltpläne, Diagramme und Fotos von Apples Autoprojekt nach China zu schmuggeln. Sein Verfahren ist laut CNBC noch nicht abgeschlossen.

Im selben Jahr behauptete Tesla (via The Verge), dass ein ehemaliger Mitarbeiter Quellcode für sein Autopilot-System auf sein iCloud-Konto hochgeladen und diese Informationen dann zu Xpeng gebracht habe. Damals erklärte das Unternehmen, dass es „die geistigen Eigentumsrechte und vertraulichen Informationen Dritter respektiert“. Man darf gespannt sein, wie sich diese Gerichtsverhandlungen entwickeln werden und wann Apple schlussendlich in den Fahrzeugmarkt einsteigen wird.

Foto: Vanarama.com.
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Kommentare 15 Antworten

  1. Ist ja einfach, bei Mercedes Werk haben 3 Typen ganze Motoren geklaut, wie die das trotz Videoüberwachung geschafft haben ein Rätzel..

    1. In deren Kulturkreis gilt es praktisch als ein Kompliment.
      „Dein Produkt war es wert zu klauen.“

      Im übrigen sind die häufigsten Ziele ihre eigenen Firmen. Dort gibt es von jedem erfolgreichen Produkt mehrere Qualität-Ebenen von Fakes.
      Chinesische Besucher werden auch bei Messen immer mit Vorsicht beäugelt – da verschwindet gerne mal ein Teil der Prototypen und kommen schon vor dem Original auf den Markt.

  2. Daten und Pläne werden tonnen- und GB-weise freiwillig von Unternehmen nach China geschickt. Wie sollen die dort sonst das alles produzieren, was die ganze Welt dann billig kaufen kann.

  3. „dass er für Guangzhou Xiaopeng Motors Technology arbeiten würde. Letzteres ist ein chinesisches Elektroauto-Startup, das auch als Xpeng bekannt ist.“

    Also Marken die Außerhalb von China noch nie einer gehört hat und auch keine Bedeutung haben.

    1. Vielleicht ist Xpeng ja aber in dem Bereich auch einfach nicht so bekannt, da sie nur Zulieferer für andere Hersteller sind. Bosch ist hierzulande auch eher für ihre Heimwerker- und Profiwerkzeuge bekannt als für die Steuergeräte, die quasi in jedem Auto stecken.

      1. Stimmt vollkommen, dann sollte es im Artikel aber auch entsprechend genannt werden. So wie es da nun steht, liest es sich als wäre es ein Startup so wie es auch mal Tesla 2003 war.

    2. Die Marke mag hier nicht bekannt sein. Man muss aber bedenken, wie groß der Absatzmarkt in China ist. Wenn die Chinesen dadurch nun eine gute Alternative zu Tesla und Co haben, wird auch in Europa/USA ein Schaden entstehen.

      1. Dann wäre es aber Sinnvoll Spionage bei einen Hersteller zu machen der auch ein Fahrtüchtiges Auto hat und nicht bei einen der seit Jahren da wohl nicht wirklich weiter kommt.

        Oder wollten die sich ansehen wie man es nicht macht?

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