Das Referenz: Ansehnlicher Wikipedia-Client in formschönem Design

Wenn Apple bestimmte Titel in der Rubrik „Die besten neuen Apps“ vorstellt, werfen auch wir gerne einen Blick darauf, so auch auf Das Referenz.

Das Referenz 1 Das Referenz 2 Das Referenz 3 Das Referenz 4

Warum sich die Macher der App fĂŒr einen Titel „DAS Referenz“ entschieden haben, ist mir immer noch unverstĂ€ndlich – schließlich heißt es allgemein DIE Referenz. Da man die eigene App auch nicht „Das Referenz-Wikipedia“ betitelt hat und im App-Icon sowie in der App-Beschreibung im Store „das Referenz“ deutlich hervorhebt, frage ich mich ernsthaft, was mit dieser Bezeichnung bezweckt werden sollte. Und das bei einer App, die vollmundig von sich behauptet, sie „möchte den Geist der großen EnzyklopĂ€dien aufs iPad bringen“.


Nichts desto trotz erhĂ€lt man, abgesehen vom grammatikalisch komplett falschen Titel, mit Das Referenz (App Store-Link) eine 6,3 MB große Applikation fĂŒr das iPad, die generell gratis genutzt werden kann. Veröffentlicht Anfang April dieses Jahres, hat Apple die letzte grĂ¶ĂŸere Aktualisierung der App zum Anlass genommen, Das Referenz in seiner Highlights-Sammlung vorzustellen. Beachten sollte man jedoch, dass fĂŒr die Installation mindestens iOS 7.0 oder neuer auf dem Tablet vorhanden sein sollte.

Die Developer vom Berliner Studio Raureif haben sich bezĂŒglich des Layouts von Das Referenz jedoch scheinbar mehr Gedanken gemacht. Nicht umsonst ist die iPad-App fĂŒr den German Design Award 2015 nominiert worden – und das sieht man auch in der Aufmachung von Das Referenz. Die Entwickler haben im Vorfeld viele alte BĂŒcher gewĂ€lzt, um passende Schriftarten und Layouts fĂŒr ihre App zu finden. Auch die Navigation gestaltet sich einfach: Nachdem passende Suchergebnisse in einer ĂŒbersichtlichen Liste samt kleiner Textvorschau und Thumbnail-Bild prĂ€sentiert werden, genĂŒgt ein Fingertipp auf den entsprechenden Artikel, um selbigen zu laden. Ganz wie es oft in Magazinen und vielen BĂŒchern der Fall ist, findet man auch in Das Referenz Spalten fĂŒr Text auf der rechten, und Schwarz-Weiß-Bilder auf der linken Seite. Über ein Antippen eines Bildes wird dieses im Fullscreen-Modus in Farbe (sofern vorhanden) geladen.

Über kleine Symbole am oberen Bildrand lassen sich verschiedene Artikel anpinnen, so dass sie wie kleine, verschobene Ecken eines Blattes Papier am linken Rand ins Bild reichen – ein wirklich hĂŒbsch gemachtes, kleines Design-Feature. Im Artikel selbst lassen sich zudem gleiche Artikel in anderen Wikipedia-Sprachen einblenden, eine komplette Gliederung des Artikels anzeigen, sowie eine Weiterleitung des Artikels, beispielsweise per Mail, iMessage, aber auch per Facebook oder Twitter, sowie ein HinzufĂŒgen zur Leseliste im Safari-Browser einrichten. Farblich unterlegte Wörter im Artikel können angetippt werden und öffnen wiederum den entsprechenden Wikipedia-Artikel. Das Layout an sich lĂ€sst sich in Das Referenz leider nicht Ă€ndern, dafĂŒr kann der User allerdings in den Einstellungen der App aus drei verschiedenen Möglichkeiten die bevorzugte SchriftgrĂ¶ĂŸe festlegen.

Ist in der Einleitung von „generell gratis“ die Rede, gibt es in Das Referenz natĂŒrlich kleine HĂŒrden, die eine komplett kostenlose Nutzung erschweren. Bei dieser App hĂ€lt sich diese HĂŒrde jedoch in Grenzen: Wer Das Referenz gratis nutzen will, bekommt am unteren Bildrand permanent Werbebanner eingeblendet. Diese lassen sich ĂŒber einen einmaligen In-App-Kauf von 2,69 Euro jedoch dauerhaft entfernen. Wer den Entwicklern zusĂ€tzlich noch etwas Gutes tun will, kann auch einen Preis von 4,49 Euro zahlen und etwas „Karma“ spenden. Nach ihrem (bewussten?) Faux-Pas bezĂŒglich des App-Titels werde ich von letzterem Schritt jedoch absehen. Ein Preis von 2,69 Euro fĂŒr einen wirklich gut gemachten, ansehnlichen Wikipedia-Reader ist jedoch in meinen Augen durchaus gerechtfertigt.

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Kommentare 13 Antworten

  1. Könnt sein das die Jungs und MĂ€dls von Raureif den englischen Titel „dat reference“ geplant hatten.
    Wie bei den Memes, „dat ass“, oder so.
    FĂŒr was besonders tolles.

    Nur wurde das eben ungĂŒnstig ins Deutsche ĂŒbersetzt, passiert oft genug im Netz das wir Deutschen „das“ anstelle „dat“ schreiben.

    Aber unabhĂ€ngig davon, wer weiß bzw erwartet sowas? 😀

  2. Es gab auch mal das Königin der Bieren.Ist als Scherz zu verstehen.
    Auf dem amerikanischen wird „die“ falsch verstanden,weshalb „das“ nicht weiter auffĂ€llt.

  3. Ich bin ĂŒberzeugte Wikipanion Nutzer. Hab zwar noch an Wikipedia Apps (u.a. die von Wikipedia) – aber letztendlich treibt es mich immer zu Wikipanion zurĂŒck. Unter anderem auch wegen der iCloud syncro der Lesezeichen, dem schnellen Wechsel zw. englichem und deutschem Text und vor allem: schon in der Gratis-Version ohne Werbung 😛

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