Enabot Ebo SE: Überwachungskamera, Spielzeug oder Haustierschreck?

Mobile Kamera mit 1080p und Nachtsicht

In unserem Blog haben wir ja schon so einige ungewöhnliche Gadgets vorgestellt. Beim Enabot Ebo SE bin ich mir allerdings immer noch nicht so ganz sicher, in welche Produktkategorie dieses kleine Gadget nun gehört. Auf der Produktseite bei Amazon, wo sich der Enabot Ebo SE derzeit für 119 Euro erwerben lässt, wird das kleine knubbelige Etwas als „bewegliche 1080p Überwachungskamera“ und „intelligenter Haustiermonitor“ beworben.

Ich hatte in den letzten Wochen die Gelegenheit, mir den Enabot Ebo SE genauer anzusehen und möchte daher meine ersten Eindrücke mitteilen. Der Ebo SE aus der Hand des chinesischen Unternehmens ebo wurde unter anderem bei Kickstarter angeboten, kann aber mittlerweile auch regulär im Handel erworben werden. Zu den Features des kleinen mobilen Roboters gehört eine 1080p-Videokamera mit Zwei-Wege-Audio und Infrarot-Nachtsicht, automatisches Aufladen mittels kleiner Ladestation, eine Bewegungserkennung, festlegbare Überwachungsrouten, Kollisions- und Sturzsensoren, eine 24-Stunden-Videoaufzeichnung und eine lokale Datensicherung von Fotos und Videos auf einer MicroSD-Karte.


Der Hersteller beschreibt den Ebo SE als „intelligenten Begleitroboter für Ihre Kleinen“, der die gesamte Familie, inklusive der Haustiere, näher zueinander bringen soll. Die Einrichtung des Geräts erfolgt über den Download der Enabot-App, die sich kostenlos herunterladen lässt (App Store-Link). In der App hat man zunächst einen Account anzulegen und dann die hinterlegte E-Mail-Adresse zu bestätigen. Dieser Schritt war bei mir äußerst mühselig, da die Bestätigungsmail partout und auch nach mehreren Versuchen nicht ankommen wollte. Als sie dann nach knapp eintägiger Wartezeit endlich mehrfach eintraf, war der Bestätigungslink schon wieder abgelaufen – was mir mittels eines Popups in chinesischer Sprache mitgeteilt wurde. Bei einem weiteren Versuch konnte ich die Mail dann doch im Rahmen des Zeitfensters öffnen und so endlich die App für die Nutzung des Ebo SE freischalten. Der kleine Roboter muss dann nur noch mit dem eigenen WLAN verbunden und ein QR-Code in der App mit der Kamera des mobilen Roboters gescannt werden, dann kann es losgehen. Im Lieferumfang befindet sich neben dem Ebo SE, dem USB-Ladekabel samt Dockingstation und einer 16 GB MicroSD-Karte auch ein Netzteil, das aber nicht mit EU-Steckdosen verwendet werden kann. Hier muss man selbst tätig werden und für Ersatz sorgen.

Kollisions- und Sturzschutz verhindert Schäden am Gerät

Die App selbst ist leider nur in englischer Sprache verfügbar und bietet dem Nutzer bzw. der Nutzerin die Möglichkeit, auf verschiedene Funktionen des Geräts zuzugreifen. Im Startbildschirm gibt es gleich ein Livebild von der Kamera des Roboters, zudem kann auch auf eine Steuerung zugegriffen werden, um den Ebo SE durch das Haus bzw. die Wohnung fahren zu lassen. Im Steuer-Screen finden sich darüber hinaus Möglichkeiten, ein Video oder Fotos von der jeweiligen Ansicht anzufertigen, und ist das Mikrofon aktiviert, kann direkt über den kleinen Roboter und seinen integrierten Lautsprecher gesprochen werden. Bei meinen Versuchen in den heimischen Wänden erfolgte die Ausgabe des Tons über den Lautsprecher 1-2 Sekunden verzögert. Hat man in den Einstellungen den Kollisionsschutz aktiviert, erkennt der Ebo SE auch Wände, Gegenstände und Treppenstufen und fällt so nicht herunter.

In Ermangelung eines Haustiers konnte ich die Reaktion von Hund, Katze und Co. auf den kleinen, handgroßen Roboter leider nicht ausprobieren. Der Ebo SE soll aber auch nicht nur zur Haustierbespaßung dienen, sondern auch das Zuhause sicher machen und die Familie miteinander verbinden – selbst wenn ein Familienmitglied einmal nicht zuhause sein sollte. Ich persönlich finde diesen Gedanken äußerst gruselig. Wenn Papa als kleiner Roboter durch die Wohnung surrt und abends den Kindern über den Ebo SE Gute Nacht wünscht, finde ich dies durchweg befremdlich.

Über den Sinn und Zweck eines solchen Roboters

Befindet sich der Enabot Ebo SE in seinem Ladedock, gibt er alle paar Stunden zudem kurze Lautäußerungen von sich. Diese lassen sich nicht abschalten, es sei denn, man versetzt das Gadget in einen Schlafzustand. In letzterem werden auch die Videokamera und die LED-Animationen auf der Frontseite ausgeschaltet. Hat man allerdings auch Überwachungs-Routinen, beispielsweise innerhalb eines bestimmten Zeitfensters und über Bewegungserkennung, aktiviert, können diese ebenfalls nicht ausgeführt werden.

Nachdem ich den Enabot Ebo SE nun einige Zeit in meiner Wohnung zugegen gehabt habe, hat sich der Sinn und Zweck eines solchen Roboters bisher noch nicht ganz erschlossen. Zur reinen Bespaßung von Haustieren wäre mir das Gadget persönlich zu kostenintensiv, zudem kann man auch nicht sicher sagen, ob schläfrige Katzen oder desinteressierte Hunde darauf überhaupt angemessen und dauerhaft reagieren. Als Familien-Überwachungsgadget empfinde ich den Ebo SE leider als äußerst gruselig und würde ihn niemals für solche Zwecke einsetzen wollen. Immerhin hat mir der kleine Roboter gezeigt, dass ich unter meinen Küchenschränken einmal wieder saubermachen sollte. Aber vielleicht könnt ihr ja mögliche Einsatzzwecke vorschlagen, die euch sinnvoll erscheinen?

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Kommentare 7 Antworten

  1. Der Gruselfaktor ist IMHO berechtigt. China-Gadget mit Cloud- und Registrierungszwang, WLAN-Zugriff, Kamera, Mikrofon. Ideale Zutaten für massenhafte Datenerhebung und bei Bedarf aus China gesteuertes Botnetz mit nach Herzenslust ausführbaren maliziösen Aktionen.
    Denn, wir erinnern uns: das S in IoT steht für Security, das P für Privacy.

  2. Kennst du ein vergleichbares Produkt, Mel? Wir wollten eine Kamera für den Innenenraum besorgen, um zu sehen, was der Hund so macht.
    Ich steh auf solche Spielereien, aber die Argumente dominieren das Kontra. Gibt ja auch eine fliegende Drohne, meine ich. Aber die wäre noch teurer und weniger was für Katzen oder Hunde….

    1. In der Hinsicht ist mir aktuell nichts Vergleichbares bekannt. Höchstens stationäre „normale“ Sicherheitskameras, die man dann irgendwo aufstellen muss, wo sie den Raum möglichst komplett abdecken. Da gibt es ja auch oft Zwei-Wege-Audio, so dass sich im Bedarf mit dem Haustier sprechen lässt. Alternativ gibt es kleine Cams, die sich am Halsband des Haustiers selbst anbringen lassen – aber ob das eine tolle Lösung ist?

  3. Interessanter Testbericht. Zeigt leider auch mal wieder das Geräte mit App only Zugriff bei mangelhaftem Support seitens des Herstellers auch schnell zu Elektro Schrott werden können.

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