Halide: Entwickler berichtet, wie sich die iPhone 14 Pro-Kameras verändert haben

Sebastiaan de With erklärt das Kamerasystem

Als Apple in der vergangenen Woche die neue iPhone 14-Generation vorgestellt hat, sorgte auch die Präsentation des neuen Kamerasystems bei den iPhone 14 Pro-Modellen für Aufsehen. Passend zum bevorstehenden Marktstart der neuen iPhones am morgigen Freitag meldet sich nun auch der Entwickler der beliebten Kamera-App Halide (App Store-Link), Sebastiaan de With, mit einem detaillierten Artikel zu den Hardware-Änderungen der neuen Generation.

Sebastiaan de With lobt zum einen den nächsten Schritt der iPhone-Fotografie, kritisiert allerdings auch einige Kontext- und Hardware-Änderungen, die laut seiner Ansicht Rückschritte bedeuten. Die Hauptkamera der iPhone 14 Pro-Modelle hat beispielsweise die größten Veränderungen erfahren: Ein 2 mm breiteres Objektiv bedeutet gleichzeitig auch eine kleinere und damit langsamere Blende, was bedeutet, dass das Objektiv weniger Licht als der Sensor der Vorgänger-Generation sammelt. De With begründet dies mit den Worten, dass „dies wahrscheinlich notwendig war, um mit einem größeren Sensor zu arbeiten“.


Trotz dieser Tatsache, die durchaus ein Problem darstellen könnte, erwartet der Halide-Entwickler, dass die Weitwinkel-Linse aufgrund ihrer Vergrößerung bis zu 20 Prozent mehr Licht im Vergleich zur Linse des iPhone 13 Pro aufnehmen kann. Auch positive Veränderungen hat es laut de With gegeben, beispielsweise im ISO-Bereich.

„Wir sind erstaunt über die Verbesserung des ISO-Bereichs des Kamerasensors. Er geht weit über den früherer iPhone-Kameras hinaus. Da hohe ISO-Werte mit mehr Rauschen einhergehen, ist es sehr wahrscheinlich, dass dieser ISO-Bereich dadurch möglich ist, dass der höher auflösende Sensor vier Pixel zu einem vereint und so das Rauschen erheblich reduziert.“

Der Kamera-Experte von Halide geht außerdem auf die Tatsache ein, dass iPhone 14 Pro-User wohl nicht nativ JPG-Bilder mit 48 Megapixeln Fotos aufnehmen können. Es sei unklar, ob es Drittanbieter-Apps gelingen wird, diese Einschränkungen zu umgehen. Sollte dies nicht der Fall sein, wird man lediglich die ProRAW-Option für volle 48 Megapixel wählen können.

iPhone 14 Pro-Kamera fokussiert erst ab 2 cm Distanz

Auch eine weitere Hardware-Änderung kommt zur Sprache: Die minimale Fokusdistanz ist von ehemals 150 auf 200 mm (5,9 auf 7,8 inch) gesunken. Die iPhone 14 Pro-Linse kann demnach erst ab einem Abstand von 2 cm scharf stellen, beim iPhone 13 Pro waren es noch 1,5 cm. Sebastiaan de With erklärt dazu:

„Zwei Zentimeter scheinen nicht viel zu sein, aber wenn es dich frustriert hat, dass dein iPhone 13 zwischen dem Ultraweitwinkel-Objektiv („Makro“) und der normalen Kamera hin- und hergeschaltet hat, kann es sein, dass das beim neuen iPhone etwas häufiger passiert. Das neue Objektiv kann einfach nicht so nah fokussieren wie das des 13 Pro. Wir sind gespannt, inwieweit sie das in der Software entschärft haben.“

Wie es scheint, bleibt lediglich die Telezoom-Linse nahezu unangetastet, was Hardware-Änderungen angeht. Denn auch das Ultraweitwinkel-Objektiv hat neue Spezifikationen spendiert bekommen. De With berichtet dazu:

„Im Großen und Ganzen sehen wir solide Verbesserungen bei schlechten Lichtverhältnissen. Ein größerer Sensor und eine höhere ISO-Empfindlichkeit sollten es dieser Kamera ermöglichen, weiter zu reifen und eine gute Option für hochwertige Bilder zu sein. Apple hat auf seiner Keynote die größten Verbesserungen für diese Kamera angekündigt und behauptet, dass sie bis zu 3× bessere Bilder liefert. Wir werden sehen müssen, was das in Tests bedeutet.“

Zu guter Letzt wurde der Frontkamera auch ein Update mit einem variablen Fokus und Autofokus sowie einer verbesserten Blende spendiert. Foto- und Kamera-Experte de With meint:

„Darüber hinaus dürfte die verbesserte Blendenöffnung dieser kleinen Kamera etwas mehr Schärfentiefe und Licht ermöglichen. Wir werden sehen, wie groß der Unterschied oder die Notwendigkeit eines Autofokus ist.“

Frühestens am morgigen Freitag können die ersten Besitzer und Besitzerinnen ihre neuen iPhone 14 Pro (Max)-Kameras ausprobieren. Man darf gespannt sein, wie sich die Verbesserungen im Kamerabereich im Alltag auswirken werden.

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Kommentare 7 Antworten

  1. Guten Morgen,

    Ich habe 2 Korrekturen zum Artikel: In Absatz 2 wird gesagt, das Objektiv fängt weniger Licht ein, was jedoch im 3. Absatz direkt gegenteilig mit +20% verneint wird. Eine kleinere Blende fängt zwar per se weniger Licht ein, aber da ja das Objektiv selbst gewachsen ist, kommt trotzdem mehr Licht auf dem Sensor an.

    Im Absatz zur Fokusdistanz werden 150mm und 200mm in 1,5 und 2 cm umgerechnet – es sind jedoch 15 und 20 cm, sodass es inhaltlich dann auch wieder Sinn ergibt – bei einer Naheinstellgrenze von 1,5 vs 2cm würde sich vermutlich niemand aufregen, dass die Distanz einen halben cm zugenommen hat.

    Schönes Wochenende! Kevin

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