House of Marley Rise Up: OverEar-Kopfhörer für Bass-Liebhaber

Von House of Marley hatten wir euch schon in der Vergangenheit einige Produkte vorgestellt – nun haben die Macher einen neuen OverEar-Kopfhörer auf den Markt gebracht, den Rise Up.

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Mit meinem eigenen Sennheiser Momentum bin ich bislang klangtechnisch sehr gut abgedeckt gewesen. Gleichzeitig interessiert es natürlich auch eine Viel-Musikhörerin wie mich, was andere Hersteller imstande sind zu leisten. Somit kommt der House of Marley Rise Up gerade recht.


Der OverEar-Kopfhörer ist derzeit in vier verschiedenen Farb- und Materialvarianten zu haben, die bei unserem favorisierten Internetkaufhaus Amazon für etwa 140 Euro zu haben sind. Mit diesem Kaufpreis liegt der Rise Up selbstverständlich nicht in einer Preiskategorie wie mein Sennheiser Momentum – ein direkter Vergleich muss damit auch ausfallen. Die Hersteller von House of Marley waren so nett und haben uns einen Rise Up in der „Saddle“-Variante (Amazon-Link), die graues Leinen mit mittelbraunen Nähten und Ohrpolstern vereint, zur Verfügung gestellt, die derzeit bei Amazon mit 145,84 Euro bezahlt werden muss. Außerdem stehen noch die Modelle „Carmel“ (Amazon-Link) in beige/senf, „Blue Denim“ (Amazon-Link) aus blauem Stoff, sowie „Rasta“ (Amazon-Link) in schwarz mit jamaikanischer Flaggenapplikation bereit.

Geliefert wird der Rise Up in einer aus recyceltem Karton bestehender Box, in der sich neben dem Kopfhörer selbst auch noch eine umfangreiche Bedienungsanleitung in mehreren Sprachen sowie eine praktische Tasche zum Transport des Kopfhörers befindet. Letztere ist aus dem gleichen grauen Stoff gehalten, die auch für die Headphones selbst verwendet wurde: Nämlich einer Mischung aus Bio-Baumwolle und aufbereitetem Hanf, die zusätzlich mit Fasern aus recycelten rPET-Wasserflaschen kombiniert wurde.

Ähnlich umweltschonend und nachhaltig geht es auch beim übrigen Material des Rise Ups zu. Neben dem robusten Leinenstoff wurde in der Saddle-Variante auch wiederverwertbares Aluminium für die Aufhängungen der beiden OverEars sowie angenehm weiche Bambusfasern für die Ohrpolster verwendet. Trotz dieser hochwertigen Stoffe und einer nach eingehenden Blicken erstklassigen Verarbeitung bringt der Rise Up ein Gesamtgewicht von etwa 310 g auf die Waage – ein Leichtgewicht ist dieser Kopfhörer demnach nicht (zum Vergleich: Die Sennheiser Momentum, ebenfalls in OverEar-Bauweise, wiegen ca. 200 g).

Bequemer Sitz bei kleinen Köpfen

Für den Tragekomfort sorgen neben den weichen Ohrpolstern auch ein leicht gefüttertes Kopfband sowie eine einseitige Kabelführung mittels eines ca. 130 cm langen, stoffbezogenen Kabels, das mit den jamaikanischen Landesfarben durchzogen ist. Es wurde extra entwickelt, um ein Rauschen zu reduzieren und damit einen klareren Klang zu schaffen. In dieser Hinsicht gibt es außerdem einen vergoldeten 3,5 mm-Klinkenstecker mit 90°-Winkel, der einen dynamischen Sound ermöglichen soll. Eine Drei-Tasten-Fernbedienung samt Mikro am Kabel ermöglicht es, sowohl Anrufe anzunehmen und zu beantworten, als auch abgespielte Musik zu pausieren, in ihrer Lautstärke zu regeln, sowie vor- und zurück zu spulen. Beachten sollte man dabei, dass alle Funktionen nur mit Apple-Geräten möglich sind – andere Smartphones können damit nicht so komfortabel gesteuert werden. Will man den Rise Up in seiner Tasche transportieren, lassen sich die beiden Ohrmuscheln nach innen einklappen. Beim Aufsetzen können sie außerdem durch ein drehbares Gelenk an der Aufhängung leicht nach vorne oder hinten verdreht werden.

Bei meinen Testsessions erwies sich der Rise Up trotz seines relativ hohen Gewichts als durchweg komfortabel – allerdings sind meine Ohren auch etwas kleiner bemessen. Ein Freund, dem ich den Kopfhörer ebenfalls zum Probehören in die Hand gab, empfand das Gewicht und den Anpressdruck nach kurzer Zeit allerdings schon als leicht unangenehm. Generell gilt aber, dass die beiden Ohrpolster Umgebungsgeräusche sehr gut abzuschirmen vermochten, aber bei längerem Tragen zu „heißen Ohren“ führen können.

Soundtechnisch geeignet für jedermann?

Einen wichtigen Aspekt wollen wir ebenfalls nicht außer Acht lassen: Den Klang und die Soundqualität des Rise Ups. Bei einem Kaufpreis von etwa 140 Euro erwartet der Käufer erfahrungsgemäß eine gewisse Grundqualität. Nachdem ich mich tagelang durch viele Genres gehört habe, ist auch die Zielgruppe dieses Kopfhörers deutlich geworden: Der Rise Up ist aufgrund seines Soundprofils vor allem für Fans von deutlich spürbaren Bässen geeignet, die dementsprechende Musikstile wie House, HipHop oder Reggae bevorzugen.

Sowohl mein zweiter Soundtester als auch ich kamen zu dem Schluss, dass der Rise Up mittige Töne sehr gut wiederzugeben vermag und zusätzlich den Bass verstärkt. Dieses Soundprofil führt aber gleichzeitig dazu, dass die Höhen in vielen Bereichen nicht genug zur Geltung kommen, und somit vom dominierenden Bass förmlich verschluckt werden. Bei Genres wie HipHop, Electronic oder auch Pop-Musik ist dieser Effekt nicht sonderlich tragisch, da viele Songs auf diesem Weg kraftvoll und dynamisch klingen. Ein sommerlicher Chillout-Mix bekam so einen wirklichen „Groove“, andere Tracks im Akustik-, Jazz- oder Choral-Bereich waren hingegen nur schwerlich mit dem Rise Up zu ertragen. Die notwendigen Feinheiten dieser Genres wurden nur sehr dumpf, fast schon wie durch ein Taschentuch, wiedergegeben, und verschwanden im vorherrschenden Bassgerüst. Da der Kopfhörer gleichzeitig auch über eine sehr hohe Endlautstärke verfügt, ließ sich dieser Effekt beim Anheben der Lautstärke umso mehr beobachten.

Schlussendlich komme ich daher zu dem Fazit, dass der Rise Up sich aufgrund seines Klangprofils nicht an jeden beliebigen Nutzer richtet. Wer des öfteren Musikgenres wie  Blues, Singer-Songwriter, Klassik, Jazz oder Choräle hört, wird von diesem Kopfhörer sicher enttäuscht sein – andererseits dürften Liebhaber von Pop, Reggae, HipHop oder House am Rise Up ihre Freude haben. Auch wenn das Design sicher eigenwillig ist, lässt die Verarbeitung keine Wünsche offen: Hier können die oben genannten Zielgruppen bedenkenlos zugreifen.

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Kommentare 5 Antworten

  1. Lob: Trotz eines geschenkten (Test)Exemplares das Produkt nicht in den Himmel gelobt, sondern auch auf die negativen Aspekte eingegangen. Sehr gut und hätte ich ab dem Punkt in dem ihr erwähnt, dass euch der Hersteller ein Exemplar zur Verfügung gestellt hat, nicht mehr erwartet. Auch gut,dass ihr im Text darauf hinweist, dass ihr ein Test-Exemplar zur Verfügung gestellt bekommen habt und ihr das Teil(in dem Fall) nicht selbst erstanden habt.

  2. Pingback: Test: House of Marley Rise Up (Kopfhörer, Produktsponsoring

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