Neues von Netflix: Maßnahmen gegen Account-Sharing & eingeschränktes Werbe-Abo

Kleine Zusammenfassung aktueller News

Der bekannte Videostreaming-Dienst Netflix machte in den vergangenen Wochen vor allem durch das schlechteste Jahresergebnis sowie der Ankündigung eines neuen werbefinanzierten Abos auf sich aufmerksam. Nun gibt es weitere Neuigkeiten zu vermelden, die insbesondere das erwähnte neue Werbe-Abo und auch das unter den Usern sehr beliebte Account-Sharing betreffen.

Das Teilen eines Netflix-Accounts, das sogenannte Account-Sharing, ist eine beliebte Praxis unter Familien und im Freundeskreis, um Kosten für den Videostreaming-Service zu sparen. Netflix ist darüber nicht sonderlich begeistert und will nun mit weiteren Methoden dagegen angehen. So berichtet unter anderem t3n.


In den Nutzungsbedingungen ist klar festgelegt: Einen Netflix-Account dürfen sich nur Personen teilen, die unter einem Dach zusammenleben. Studiert die Tochter in einer anderen Stadt oder lebt der Freund zwischenzeitlich im Nachbarland – laut Netflix darf das Konto mit ihnen nicht geteilt werden.

Man plant nun bei Netflix, weitere Haushalte durch zusätzliche Gebühren zur Kasse zu bitten. In Lateinamerika testet der Streamingdienst daher gerade eine neue Abo-Funktion, über die Nutzer und Nutzerinnen weitere Haushalte zahlungspflichtig hinzubuchen können. Im Basic-Tarif lässt sich Netflix mit einem weiteren Haushalt teilen, im Standard-Tarif mit zweien, und im Premium-Tarif mit bis zu drei Haushalten. In den Einstellungen soll dazu eine Funktion namens „Häuser verwalten“ hinzugefügt werden. Bis zu drei Euro pro Monat soll ein neuer Haushalt kosten. Schon im März hatte Netflix ein ähnliches Konzept in Peru, Chile und Costa Rica getestet. Ob diese Maßnahme auch nach Europa kommen wird, ist bisher nicht bekannt.

Spider-Man-Trilogie bald bei Netflix zu sehen

Denn auch im zweiten Quartal 2022 hat Netflix wieder zahlreiche Abos verloren. 1,3 Millionen Nutzer und Nutzerinnen weniger sind es in den USA und Kanada, wie das Unternehmen bei Verkündigung der Quartalszahlen mitteilte. Netflix kommt auf 73,28 Millionen Abos in Q2 2022, in Q1 2022 waren es noch 74,58 Millionen.

Um neue Abos zu generieren und den Kundenstamm wieder zu erweitern, plant Netflix weitere Maßnahmen. So soll es ab dem 1. August dieses Jahres auch die Spider-Man-Trilogie beim Videostreaming-Dienst zu sehen geben. Das kündigte man über einen Tweet bei Twitter an.

Für zusätzliche Inhalte soll wohl auch eine neue Übernahme des Animations-Studios Animal Logic sorgen. Das australische Studio ist unter anderem bekannt für Titel wie „Happy Feet“ und „The Lego Movie“ und arbeitet laut TechCrunch bereits mit Netflix an zwei Produktionen, „The Magician’s Elephant“ und „The Shrinking of Treehorn“.

Gleichzeitig gibt es aber auch schlechte Nachrichten für potentielle Interessenten des angekündigten werbefinanzierten Abonnements: Das neue Werbe-Abo soll nicht den vollen Katalog des Streamingdienstes zur Verfügung stellen. Ted Sarandos, Co-CEO von Netflix, bestätigte gegenüber Deadline, dass das neue, günstigere Abo nicht alle lizenzierten Inhalte der Plattform enthalten wird. Das liege daran, dass dies neue Vereinbarungen mit den Studios erfordern würde – etwas, das einige Zeit in Anspruch nehmen könne oder vielleicht nie geschehen würde.

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Kommentare 18 Antworten

  1. Was geht es Netflix an, ob meine Tochter in meinem Haus lebt oder nicht? Leistungskürzungen führen nicht zu mehr Kundschaft oder mehr Zufriedenheit. Wird Zeit, daß die vom Markt verschwinden, es gibt ja genug Alternativen.

    1. So sind doch aber deren Bedingungen? Also geht sie das sehrwohl etwas an, wenn du (offenbar) dagegen verstößt 🙂

      Und ich wäre mir da nicht so sicher, dass die verschwinden. Alternativen kosten auch Geld und wenn “die Tochter” auf einmal kein Netflix mehr hat, das aber Jahrelang gewohnt ist, wird das sicher nicht einfach abgeschafft.

      Bei ca. 3€ im Monat mehr, werden die meisten “Väter” sicher auch einfach OK drücken.

        1. @Sebastian und @mdadi: Als ich 2014 das Abo bei Netflix abgeschlossen habe, stand noch nichts in den AGB, dass ich den Account nicht teilen darf (habe extra nochmal nachgeschaut). Im Gegenteil, Netflix hat zwischenzeitlich sogar explizit damit geworben.

          Und da ich mein Abo nicht unterbrochen und auch nie explizit einer Änderung der AGB zugestimmt habe, verstoße ich auch nicht gegen die Geschäftsbedingungen.

          Klar, Netflix könnte mich kündigen wenn ich mich quer stelle, aber das wollen die dann bestimmt auch nicht. Und Netflix muss mir erstmal *beweisen*, dass ich meinen Account teile. Ob deren Algorithmus hierzu ausreicht, wage ich zu bezweifeln, denn der kann nicht alle Eventualitäten abdecken. Bis dahin ist Netflix jedenfalls mir gegenüber verpflichtet, den Vertrag zu erfüllen und mir den Zugang zu den Inhalten zu ermöglichen. Ansonsten begeht Netflix nämlich Vertragsbruch.

          1. Da gebe ich dir recht, wenn das nie drin stand und nie aktualisiert wurde stehst du auf der richtigen Seite. Ich kann es mir nur schwer vorstellen denn ich gehöre zu der Generation AGB nicht lesen und abhaken.

          2. @midadi Ist in den meisten Fällen auch überbewertet die zu lesen. IdR willst du den Dienst ja nutzen. Wenn da nun etwas drinsteht, dass dir nicht passt, wäre die Alternative, den Dienst dann doch nicht zu nutzen 😀 Für die meisten Fälle wohl keine Option. Zumal die Dinge, die dort drinstehen auch rechtlich abgesteckt sind. Da kann ja, soweit ich weiß, nicht einfach irgendwas drinstehen.

          3. @Kai Soweit ich weiß, musst du aber den Änderungen nicht explizit zustimmen. IdR läuft das doch so ab, dass die auf die Änderung hinweisen und du dann durch die weitere Nutzung automatisch zustimmst. Allerdings finde ich bei mir (Kunde seit 2016) auch keinen Hinweis auf eine Änderung. Bin mir nicht sicher, ob es dann OK ist, wenn die nicht ausdrücklich darauf hingewiesen haben. Kann aber auch sein, dass ich die E-Mail nur nicht finde.

            Glaube aber auch nicht, dass die sich kündigen. Aber irgendwas werden Sie schon machen müssen. Finde das hin und her auch nicht gut. Am Anfang war das für die super, da haben einfach viele Netflix geschaut und der Dienst ist populärer geworden. Jetzt brauchen sie aber mehr tatsächlich zahlende Kunden, da die Konkurrenz besser geworden ist.

            Ist aber auch nur fair, dass „alle“ zahlen, die auch schauen.

          4. @Sebastian: Soweit ich weiß, musst du aber den Änderungen nicht explizit zustimmen. IdR läuft das doch so ab, dass die auf die Änderung hinweisen und du dann durch die weitere Nutzung automatisch zustimmst.

            Das haben die Banken auch mal gedacht das deren (neue, geänderte) Geschäftsbedingungen durch einfaches weiterhin benutzen schon angenommen sind. Die Banken wurden nach erfolgter Klage die zugunsten der Kunden entschieden wurde dazu verpflichtet die zu Unrecht erhobenen Kontoführungsgebühren und weitere Dinge wie zB Beträge für Überweisungen (die plötzlich zahlungspflichtig wurden) zurückzuzahlen. Wenn ich mich erinnere, sogar mit Zinsen.

            Gut, ist ein anderes Geschäftsfeld, aber grundsätzlich vom Sachverhalt her ja vergleichbar.

  2. Wie will Netflix unterscheiden, ob ich auf Dienstreise im Hotel meinen Netflixaccount auf dem Smart-TV nutze oder mein Freund, der sich mit mir den Account teilt?
    Oder will mich Netflix zwingen, auf vorher festgelegten Geräten zu streamen, so wie SkyGo?

  3. Netflix könnte auch einfach das Preismodell ändern und die Kosten für das Abo nicht abhängig von der Streamingqualität UND der Anzahl gleichzeitiger Streams machen. Aber das wäre ja zu einfach, lieber investiert Netflix das Geld in einen Algorithmus, der erkennen soll, ob jemand seinen Account teilt. Sollen von mir aus alle Abos nur *einen* gleichzeitigen Stream erlauben, aber das in bester Video- und Audioqualität, dafür nur maximal 10 Euro kosten. Ich wette, damit hätte sich Netflix nicht so unbeliebt gemacht wie jetzt mit diesem Rumgehampel.

  4. Wir haben zwei Wohnsitze, auch wegen der Arbeit. Da wird mal da und mal da gestreamt und manchmal sogar da und da gleichzeitig. Was ist denn dann? Dafür müssen wir ja nicht mal bei der GEZ mehr bezahlen, wieso dann für Netflix? Und in der Situation werden wir ja nicht die einzigen Leute sein. Naja, vielleicht finden die da noch eine Lösung

  5. Das heißt ich als treuer Kunde der nie seinen Account geteilt hat muss jetzt für meinen TV im Büro, im Ferienhaus und wenn ich mal im Urlaub bin extra zahlen.
    Top!

    1. Ich würde mal abwarten, wie sie das genau lösen. Kann mir nicht vorstellen, dass das streamen im Urlaub dann extra kostet. Geht ja darum, die Leute rauszuschmeißen, die ständig und gleichzeitig aus mehreren Haushalten schauen und dann nur einmal zahlen. Eben dieses typische “Ich mach einen Account und suche mir 8 ‘Freunde‘ und wir teilen den Betrag durch 8…”

      Am einfachsten wäre sicher eine Beschränkung auf Geräte, mMn.

      1. Auch dem kann ich nicht so ganz folgen. Ich buche bspw Premium und habe das Recht 4 Streams gleichzeitig laufen zu lassen. Wo ist jetzt für Netflix der Unterschied ob ich die 4 Streams in meinem Haus laufen lasse oder ich lasse diese gebuchten und bezahlten Streams in 2, 3 oder 4 Häusern laufen? Ist Netflix wirklich so naiv zu glauben das die 3 Kumpels (oder was auch immer) die das ebenfalls schauen jetzt mal eben den vollen Preis abdrücken um in den Genuss von der besten Qualität zu kommen?

        Das ist genauso dumm und naiv wie die Grünen die glauben das der Deutsche Malocher wegen einer dummen Politik mal eben das 5fache für seine warme Wohnung zahlt und dabei noch froh ist.
        Keiner der anderen 3, oder vielleicht einer wäre dazu bereit. Dreht Netflix daran berauben die sich ihrer Kundschaft weil der Accountinhaber möglicherweise das Programm auch nicht mehr nimmt wenn er voll zahlen muss.

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