Apples Interpretation der Gesetze sorgt für Kritik

Mozilla und Spotify beschweren sich

Am Donnerstagabend hat Apple seine neuen Funktionen und Optionen rund um das Gesetz für Digitale Märkte vorgestellt, die mit iOS 17.4 im März starten werden. Eine kleine Zusammenfassung und Links zu den Details haben wir euch in diesem Artikel geliefert – und mittlerweile haben sich auch einige bekannte Namen zu Apples Plänen geäußert. Unter anderem Mozilla und natürlich auch Spotify.

Für Mozilla und Firefox klang die Ankündigung von Apple zunächst einmal positiv, denn Apple erlaubt erstmals alternative Browser-Engines. Bisher mussten auch Chrome und Firefox auf die WebKit-Engine von Apple setzen. Allerdings gibt es einige Einschränkungen.


„Wir sind noch dabei, die technischen Details zu prüfen, aber wir sind sehr enttäuscht von Apples Plan, das neu angekündigte BrowserEngineKit auf EU-spezifische Apps zu beschränken“, sagt ein Mozilla-Sprecher gegenüber The Verge. „Dies hätte zur Folge, dass ein unabhängiger Browser wie Firefox gezwungen wäre, zwei separate Browser-Implementierungen zu entwickeln und zu pflegen – eine Last, die Apple selbst nicht tragen muss.“

Hinzu kommt, dass Apple das BrowserEngineKit nicht nur auf die EU, sondern auch auf das iPhone beschränkt. Auf dem iPad wird es die neuen Möglichkeiten überhaupt nicht geben.

Apples Plan ist eine totale Farce

Noch deutlichere Worte findet Spotify, das sich ja schon seit einiger Zeit im Clinch mit Apple befindet. Man beurteilt Apples Pläne als totale Farce. „Apple denkt, dass die Regeln nicht für sie gelten“, schreibt Spotify-CEO Daniel Ek in einem Blog-Post. Insbesondere die Gebühr von 50 Cent pro App-Installation, die ab einer Millionen Downloads anfallen soll, sorgt für rege Diskussion.

Nach unserem Verständnis des Apple-Vorschlags müsste ein Entwickler diese Gebühr auch dann zahlen, wenn ein Nutzer die App heruntergeladen, sie nie benutzt und vergessen hat, sie zu löschen. Dies wird Entwickler, potenzielle Start-ups und diejenigen, die kostenlose Apps anbieten, am meisten schmerzen: Wie wird ein Entwickler Apple zurückzahlen, wenn seine kostenlose App viral geht – mehrere Millionen Konten installieren diese kostenlose App, und dann schuldet der Entwickler Apple Millionen? Und das wäre erst der Anfang, denn Apple ändert seine Regeln ständig. Es gibt nichts im Gesetz, was Apple daran hindert, den Betrag von 0,50 Cent im Laufe der Zeit auf 1 oder 10 Euro zu erhöhen.

Die Schlussfolgerung von Spotify in dem sehr interessanten Blog-Post: „Apple zwingt die Entwickler, beim Status quo zu bleiben.“ Was sagt ihr zu der ganzen Geschichte?

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Kommentare 19 Antworten

    1. „Nach unserem Verständnis des Apple-Vorschlags müsste ein Entwickler diese Gebühr auch dann zahlen…“

      Das bedeutet, dass die Aussage nur eine Annahme ist.

      PS: Ich wäre da nicht so schnell mit einer Verurteilung, wie Rolli es macht. Es gibt Fakten und es gibt Annahmen bzw. Interpretationen.

      Medien interpretieren leider oft, vor allem eine Story geboren werden soll. Schließlich braucht man Aufmerksamkeit!

  1. Ich kann das Gejammer von Spotify und Co nicht mehr hören – Klar, Spotify möchte natürlich Apples Infrastruktur kostenlos nutzen, um damit Profit zu generieren. Wenn sie keine Lust auf Apples Regeln haben, dann sollen sie halt verschwinden, oder im „klassischen“ App Store bleiben und entsprechend zahlen, wie (fast) jeder andere auch…

    (mal unabhängig daovn, ob ich ein Befürworter dieser ganzen Aktion bin, oder nicht…)

    1. Es ist für Spotify genauem möglich eine WebApp zu machen und auf die klassische App zu verzichten.

      Niemand zwingt Spotify iOS überhaupt zu unterstützen.

  2. Gerade Daniel Ek 😂 der auch nur diktiert wie Labels, Verlage und Künstler‘innen sich verhalten sollen – diktiert die Monetarisierung frei nach dem „Motto“ – „nehmt das was ich Euch gebe – sonst habt ihr Pech „ – also da sind beide Unternehmen nicht wirklich groß unterschiedlich.

  3. Ich verstehe halt nicht, warum Apple die ganze Softwareangelegenheit nicht wie auf dem Mac regelt. Es gibt einen AppStore und es gibt Software, welche man ohne den AppStore installieren und nutzen kann. Einfach in den Einstellungen eine Option hinterlegen, welche einem die Möglichkeit gibt unsignierte Software zu installieren, mit den entsprechenden Risiken.

    Das große Problem für Apple wäre hier wohl nur die Umsatzeinbußen bei der Abkehr von der derzeitigen Lösung und Cash Cow für Apple.

    Apple ärgert sich wohl auch sehr, dass MacOS so offen ist. Hier würden wohl aber auch alle im Kreis springen, wenn Apple MacOS Sofwareseitig so verschließen würde wie iOS.

  4. Also, ich habe die Apple Produkte, nicht weil ich ein Fan-Boy bin, sondern weil ich ein gewisses Maß an Sicherheit haben möchten,
    ohne das dafür meinen Daten verkauft werden.
    Wenn ich mich dafür entscheide ein iPhone, iPad oder ähnliches zu kaufen, dann weiß ich worauf ich mich einlasse und weiß das es kein Sideloading gibt, wenn ich das nicht will nehme ich ein Android oder ähnliches.
    Ich finde es ist genug Platz für 2 Plattformen. Eine offene und eine geschlossene.
    Es steht jedem frei sich für dieses oder jenes zu entscheiden.
    Ich glaube, es gefällt vielen nicht, das Apples Plattform so gut bei vielen Nutzern ankommt.

    Das ist meine Meinung

    1. Und warum kann ich nicht die „Sicherheit“ von Apple genießen und trotzdem Games aus dem XBox-Store streamen?

      Warum kann ich nicht die „Sicherheit“ von Apple genießen und trotzdem den richtigen Firefox mit seiner eigenen Engine und AddOns nutzen?

      Warum kann ich nicht die „Sicherheit“ von Apple genießen und trotzdem externe Peripherie nutzen wie ich sie brauche, und nicht wie Apple denkt ich sollte sie nutzen.

      Warum kann ich trotz Apples „Sicherheit“ Apps installieren, die meine Daten abgreifen und weiterverkaufen?

      Ich nutze Apple Geräte, weil die Qualität der Hardware für mich passt und das OS butterweich läuft.
      Apps nutze ich fast null von denen, weil ich da schnell an meine Grenzen stoße und ich in manchen Gerätekategorien nicht warte bis Tim Cook & Co mir endlich erlauben, dass ich das brauche.

      Ich denke man kann Apples Produkte wertschätzen, aber blind alles hochloben und deren Methoden verteidigen als wären sie keine AG, sondern ein Non-Profit-Verein, ist schlicht falsch.

      Es gibt 100e Gründe, warum diese Firma dort steht wo sie heute ist.
      Es gibt aber auch 100e Themen, die Diskussionsbedarf haben.

  5. Ich finde es wirklich anspruchsvoll wie Apple sich das Bett macht, mal schauen wie andere europäische Staaten den Fehdehandschuh aufnehmen.
    Mal sehen welche Fallstricke in der NFC API lauern.

  6. Was geht es Apple an, welche Apps ich über Sideloading lade? Hier findet schon wieder eine Analyse der Nutzer statt (Apple‘s toller Datenschutz) und dann werden die Entwickler noch zu hohen Kosten verdonnert. Ich meine, ich kann auf mein iPhone noch nicht mal einen in einer anderen App gekauften Song laden. Er bleibt immer in der Bibliothek dieser App. Ich muss dann umständlich den Umweg über einen Mac gehen. Das ist doch solcher Humbug. Warum kann so ein Song nicht in die normale Musikbibliothek aufgenommen werden?

    1. Apples toller Datenschutz? Welcher ist denn besser? Dann kannste ja wechseln. Ich brauch n zweiten oder 10. Appstore wie n zweites Loch im Popo. Als ob es für Nutzer einfacher und/oder überschaubarer würde!? Klar für n paar Cracks mag das alles toll sein. Aber auch nur für die.

  7. Bei dieser Thematik sieht man mal wieder deutlich wie gut Apples Marketing so funktioniert hat. Das ein externer AppStore wird als Unsicher angesehen, nur weil Apple es sagt…

    Der AppStore ist ja so sicher… es sind ja keine Apps drinnen die einen nur Geld aus der Tasche ziehen wollen und auch keine Apps drinnen die Apples Datenschutzeinstellungen umgehen.

    Leute wacht doch mal auf und lest alle Artikel und nicht nur die euch gefallen. Es gibt genügend Artikel die zeigen dass der App Store nicht so sicher ist sie wie Ihr es euch einredet.

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