Bikesharing-Anbieter und ihre Apps im Test: Nur zwei können wirklich überzeugen

Stiftung Warentest hat mal wieder einen großen Testlauf gemacht.

Drahtesel sind in aller Munde, in den letzten Jahren auch zunehmend mit Elektro-Unterstützung. Wer beim Navigieren durch den täglichen Stadtverkehr oder bei Reisen in fremde Städte kein eigenes Gefährt vorweisen kann, hat zumindest in vielen größeren Städten die Option, auf Miet- bzw. Leihräder zu setzen und diese stunden- oder tageweise zu einem Festpreis zu buchen. 

Doch wie ein aktueller umfangreicher Test von Stiftung Warentest nun ergab, sind längst nicht alle Anbieter von Mieträdern auch empfehlenswert. Die über eine eigene App binnen weniger Minuten anzumietenden Bikesharing-Räder stehen an öffentlichen Stationen, oft in der Nähe von Bahnhöfen oder frequentierten Plätzen, und können dort entsprechend gebucht werden. Im Zuge des Fahrrad-Booms streben neben den großen Platzhirschen Nextbike und Call A Bike der Deutschen Bahn immer mehr Anbieter auf den Markt, darunter Donkey Republic, Limebike, Mobike und Byke. 


Die Redakteure von Stiftung Warentest waren für ihren Bikesharing-Test in insgesamt drei großen deutschen Städten, namentlich in Berlin, Frankfurt und München, unterwegs und haben dort die Mieträder sowie die Buchung über die eigenen Apps genauer unter die Lupe genommen, um so ihre Stärken und Schwächen aus Nutzersicht herauszufinden. A propos Nutzersicht: Es kamen Tester unterschiedlicher Fitness, Alter, Größe und Gewicht zum Einsatz, um so ein möglichst breites potentielles Publikum abbilden zu können. 

Vier Anbieter wiesen große Sicherheitsmängel auf

Die Ergebnisse sprechen dabei für sich: Nur zwei der Anbieter konnten hinsichtlich Komfort und Sicherheit im Test überzeugen. Auf Platz 1 landete der Anbieter Nextbike mit einer Gesamtnote von 1,9, der vor allem hinsichtlich der Fahreigenschaften der Mieträder, der akzeptablen Sicherheit und der Möglichkeit, Räder auch telefonisch buchen zu können, punkten konnte. Auf Platz 2 landete mit einer Note von 2,3 das Angebot der Deutschen Bahn, Call A Bike. Den Testern gefiel hier das simple System zum Entsperren eines Rads, störten sich aber gleichzeitig an verschieden alten Fahrradflotten und deutlichen Gebrauchsspuren an den Mieträdern. Die weiteren vier Anbieter Donkey Republic (Note 4,9), Limebike (Note 5,0), Mobike (Note 5,1) und Byke (Note 5,4) wurden als mangelhaft eingestuft – insbesondere der Sicherheitsfaktor führte aufgrund viel zu schwacher Bremsen zu einem schlechten Endergebnis. 

Für uns als App-Fans ist natürlich auch die Handhabung der jeweiligen Bikesharing-Apps von Bedeutung. Das Stiftung Warentest-Team nahm dafür unter anderem die Nutzerfreundlichkeit sowie das Datensendeverhalten unter iOS und Android genauer unter die Lupe und stellten fest, dass beim Anmieten von Leihrädern standardmäßig Standortdaten, Bewegungsprofile und persönliche Daten abgefragt werden. Die Mehrheit der Apps sendete dabei Daten, „die für ihre Funktion nicht erforderlich sind“, wie es auf der Website von Stiftung Warentest heißt. „Besonders viele persönliche Daten sendete die Android-App von Mobike – und das teilweise auch noch unverschlüsselt.“ Primus in diesem Bereich war die App von Call A Bike (App Store-Link), deren Datenverhalten sowohl unter iOS als auch Android als unkritisch eingestuft wurde. Nextbike (App Store-Link) konnte zumindest noch unter iOS ein unkritisches Verhalten aufweisen, in der Android-Variante jedoch wurde ein „kritisch“ attestiert.

Der komplette siebenseitige Testbericht von Stiftung Warentest kann auf der Website als kostenpflichtiges PDF-Dokument für einmalig 2 Euro heruntergeladen werden. 

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Entwickler: nextbike
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