iOS 16: Neues verstecktes System zur Einschränkung bestimmter Funktionen

Basierend auf dem Nutzerstandort

Ein iPhone oder iPad lässt sich fast überall auf der Welt nutzen, allerdings sind einige Funktionen nur in bestimmten Ländern verfügbar. FaceTime beispielsweise kann nicht in den Vereinigten Arabischen Emiraten verwendet werden. Laut eines aktuellen Artikels von 9to5Mac arbeitet Apple gerade daran, ein neues System in iOS 16 zu testen, um Systemfunktionen basierend auf dem Nutzerstandort einzuschränken.

„Derzeit verwendet Apple Hardcoding-Techniken, um iOS-Funktionen an bestimmten Orten einzuschränken. Das bedeutet, dass die meisten Einschränkungen einfach an die Region eines Geräts gebunden sind, entweder durch Softwareeinstellungen oder durch den Herkunftsort der Hardware. Das Unternehmen hat jedoch an einer neuen, intelligenteren Methode gearbeitet, um den Standort des Nutzers genau zu bestimmen.

Unseren Erkenntnissen zufolge wurde das neue System, das intern ‚countryd‘ genannt wird, mit iOS 16.2 stillschweigend hinzugefügt, wird aber bisher noch nicht aktiv genutzt. Es kombiniert mehrere Daten wie den aktuellen GPS-Standort, den Ländercode des WLAN-Routers und Informationen von der SIM-Karte, um das Land zu bestimmen, in dem sich der Nutzer befindet.“

So berichtet Filip Espósito von 9to5Mac. Durch die Kombination all dieser Informationen würde es für Nutzer und Nutzerinnen schwieriger sein, diese Einschränkungen zu umgehen, aber gleichzeitig einfacher für das Gerät, sie automatisch zu ignorieren, wenn man in eine andere Region reist. Aus dem von 9to5Mac gesichteten Code geht hervor, dass dieses System darauf ausgelegt ist, von Regierungsbehörden festgelegte Beschränkungen festzulegen.


Sideloading als mögliche Begründung?

Natürlich stellt sich nun die Frage, warum Apple ein solches System entwickelt. Ein Anhaltspunkt könnte im Digital Markets Act (DMA) der EU und der damit geforderten Sideloading-Funktion liegen. Über das sogenannte Sideloading würde es möglich sein, auch Apps aus Drittquellen außerhalb des App Stores von Apple installieren zu können.

Bereits im Dezember 2022 berichtete Bloomberg, dass Apple sich dem Druck der EU beugen und Sideloading in der Europäischen Union erlauben würde. Bloombergs Mark Gurman erklärte kürzlich, dass Apple zwar Sideloading mit iOS 17 einführen würde, allerdings nur in Ländern der EU. Mit dem neuen „countryd“-System könnte Apple so schnell feststellen, ob sich ein Gerät in der EU befindet, und so Sideloading erlauben. Auch für die Zukunft sei man so gerüstet:

„Wenn auch andere Länder Apple zwingen, Sideloading zuzulassen, sollte eine einfache Aktualisierung dieses Systems die Funktion in anderen Regionen ermöglichen. Aber die Umgehung von Sideloading in anderen Regionen wird nicht so einfach sein, wie die Änderung der Systemeinstellungen oder sogar der Kauf eines iPhones in Europa, um es beispielsweise in den USA zu verwenden.“

Bislang ist unklar, wann Apple Sideloading als neue iOS-Funktion ankündigen wird – oder ob man das von der EU geforderte Feature einfach still und leise für die Nutzerschaft aus Europa freischalten wird. Es wird erwartet, dass Apple iOS 17 während der WWDC 2023-Keynote am 5. Juni dieses Jahres erstmals der Öffentlichkeit vorstellen wird, möglicherweise dann auch mit einer Sideloading-Funktion.

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Kommentare 7 Antworten

    1. Dein Navi zeigt im Ausland auch keine Blitzer an, wenn es verboten ist. Schon jetzt geht Ultrawideband am iPhone nicht, wenn du manche Grenzen überquerst. Von daher wirst du woanders nicht sideloaden können.

    2. Naja, es heißt das es in der EU erlaubt sein soll, nicht dir als EU-Bürger! Nur weil es in Deutschland keine generelle Höchstgeschwindigkeit gibt, dafst du in Amerika nicht automatisch so schnell fahren wie du willst, sondern mußt dich an die Ortsüblichen gesetze halten.

  1. oooh, die Bundesregierung findet Telegram ganz böse und schwuppdiwupp, kann man das nicht mehr laden bzw nutzen wenn man es schon hat. Dieser Dreck, das sich immer wieder irgendwer um (in diesem Fall) MEINE persönlichen Angelegenheiten kümmert ohne zu fragen ist die wunderschöne neue digitale Zukunft die sich doch alle so sehnlich herbeiwünschen. Kontrolle bis zum Exzess, stets weiß Dein Aufpasser wo Du bist, was Du machst, was Du denkst. Da kommen goldene Zeiten auf die Menschheit zu. Nichts kann mehr passieren, Der Staat weiß immer alles über Dich, vom ersten Schnuller bis zum letzten Sargnagel digital nachweisbar.

    1. Es sieht danach aus. Dein Navi zeigt im Ausland auch keine Blitzer an, wenn es verboten ist. Schon jetzt geht Ultrawideband am iPhone nicht, wenn du manche Grenzen überquerst.

      Wenn FaceTime aus Überwachungsgründem dort verboten ist, stehen die Chancen sehr hoch, dass du es nicht nutzen können wirst. Vielleicht ja mit dem Privacy Relay.

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