Live HDR: Neue Video-App kreiert Live-HDR-Effekte auf dem iPhone 6 und 6 Plus

Für iPhone und iPad gibt es bereits einige brauchbare HDR-Apps, mit denen sich Fotos mit hohem Dynamikumfang erstellen lassen. Live HDR ist allerdings die erste Video-App, die über eine solche Funktion verfügt.

Live HDREines muss gleich vorweg gesagt werden: Live HDR (App Store-Link), das zum Preis von 2,69 Euro im App Store bereitsteht, ist nur mit dem iPhone 6 und 6 Plus kompatibel. Zwar lassen sich mit der Anwendung auch Videoaufnahmen auf älteren iPhone-Modellen anfertigen, für den HDR (High Dynamic Range)-Effekt jedoch bedarf es der beiden neusten Smartphone-Varianten aus dem Hause Apple. Die nicht einmal 1 MB große App erfordert zusätzlich zum iPhone 6 oder 6 Plus auch noch mindestens iOS 8.0 oder neuer auf dem Gerät.


Auch wir waren gespannt, ob diese neuartige Anwendung qualitätstechnisch überzeugen kann. Nach dem Download von Live HDR kann der Nutzer vorab über einige Schieberegler noch kleine Anpassungen hinsichtlich der Tonwerte, beispielsweise Kontrast, Sättigung und Rauschreduzierung, vornehmen. Bis auf einen simplen Aufnahmebutton finden sich aber ansonsten keinerlei weitere Features oder Aufnahme-Optionen in Live HDR.

Eindrucksvoll, aber fehlende Frames

Bei meinen Versuchen mit Live HDR, auf die ich selbst sehr gespannt war, filmte ich sowohl in Innenräumen meiner Wohnung, als auch direkt unter freiem Himmel. Die Ergebnisse sind nach erstem Ermessen deutlich besser und ausdrucksstärker als die, die im direkten Vergleich mit der Apple-Kamera-App gefilmt wurden. Vor allem Kontraste und Farben wirken weitaus lebendiger. Aufgenommen werden die Clips im Quicktime-Format in 720p bei 30 fps.

Ein großes Manko von Live HDR wird aber bei Kameraschwenks oder sich bewegenden Objekten deutlich: Hier fällt deutlich auf, dass das aufgenommene Video ruckelt – es scheint, als werden einzelne Frames nicht übernommen. Dies führt zu einem unschönen Effekt, der in etwa mit einem Daumenkino vergleichbar ist und daher alles andere als hochwertig wirkt.

Gegenwärtig in dieser Form nicht zu empfehlen

Scheinbar haben auch andere User von Live HDR diese Probleme. In den Kommentaren zu einem von den Entwicklern der App veröffentlichten Beispielvideo bei Vimeo heißt es daher, „Wir werden auf jeden Fall untersuchen, ob verlorene Frames ein Problem waren oder es noch in der aktuellen Version sind. Es ist ein Drahtseilakt: Die Verarbeitung bringt die Möglichkeiten des iPhones an seine Grenzen. Auf der einen Seite wollen wir die Qualität nicht unnötig reduzieren, aber andererseits sind verlorene Frames auch nicht wünschenswert. Sollte sich wirklich herausstellen, dass Frames (ohne weitere aktive Hintergrundaufgaben auf dem Gerät) nicht aufgenommen werden, sollte es einige Möglichkeiten geben, die Rechenlast ohne Auswirkungen auf die Qualität zu verringern.“

Gegenwärtig ist Live HDR daher wohl nur für Nutzer interessant, die auf großartige Kameraschwenks verzichten können. Alle anderen Interessenten können hoffen, dass die Developer von Thalia ein Update nachreichen, das diese unschöne Tatsache behebt – denn eindrucksvoll anzusehen sind die Ergebnisse trotzdem. Einige Eindrücke könnt ihr aus dem eingebundenen Vimeo-Video gewinnen, dort sieht man auch bei sich bewegenden Objekten (wie einem vorbeifahrendem Zug) den angesprochenen Frame-Fehler.

Vimeo

Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Bei Käufen über diese Links erhalten wir eine Provision, mit dem wir diesen Blog finanzieren. Der Kaufpreis bleibt für euch unverändert.

Anzeige

Kommentare 4 Antworten

  1. Das Problem wird wahrscheinliche nicht behoben werden können. Für einen erweiterten Dynamik Umfang braucht es ja mehrere Aufnahmen, sprich unter-, normal- und überbelichtet (und mehr). Aus diesen Aufnahmen werden dann die bildinformationen gemittelt. Wenn die Kamera also nur 30fps aufnehmen kann, hat man man also nur effektiv 10fps zur Verfügung, und alles unter 24fps ruckelt für das menschliche Auge. Die Kamera sollte also mindestens 72fps konstant aufnehmen können. ich find die rechnerische Leistung der app trotzdem beachtlich 🙂

    1. Die Kamera kann doch bis zu 240fps (bei entsprechender Auflösung natürlich), trotzdem wird das hin- und herschalten der Belichtung wohl nicht so schnell gehen. Ich bezweifle sogar, dass es selbst so hakelig, wie es jetzt ist, überhaupt korrektes HDR ist. Sieht mir mehr nach umgekehrt multipliziertem Hochpassfilter Stufe „volle Pulle“ aus. Diese ganze Aura-Bildung…

      1. Jipp denke ich auch. Überbelichtung heißt ja zeitlich länger belichten. das wird also irgendwann, je nach Helligkeit draußen, ein zeitliches Problem werden. Und vllt hat Apple die Nutzung von den 240fps auch noch einschränkt?ich weiß ja nicht im Detail wie der Entwickler vorgeht, ich hab jetzt nur meine Idee aufgeführt die ich mal hatte aber nie umgesetzt habe aus zeitgründen 🙂 vllt kriegt er die Probleme sogar noch geregelt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Copyright © 2024 appgefahren.de