MacBook Air: Meine Erfahrungen nach knapp zwei Monaten

Was taugt das neue 2018er-Modell im Alltag?

Im November hat Apple ein neues MacBook Air auf den Markt gebracht, das in der Folge für viele Diskussionen gesorgt hat. Ich wollte mich nicht auf irgendwelche Berichte aus dem Netz verlassen und wollte das neue MacBook Air selbst ausprobieren, was mir der Apple-Händler Cyberport freundlicherweise mit einem Testgerät ermöglichst hat.

Um meine Eindrücke des MacBook Air besser verstehen zu können, muss ich euch zunächst erklären, was bei mir zuvor im Einsatz war: Ein MacBook Pro aus dem Jahr 2016. Rein von der Prozessorleistung und dem Speicher liegt das Modell ungefähr auf einer Höhe mit dem neuen MacBook Air, lediglich bei der Grafik hat das Pro die Nase vorn.


Für mich persönlich war das aber gar nicht mal so wichtig. Mir kommt es bei einem Gerät, das ich zu 95 Prozent für Office-Zwecke nutze, nicht unbedingt auf das letzte Quäntchen Performance an. SSD und Arbeitsspeicher sind sicherlich wichtig, ob das Gerät jetzt zwei oder vier Kerne, 1,6 oder 2,5 GHz hat, spielt für mich aber wirklich keine Rolle. Texte und E-Mails schreiben sich damit auch nicht besser.

MacBook Air mit deutlich verbesserter Tastatur

Hier kommt es schon viel mehr auf die Tastatur an und über die wurde in der Vergangenheit ja viel diskutiert. Der Butterfly-Mechanismus ist anscheinend so anfällig, dass Apple sogar ein Reparaturprogramm gestartet hat. Ich kann euch an dieser Stelle sagen: Bis auf ein paar kurzzeitige nicht ganz sauber funktionierende Tasten hatte ich bei meinem MacBook Pro überhaupt keine Probleme.

Die Veränderung von der ersten Generation der Butterfly-Tastatur zum aktuellen Status ist aber trotzdem riesig. Apple hat die Innereien komplett umgebaut, was nicht nur für weniger Probleme sorgen soll, sondern meiner Meinung nach auch dass Tippgefühl erheblich verbessert. Die Tasten sind deutlich weicher und leiser, nicht so hart wie noch beim alten MacBook Pro.

Worauf ich definitiv nicht mehr verzichten möchte, sind die USB-C-Anschlüsse mit Thunderbolt 3. Mit nur einem Kabel kann man einen Monitor samt Peripherie anschließen und das MacBook laden. So kann ich das Notebook zuhause am Schreibtisch mit einem großen Monitor nutzen, wobei es sicherlich nicht unbedingt ein teures Modell wie der tolle LG 34MK95U sein muss. Wer seinen alten Monitor mit dem neuen MacBook Air nutzen möchte, kann auch zu einem Thunderbolt 3 Dock greifen. Hier sollte man aber nicht sparen und durchaus mehr als 200 Euro investieren.

Diese Details haben mir weniger gut gefallen

Was mir dagegen nicht so gut gefallen hat: Der Lüfter des MacBook Air springt relativ schnell an. Wenig verwunderlich ist das natürlich in den Momenten, in denen man doch mal ein Video mit Final Cut oder iMovie exportiert. Manchmal sorgt aber auch einfach ein Safari-Prozess für 100 Prozent Prozessorauslastung. Ich habe als Übeltäter relativ schnell den WhatsApp-Client ChatMate identifizieren können, sowohl bei meinem Mac Mini im Büro als auch zuvor beim MacBook Pro konnte ich dieses Verhalten nicht beobachten.

Zudem sollte man bedenken, dass das MacBook Air längst nicht mehr so luftig ist, wie es mal war. Apple selbst betitelt das neue MacBook Air mit dem Slogan „Die Rückkehr der Leichtigkeit“. In diesem Punkt lohnt sich ein Blick auf die Geschichte des MacBook Air, das im Sommer 2008 debütierte. Das erste MacBook Air war mit einem Gewicht von nur 1,36 Kilogramm eine echte Revolution. Zu diesem Zeitpunkt wog das normale MacBook noch 2,27 Kilogramm und das MacBook Pro 2,04 Kilogramm. Heute sieht das ganz anders aus. Das mit 12 Zoll etwas kleinere MacBook ist mit 0,92 Kilogramm deutlich leichter als das aktuelle MacBook Air, das 1,25 Kilogramm auf die Waage bringt. Das aktuelle MacBook Pro ist mit 1,37 Kilogramm nur unwesentlich schwerer.

Sollte man das neue MacBook Air nun kaufen oder nicht? Diese Frage ist unglaublich schwer zu beantworten. Für mich selbst ist der Sprung vom MacBook Pro aus dem Jahr 2016 wirklich klein, die größten Unterschiede sind ein nicht ganz so helles Display und eine deutlich bessere Tastatur. Allgemein stellt sich dagegen die Frage: Warum nicht gleich ein MacBook Pro anstelle des MacBook Air?

Das MacBook Air startet offiziell bei 1.349 Euro. Die meisten Nutzer dürften das Upgrade auf 256 GB Speicherplatz mitnehmen, dann liegt man schon bei 1.599 Euro. Für ein MacBook Pro mit gleichem Speicherplatz legt man bei Apple 1.749 Euro auf den Tisch, bekommt dafür aber schon mehr Leistung. Hier würde ich dann aber direkt zum 1.999 Euro teuren MacBook Pro greifen, das noch mehr Leistung, bessere Grafik, besseres Display, mehr USB-C-Anschlüsse und Touch ID bietet – aber auch die Touch Bar, die ich wirklich nicht vermisse.

Am Ende geht es um einen Preisunterschied von 400 Euro, bei dem ihr euch zwischen zwei Geräten mit dem fast gleichen Formfaktor entscheiden müsst. Eine wirklich schwere Entscheidung, die ich euch leider nicht abnehmen kann. Vielleicht hilft euch mein kleines Video rund um das neue MacBook Air dabei ja ein bisschen.

Ich selbst bin mit dem neuen MacBook Air zufrieden, abgesehen vom gelegentlich grundlos aufdrehenden Lüfter. Ich wäre aber wohl auch mit meinem zwei Jahre alten MacBook Pro noch genau so zufrieden, die einzigen für mich spürbaren Unterschiede betreffen die Tastatur und den Akku. Letzterer soll beim MacBook Air zwei Stunden länger halten – und das kann ich durchaus unterschreiben.

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Kommentare 13 Antworten

  1. Ein echter Komfortverlust im Vergleich zum MBP ist das Fehlen der USB–C Anschlüsse auf der rechten Geräteseite. Wenn man sich erstmal dran gewöhnt hatte, das Netzkabel je nach Lage der Steckdose anschließen zu können, ist das leider ein Rückschritt beim MBA…

  2. Eigentlich müsste das neue Air mit einem älteren Air verglichen werden, dann kann man auch die Performance vergleichen. Aber mit einem „alten“ Pro zu vergleichen macht keinen Sinn, da das immer stärker war als das Air und so natürlich kein Leistungsunterschied erkennbar wird.

    1. Wen dem Verfasser des Artikels nur ein 2016’er Pro und das neue Air zur Verfügung stehen womit soll er es dann vergleichen?????

      Was soll der Quatsch mit dem vergleichen??? Das neue Air ist Leistungsmässig besser als das alte Air, Punkt. Da sich grössentechnisch beim Pro in den letzten Jahren viel geändert hat, ist der Abmessungsvorteil des alten Air gegenüber dem Pro so gut wie nicht mehr vorhanden, somit sind im Jahr 2019 das aktuelle Air mit dem aktuellen Pro vergleichbar. Der einzige Vorteil des aktuellen Air gegenüber dem aktuellen Pro sind 120g Gewicht und 150€ geringerer Preis, in Bezug auf die 256 GB Modelle.

      Das Air macht nur Sinn in der 128 GB Variante wenn man Taler sparen möchte ansonsten bekommt man für 150€ mehr Investition mit dem Pro 256 GB das deutlich bessere Macbook. Ist zumindest meine persönliche Meinung.

  3. Ganz ehrlich ich Trau mich garnicht mehr ein neues MacBook zu kaufen wenn es eh schon vorher kaputt ist. Was machen die da in Cupertino eigentlich???

    1. Ganz ehrlich, ich habe noch nie, in den letzten zwanzig Jahren, von Apple ein neues und schon vorher defektes Gerät gekauft, so auch nicht im Herbst des vergangenen Jahres.

      Ganz ehrlich, wenn Du dich nicht traust, dann lass es einfach bleiben.

  4. Vielen Dank für den informativen Bericht.
    Für mich ist die Anmerkung zur Tastatur interessant, am meisten aber die Schlussbemerkung zum Akku.

  5. Seid fast 2 Jahren habe ich das, zur der Zeit Brandneue Apple Macbook Air, und mag es mitlerweile nicht mehr benutzen. Es macht nur Probleme, diese hier auf zu Zählen daumert mir zu lange. Ein PC solte mir Ziet ersparen und sie nicht Kosten.

  6. Habe das MBA mit 16 GB/256 GB jetzt seit 4 Jahren und 2 Monaten. Ich arbeite viel mit Garageband und iMovie und Finale 26, manchmal stundenlang, manchmal auch mit Monitor.
    Stimmt, der Lüfter springt öfter an und ich weiß nicht, weshalb. Und ein USB-C-Anschluss mehr wäre angebracht, damit ich Daten von einer zur anderen externen Festplatte leiten kann.
    Ansonsten: toll. Die Festplatte ist meist bis auf 10 bis 30 GB voll, aber das MBA bringt volle Leistung. Keine Probleme mit garnichts, und ich werde es benutzen, bis es nicht mehr geht.

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