Nuimo Click im Test: Smart Home Schalter hat noch zu viele Schwächen

Sonos und Philips Hue mit klassischem Wandschalter steuern

Vor einigen Wochen vorgestellt und seit Februar auch bei mir Zuhause im Einsatz: Der Nuimo Click des Berliner Start-Ups Senic. Ich habe mir das Starter-Set bestehend aus der für den Betrieb notwendigen Bridge sowie zwei Schaltern genauer angesehen. Zu kaufen gibt es das Nuimo Click Starter-Set für einen Preis von 249 Euro – günstig ist anders.

Das sind die wichtigsten Fakten rund um den Nuimo Click

Den Preis habe ich euch schon genannt, aber was genau kann man mit dem Nuimo Click überhaupt steuern? Die Liste der unterstützten Partner ist aktuell noch ziemlich kurz, dafür hat man sich aber zwei echte Top-Kandidaten herausgepickt: Sonos und Philips Hue.


Die Schalter, bestehend aus zwei Wippen und vier Tasten, können folgende Aktionen steuern:

Philips Hue
Anschalten / Ausschalten
Licht dimmen
Szene auswählen

Sonos
Abspielen/Pause
Nächster/vorheriger Song
Lautstärke ändern
Favoriten auswählen

Eingerichtet wird der Nuimo Click über die Senic Smart Home App, die nicht nur im App Store für iPhone und iPad, sondern auch im Google Play Store für Android-Geräte zum Download bereit steht.

Das hat mir am Nuimo Click gut gefallen

Positiv zu bewerten ist die Technik, für die sich der Hersteller entscheiden hat. Im Inneren des Schalters sitzt ein EnOcean-Modul, das wir auch schon von den Friends of Hue Schaltern kennen. Der Schalter klickt relativ laut und versorgt sich mit kinetischer Energie komplett selbst mit Strom, es ist keine Batterie notwendig.

Senic hat den Nuimo Click in Zusammenarbeit mit Gira entwickelt. Neben den Montagemöglichkeiten per Klebepad auf glatten Oberflächen oder geschraubt an der Wand (auch auf einer Unterputzdose möglich), bekommt man so sehr viel Flexibilität. Der Schalter ist im 55er-Format gebaut und kann so auch mit Schalterrahmen anderer Hersteller ausgestattet werden.

Auch die erste Einrichtung ist nicht sonderlich schwierig: App starten, Bridge suchen und mit dem WLAN koppeln, danach werden die Geräte von Sonos und Philips Hue schnell gefunden. Dann noch den Schalter mit einer Tastenkombination koppeln und schon kann man die ersten Aktionen auf die Schalter legen.

So etwa bei der guten Anbindung an Sonos. In der App kann der Nuimo Click mit drei Favoriten bestückt werden, die aus der „Mein Sonos“-Bibliothek abgerufen werden. Sämtliche Befehle werden dabei ohne große Verzögerung ausgeführt, das gilt insbesondere für das Regeln der Lautstärke oder das Überspringen von Liedern.

Das hat mir am Nuimo Click gar nicht gefallen

Leider ist die Anbindung an Philips Hue eine halbe Katastrophe, auch wenn erfreulicherweise die Verbindung zu mehreren Bridges hergestellt werden kann, was vor allem Power-User freuen dürfte. Doch genau werden sich in der App des Nuimo Click gar nicht zurechtfinden – und das hat einen ganz bestimmten Grund.

n der Nuimo Smart Home App werden alle Szenen angezeigt, die auf der Bridge gespeichert sind, komplett unsortiert und nicht nach Räumen aufgeteilt. Und das sind nicht nur die Szenen, die in der Hue-App eingestellt wurden, sondern auch Szenen aus Drittanbieter-Apps oder Hue Labs. Das ganze ist so unübersichtlich, dass die Favoriten-Funktion praktisch nicht zu gebrauchen ist.

Noch schlimmer: Installiert man eine neue Lampe, muss man die Nuimo Bridge komplett zurücksetzen und das ganze Setup manuell neu erstellen. Zudem gab es bei mir immer wieder Ausfälle, so dass keine Verbindung mehr zur Bridge hergestellt werden konnte. Auch hier hilft nur ein Reset – was bei mir dazu geführt hat, dass die Schalter und die Bridge schnell wieder im Karton gelandet sind.

Ebenso würde ich es mir von einem deutschen Hersteller wünschen, die notwendige App zur Konfiguration auch mit einer deutschen Übersetzung nutzen zu können. Manchmal sind es aber auch einfach nur kleine Details, die fehlen. So lassen sich Schalter in der App nicht benennen, was spätestens bei drei oder vier Schaltern nicht zur Übersichtlichkeit beiträgt.

Das erste Fazit

Das ist schade, denn Potenzial ist durchaus vorhanden, auch wenn bislang immer nur Sonos oder Philips Hue auf einen Schalter gelegt werden kann. Die Entwickler haben aber noch viele Hausaufgaben zu erledigen, bevor ich den Nuimo Click empfehlen kann. Ich gebe ihnen aber gerne eine zweite Chance – und würde mich gleichzeitig über weitere neue Anbindungen freuen. Eine Unterstützung für HomeKit wäre beispielsweise eine tolle Sache.

Wer ausschließlich einen Schalter sucht, um seine Sonos-Lautsprecher auch ganz ohne App oder Sprachassistent steuern zu können, darf gerne schon zugreifen. Insbesondere in Sachen Philips Hue gibt es aber noch zu viele Fehler und Einschränkungen, als dass ich das System empfehlen könnte.

‎Senic Smart Home
‎Senic Smart Home
Entwickler: senic GmbH
Preis: Kostenlos
Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Bei Käufen über diese Links erhalten wir eine Provision, mit dem wir diesen Blog finanzieren. Der Kaufpreis bleibt für euch unverändert.

Anzeige

Kommentare 5 Antworten

  1. Also nach 4 oder 5 Jahren von „Start Up“ zu sprechen obwohl die schon 6-8 Crowdfunding Kampagnen gemacht haben halte ich für falsch. Aber auch diese Komponenten zeigen das generelle Scenic Problem: coole Ideen mit mangelhafter Umsetzung. Immer geht nur ein wenig, bis zum Ende durchdacht ist nix – und funktionieren tut es zu 30% aber der Preis ist happig …
    Hatte den Ersten nuimo der NUR auf dem Mac ging und sonst 1,5 Jahre nur mangelhaft funktionierte … die lernen leider nix aber kassieren ..

  2. Schade dass Senic es nicht so mit der Softwareentwicklung hat, ich warte seit Jahren auf die gleichzeitige Unterstützung mehrerer Nuimos an einem Hub. Bei den Hardwarepreisen erwartet man mehr Service.

  3. Ich versteh nicht wozu der Hub da ist die Schalter sollten mit Hue auch funktionieren können ohne und für Sonos brauch ich nicht den Lichtschalter weil ich das doch über das Handy mache

  4. 2 4 9,- Ökken?! Für 2 Schalter.

    Und dann auch noch so eine desaströse Funktionalität und Featureset. Das scheitert doch schon beim Zusehen.

  5. Wenn man das ganze mit der preislich genialen Philips Fernbedienung betrachtet….. NOCH ERNSTHAFT FRAGEN?
    Natürlich kann der 249€ auch andere funktionen wiedergeben – ABER davor knall ich mein Haus mit zig anderem Schaltern voll die locker 1/4 kosten.

    Um was klarzustellen: Gira ist Premium – Fubktioniert aber.
    Dieser hier kostet soviel wie Premium – taugt aber nicht wirklich was, vorallem wenn die Usability Müll ist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Copyright © 2024 appgefahren.de